Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма страница 52
›Mein Gott!‹
›Ganz gewiss, die Hoffnung wird ihn geduldig machen, während ihn eine völlige Weigerung zu einem verzweifelten Entschluss antreiben dürfte.‹
›Schreibt an meinen Vater,‹ rief ich, ›mein Vater wird herbei eilen und sich dem König zu Füßen werfen. Der König wird Mitleid mit einem Greise haben.‹
›Je nach der geistigen Stimmung, in der sich der König befindet, und je nachdem es in seiner Politik liegen wird, für den Augenblick der Freund oder der Feind des Herrn Herzogs von Anjou zu sein. Überdies bedarf ein Bote sechs Tage, um Euren Vater aufzusuchen. Euer Vater braucht sechs Tage, um hierherzukommen. In zwölf Tagen wird der Herzog von Anjou, wenn wir ihn nicht aufhalten, allen Weg zurückgelegt haben, den er zurücklegen kann.‹
›Wie ihn aufhalten?‹
»Herr von Monsoreau antwortete nicht. Ich begriff seine Gedanken und schlug die Augen nieder.
›Mein Herr,‹ sagte ich nach kurzem Stillschweigen, ›gebt Gertrude Eure Befehle, und sie wird Eure Instruktionen befolgen.‹
»Ein unmerkliches Lächeln schwebte über die Lippen von Herrn von Monsoreau, als ich hiermit zum ersten Male seinen Schutz anrief.
»Er sprach einige Augenblicke mit Gertrude.
›Madame,‹ sagte er dann zu mir, ›ich könnte gesehen werden, wenn ich von hier wegginge; es fehlen uns nur noch ein paar Stunden, um die Nacht abzuwarten; erlaubt Ihr mir, diese paar Stunden in Eurer Wohnung zuzubringen?‹
»Herr von Monsoreau hatte beinahe das Recht, dies zu fordern; er begnügte sich zu bitten: ich bedeutete ihm durch ein Zeichen, er möge sich setzen.
»Da bemerkte ich das große Übergewicht, das der Graf über mich hatte: sogleich überwand er den Zwang, der aus unserer gegenseitigen Lage hervorging, und sein Gespräch, dem jene von mir bezeichnete Härte einen mächtigen Charakter verlieh, fing an wechselreich und anziehend zu werden. Der Graf hatte viele Reisen gemacht, viel gesehen, viel nachgedacht, und nach Verlauf von zwei Stunden begriff ich den ganzen Einfluss, den dieser seltsame Mann über meinen Vater gewonnen hatte.«
Bussy stieß einen Seufzer aus.
»Als die Nacht gekommen war, stand er, ohne mehr zu verlangen und als wäre er mit dem, was er erhalten, zufrieden, auf und entfernte sich.
»Während des Abends begab ich mich mit Gertrude wieder an unsern Beobachtungsposten. Diesmal sahen wir ganz deutlich zwei Männer, welche das Haus prüfend betrachteten. Wiederholt näherten sie sich der Türe; alles Licht im Innern war erloschen, und sie konnten uns nicht sehen.
»Gegen elf Uhr entfernten sie sich.
»Am andern Tage fand Gertrude, als sie ausging, denselben jungen Mann an demselben Platze; er trat abermals auf sie zu und fragte sie wie am Tage vorher. Gertrude war diesmal weniger streng und sprach ein paar Worte mit ihm.
»Am folgenden Tage war Gertrude noch mitteilsamer; sie sagte ihm, ich wäre die Witwe eines Rates und lebte sehr zurückgezogen, da mir der Verstorbene kein Vermögen hinterlassen; er drang in sie, um mehr zu erfahren, doch er musste sich für den Augenblick mit dieser Auskunft begnügen.
»Am Tage hernach schien Aurilly einige Zweifel über die Wahrhaftigkeit der Erzählung von Gertrude gefasst zu haben, er sprach von Anjou, von Beaugé, und nannte Méridor.
»Gertrude erwiderte ihm, alle diese Namen wären ihr völlig unbekannt.
»Dann gestand er ihr, er wäre im Dienste des Herzogs von Anjou, der Herzog hätte mich gesehen und sich in mich verliebt; in Folge dieses Geständnisses kamen glänzende Anerbietungen für sie und für mich, für sie, wenn sie den Prinzen bei mir einführen würde, für mich, wenn ich ihn empfangen wollte.
»Jeden Abend kam Herr von Monsoreau und jeden Abend sagte ich ihm, wie die Sache stand. Er blieb dann von acht Uhr bis um Mitternacht; doch seine Unruhe war offenbar groß.
»Am Samstag Abend sah ich ihn bleicher und aufgeregter als gewöhnlich kommen.
›Hört,‹ sagte er zu mir, ›Ihr müßt für Dienstag oder Mittwoch Alles versprechen.‹
›Alles versprechen! und warum?‹ rief ich,
›Weil der Herzog von Anjou zu Allem entschlossen ist, weil er in diesem Augenblick mit dem König gut steht und sich folglich vom König nichts erwarten lässt.‹
›Doch soll von jetzt bis Mittwoch irgend Etwas vorfallen, was uns Hilfe gewähren wird?‹
›Vielleicht. Ich erwarte von Tag zu Tag den Umstand, der den Prinzen in Abhängigkeit von mir setzen soll. Ich betreibe, ich beschleunige ihn nicht allein mit meinen Wünschen, sondern auch durch meine Handlungen. Morgen muss ich Euch verlassen und nach Montereau gehen.‹
›Ihr müsst?‹ erwiderte ich mit einem Schrecken, der nicht ganz ohne eine gewisse Beimischung von Freude war.
›Ja; ich habe dort eine Zusammenkunft, welche unerlässlich zu Beschleunigung des von mir erwähnten Umstandes ist.‹
›Und wenn wir uns Dienstag in derselben Lage befinden, mein Gott! was ist dann zu tun?‹
›Was soll ich gegen einen Prinzen machen, Madame, wenn ich kein Recht habe, Euch zu beschützen? Man wird dem Missgeschick weichen müssen.‹
›Oh mein Vater! mein Vater!‹ rief ich.
»Der Graf schaute mich fest an und sprach:
›Ihr verabscheut mich also?‹
›Oh! mein Herr!‹
›Was habt Ihr mir denn vorzuwerfen?‹
›Nichts, im Gegenteil …‹
›Bin ich nicht treu ergeben wie ein Freund, achtungsvoll wie ein Bruder gewesen?‹
›Ihr habt Euch in jeder Hinsicht als ein ehrenhafter Mann benommen.‹
›Hatte ich nicht Euer Versprechen?‹
›Ja.‹
›Habe ich Euch ein einziges Mal daran erinnert?‹
›Nein.‹
›Und dennoch, wenn die Umstände so beschaffen sind, dass Ihr Euch zwischen eine ehrenvolle Lage und eine schmachvolle Lage gestellt seht, wollt Ihr eher die Geliebte des Herzogs von Anjou, als die Frau des Grafen von Monsoreau werden?‹
›Ich sage das nicht, mein Herr.‹
›So entschließt Euch.‹
›Ich bin entschlossen.‹
›Gräfin von Monsoreau zu werden?‹
›Eher, als die Geliebte des Herzogs von Anjou.‹
›Eher, als die Geliebte des Herzogs von Anjou, die Alternative ist schmeichelhaft.‹
»Ich