Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма

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Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма

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und Dienstag werden wir sehen.‹

      »Am andern Tage ging Gertrude wie gewöhnlich aus, begegnete aber Aurilly nicht. Bei ihrer Rückkehr fühlten wir uns unruhiger über sein Ausbleiben, als wir es über sein Erscheinen gewesen waren. Gertrude ging abermals aus, ohne dass eine Notwendigkeit hierzu vorhanden war und nur um ihm zu begegnen; doch sie traf ihn nicht. Ein dritter Ausgang war eben so fruchtlos, als die zwei ersten.

      »Ich schickte Gertrude zu Herrn von Monsoreau; er war abgereist und man wusste nicht, wo er sich befand.

      »Wir waren allein und völlig vereinzelt; wir fühlten uns schwach; zum ersten Male begriff ich meine ganze Ungerechtigkeit gegen den Grafen.

      ›Oh! Madame,‹ rief Bussy, ›beeilt Euch nicht so sehr, Eure Ansicht über diesen Mann zu ändern; es liegt etwas in seinem ganzen Benehmen, was wir nicht wissen, aber erfahren werden.‹

      »Es kam der Abend in Begleitung von tiefen Schrecknissen; ich war entschlossen, eher Alles zu tun, als lebendig in die Hände des Herzogs von Anjou zu fallen. Ich hatte mich mit diesem Dolche versehen und gedachte ihn mir im Angesicht des Prinzen in dem Augenblick in das Herz zu stoßen, wo seine Leute Hand an mich zu legen versuchen würden. Wir verrammelten uns in unsern Zimmern. In Folge einer unglaublichen Nachlässigkeit hatte die Haustür keinen inneren Riegel. Wir verbargen die Lampe und stellten uns auf unsern Beobachtungsposten.

      »Bis elf Uhr Abends blieb Alles ruhig; um elf Uhr kamen fünf Männer aus der Rue Saint-Antvine hervor; sie schienen zu beratschlagen, und legten sich sodann in der Mauerecke des Hotel des Tournelles in Hinterhalt.

      »Wir fingen an zu zittern; diese Leute waren wahrscheinlich unseretwegen da; sie blieben jedoch unbeweglich; so verlief ungefähr eine Viertelstunde.

      »Nach Verlauf einer Viertelstunde sahen wir zwei andere Männer an der Ecke der Rue Saint-Paul erscheinen. Der zwischen den Wolken hin gleitende Mond erlaubte Gertrude, in einem derselben Aurilly zu erkennen.

      ›Ach! mein Fräulein, sie sind es,‹ murmelte das arme Mädchen.

      ›Ja,‹ erwiderte ich ganz zitternd vor Schrecken, ›und die fünf Andern sind da, um ihnen Beistand zu leisten.‹

      ›Doch sie müssen die Türe eintreten, und bei dem Lärmen werden die Nachbarn herbeilaufen,‹ versetzte das Mädchen.

      ›Warum sollen die Nachbarn herbeilaufen? Kennen sie uns und haben sie irgend eine Ursache, sich einen schlimmen Handel zuzuziehen, um uns zu verteidigen? Ach! Gertrude, wir haben in der Tat nur den Grafen als wahren Verteidiger.‹

      ›Nun, warum weigert Ihr Euch denn immer, Gräfin zu werden?‹

      »Ich stieß einen Seufzer aus.

       Fünfzehntes Kapitel

      Was Diana von Méridor war

      Die Heirat

      »Mittlerweile waren die zwei Männer, welche wir an der Ecke der Rue Saint-Paul erblickt hatten, an den Häusern hin geschlichen und hielten sich unter unsern Fenstern.

      »Wir öffneten sachte eines derselben.

      ›Weißt Du gewiss, dass es hier ist?»« fragte eine Stimme.

      ›Ja, Monseigneur, vollkommen gewiss. Es ist das fünfte Haus von der Ecke der Rue Saint-Paul an gerechnet.«

      « ›Und glaubst, der Schlüssel werde passen?‹

      ›Ich habe den Abdruck vom Schloss genommen.‹

      »Ich griff nach dem Arme von Gertrude und drückte ihn heftig.

