Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма страница 57
»Auf welche Melodie?« fragte der König.
»Immer dieselbe,« sagte Chicot, und er fing an aus voller Kehle zu singen:
»Zweimal hundert Milliönchen
Schuldet Catharinens Söhnchen,
»Ich bin mehr schuldig,« sagte Heinrich, »Dein Dichter ist schlecht unterrichtet, Chicot.«
Chicot fuhr fort, ohne sich aus der Fassung bringen zu lassen:
»Zweimal hundert Milliönchen
Schuldet Catharinens Söhnchen,
Die die Mignons nur verschwendet;
Rasch den Witz nun aufgewendet,
Neue Steuern zu erfinden,
Eingeweid heraus zu winden
Aus des armen Volkes Haut,
Das sein Leben muss hinziehen
An den Klauen der Harpyen,
Deren Maul nur frißt, nie kaut.«
»Gut!« rief Quélus, während er an seiner Seide flocht, »Du hast eine schöne Stimme; die zweite Strophe, mein Freund.«
»Höre, Valois,« sagte Chicot, ohne Quélus zu antworten, »verhindere doch Deine Freunde, mich ihren Freund zu nennen; das demütigt mich.«
»Sprich in Versen, Chicot,« erwiderte der König, »Deine Prosa taugt nichts.«
»Gut,« versetzte Chicot und fuhr dann fort:
»Seht, wie üppig Tracht und Worte,
Führte sie ein ehrlich Weib,
Schimpfte man zum Zeitvertreib
Bald gewiss an jedem Orte.
Stach der steifen Krause Falten
Muss sich streng ihr Hals gestalten;
Weizen stärkt nicht mehr genug,
Das Hemd kriegt da und dort 'neu Bug,
Und wird erst zierlich, rein und weiß,
Seitdem man stärkt mit teurem Reiß.«
»Bravo!« sagte der König, »nicht wahr, d'O du hast die Stärke von Reiß erfunden?«
»Nein, Sire,« entgegnete Chicot, »Herr von Saint-Mégrin, der im vorigen Jahr unter den Streichen von Herrn von Mayenne gestorben ist; den Teufel! nehmt dem armen Toten dieses Verdienst nicht, er zählt nur auf diese Stärke und auf das, was er Herrn von Guise getan hat, um auf die Nachwelt überzugehen; würdet Ihr ihm die Stärke nehmen, so müsste er auf halbem Wege stehen bleiben.«
Und ohne auf das Gesicht des Königs Rücksicht zu nehmen, das sich bei dieser Erinnerung sichtbar verdüsterte, fuhr Chicot fort:
»Erlasst mir die dritte Strophe, die sich gar zu ausführlich über den Gummi in ihren Haaren verbreitet, und eben so übergehe ich die vierte wegen ihrer unmoralischen Anspielungen. Doch die fünfte soll Euch nicht vorenthalten werden:
Glaubet, Frankreichs stolze Ahnen,
Die mit ihren Siegerwaffen
Ruhm und Ehre sich geschaffen,
Oft gebeugt des Feindes Fahnen,
Deren Mut sich stets bewähret,
Die man nah und fern geehret,
Glaubet, Freunde, glaubet nicht,
Dass sie die Perrück frisierten,
Mit gestärktem Hemd sich zierten,
Daß geschminkt sie ihr Gesicht.«
»Bravo!« rief Heinrich, »wenn mein Bruder da wäre, müsste er Dir sehr dankbar sein, Chicot.«
»Wen nennst Du Deinen Bruder, mein Sohn? Etwa Joseph Foulon, den Abt von Sainte-Geneviève, bei welchem Du, wie man sagt, Dein Gelübde ablegen willst?«
»Nein,« versetzte Heinrich, der sich allen Scherzen von Chicot hingab. »Ich spreche von meinem Bruder Franz.«
»Ah! Du hast Recht, jener ist nicht Dein Bruder in Gott, sondern im Teufel. Gut! gut! Du sprichst von Franz, Sohn von Frankreich durch die Gnade Gottes, Herzog von Brabant, Luxemburg, Geldern, Alençon, Anjou, Touraine, Berry, Évreux und Château-Tierry, Graf von Flandern, Holland, Seeland, Zutphen, Maine und Perche, von Mantes, Meulan und Beaufort, Markgraf des heiligen römischen Reichs, Herr von Friesland und Mecheln, Verteidiger der belgischen Freiheit, dem die Natur eine Nase gegeben, dem die Pocken zwei Nasen gegeben, und über den ich folgende Strophe gemacht habe:
Meine Herren, staunet nicht,
Wenn Ihr an Franz zwei Nasen seht,
Denn ein doppeltes Gesicht
Stets auch mit zwei Nasen geht.«
Die Mignons brachen in ein Gelächter aus, denn der Herzog von Anjou war ihr persönlicher Feind und das Epigramm gegen den Prinzen ließ sie einen Augenblick das Pasquill vergessen, das Chicot gegen sie gesungen hatte.
Der König, der bis jetzt nur die Spritzer dieses laufenden Feuers erhalten hatte, lachte lauter als alle Andere, schonte Niemand, gab Zucker und Pasteten seinen Hunden, und fiel mit der Zunge über seinen Bruder und über seine Freunde her.
Plötzlich rief Chicot:
»Oh! das ist nicht politisch, Heinrich, das ist vermessen und unklug.«
»Was denn?« versetzte der König.
»Nein, so wahr ich Chicot heiße, Du solltest dergleichen Dinge nicht zugestehen … Pfui doch!«
»Was für Dinge?« fragte Heinrich erstaunt.
»Das, was Du alle Tage von Dir selbst sagst, wenn Du Deinen Namen unterzeichnest; ah! Henriquet, ah! mein Sohn.«
»Gebt Acht, Sire,« rief Quélus, der irgend eine Bosheit unter der äußerst gutmütigen Miene von Chicot vermutete.
»Was Teufels willst Du damit sagen, Narr?« fragte der König.
»Wie unterzeichnest Du, lass hören?«
»Bei Gott ich unterzeichne … ich unterzeichne … Henri de Valois.«
»Gut, merkt auf, meine Herren!« sagte Chicot, »lässt sich nicht ein V in diesen dreizehn Buchstaben finden?«
»Allerdings, Valois beginnt mit einem V.«
«Nehmt Eure Schreibtafel, Herr Kaplan, denn Ihr sollt den Namen hören, unter dem Ihr fortan den König einzutragen habt: Henri de Valois ist nur ein Anagramm.«
»Wie so?«
»Ja, nur ein Anagramm, ich will Euch den wahren Namen Seiner gegenwärtig regierenden Majestät nennen. Wir sagen: In Henri de Valois findet sich ein V, setzt ein V auf Eure Schreibtafel.«
«Es ist geschehen,« antwortete Épernon.
»Gibt es nicht auch ein i darin?«
»Gewiß, es ist der letzte Buchstabe des Wortes Henri.«
»Wie