      ›Und sind wir innen?‹

      ›Sind wir innen, so lasst mich sorgen. Die Zofe wird uns öffnen. Eure Hoheit besitzt in ihrer Tasche einen goldenen Schlüssel, der so viel wert ist, als dieser.‹

      ›So öffne also.‹

      »Wir hörten das Knirschen des Schlüssels im Schlosse. Doch die an der Ecke des Hotel im Hinterhalt liegenden Männer trennten sich plötzlich von der Mauer, stürzten auf den Prinzen und Aurilly los und riefen: ›Schlagt sie tot!‹

      »Ich begriff nichts mehr; ich erriet nur, eine unerwartete, ungehoffte, unerhörte Hilfe sei uns zugekommen, fiel auf die Knie und dankte dem Himmel.

      »Der Prinz hatte nur seinen Namen zu sagen, und alle Stimmen schwiegen und alle Degen fielen nieder in die Scheide, und jeder Angreifer wich einen Schritt zurück.

      »Ja, ja,« sagte Bussy, »sie wollten nicht dem Prinzen an das Leben, sondern mir.«

      »Jedenfalls entfernte dieser Angriff den Prinzen,« fuhr Diana fort. »Wir sahen, wie er sich durch die Rue de Jouy zurückzog, während die fünf Edelleute des Hinterhaltes wieder ihren Posten an der Ecke des Hotel des Tournelles einnahmen.

      »Die Gefahr war wenigstens für diese Nacht offenbar von uns entfernt; denn die fünf Edelleute hatten es nicht auf mich abgesehen. Doch wir waren zu unruhig und zu sehr aufgeregt, um zu Bette zu gehen. Wir blieben am Fenster stehen und erwarteten irgend ein unbekanntes Abenteuer, dessen Herannahen wir instinktartig fühlten.

      »Unser Warten dauerte nicht lange. Es erschien ein Mann zu Pferde, die Mitte der Rue Saint-Antoine halten. Es war ohne Zweifel derjenige, auf welchen die im Hinterhalte liegenden fünf Männer lauerten, denn sobald sie ihn erblickten, riefen sie: Zu den Degen! zu den Degen! und stürzten auf ihn zu.

      »Ihr wisst Alles, was sich auf diesen Reiter bezieht,« sprach Diana, »da Ihr es selbst wart.«

      »Im Gegenteil, Madame,« erwiderte Bussy, der aus der Erzählung der jungen Frau irgend ein Geheimnis ihres Herzens zu entnehmen hoffte, »im Gegenteil, ich weiß nichts, als den Kampf, denn nach dem Kampfe wurde ich ohnmächtig.«

      »Ich brauche Euch nicht zu sagen,« fuhr Diana mit einer leichten Röte fort, »ich brauche Euch nicht zu sagen, welchen Anteil wir an dem so ungleichen und dennoch so mutig ausgehaltenen Streite nahmen. Jede Episode des Kampfes entriss uns einen Schauer, einen Schrei, ein Gebet. Wir sahen Euer Pferd wanken und niederstürzen. Wir hielten Euch für verloren; doch dem war nicht so, der brave Bussy verdiente seinen Ruf. Ihr sankt mit dem Pferde so nieder, dass Ihr auf Eure Füße zu stehen kamt und Euch nicht einmal zu erheben brauchtet, um Eure Feinde niederzuschlagen; von allen Seiten umgeben, bedroht, zoget Ihr Euch wie der Löwe, das Gesicht Euren Gegnern zugewendet, zurück und lehntet Euch an die Türe an; dann kam Gertrude und mir derselbe Gedanke, der Gedanke, hinabzugehen, um Euch zu öffnen; sie schaute mich an: ja, sagte ich zu ihr, und wir eilten Beide gegen die Treppe; doch wir hatten uns erwähnter maßen von innen verrammelt und bedurften einiger Sekunden, um die Gerätschaften zu beseitigen, welche den Weg versperrten, und in dem Augenblick, wo wir auf den Ruheplatz gelangten, hörten wir die Haustür sich schließen.

      »Wir blieben Beide unbeweglich. Wer war die Person, welche eingetreten, und wie war sie herein gekommen?

      »Ich stützte mich auf Gertrude, und wir verharrten in stummer Erwartung.

      »Bald ließen sich Tritte im Gange vernehmen. Ein Mann erschien wankend, streckte die Arme aus, und fiel auf die ersten Stufen, einen dumpfen Seufzer von sich gebend, nieder.

      »Dieser Mann wurde offenbar nicht verfolgt; er hatte die glücklicher Weise von dem Herzog von Anjou offen gelassene Türe zwischen sich und seine Gegner gebracht und war gefährlich, vielleicht

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