Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма

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Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма

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ich drang.‹

      ›Was war dies?‹

      ›Er hat sich anheischig gemacht, mich für Dienste, die ich ihm geleistet, zum Oberstjägermeister ernennen zu lassen.‹

      ›Ah! ja,‹ sagte ich zu ihm mit einem traurigen Lächeln, denn ich erinnerte mich des Todes meiner armen Daphne, ›ich weiß, Ihr seid ein furchtbarer Jäger und habt als ein solcher ein Recht auf diese Stelle.‹

      ›Ich erhalte sie nicht als Jäger, Madame, sondern als Diener des Prinzen; nicht weil ich ein Recht habe, wird man sie mir geben, sondern weil der Herzog es nicht wagen wird, undankbar gegen mich zu sein.‹

      »Trotz des achtungsvollen Tones, in welchem sie gegeben wurden, lag in allen diesen Antworten etwas, was mich erschreckte; es war dies der Ausdruck eines düsteren, unbeugsamen Willens.

      »Ich blieb einen Augenblick stumm und fragte sodann:

      ›Wird es mir erlaubt sein, an meinen Vater zu schreiben?‹

      ›Allerdings; doch bedenkt, dass Eure Briefe aufgefangen werden können.‹

      ›Ist es mir verboten, auszugehen?‹

      ›Nichts ist Euch verboten, Madame; nur bemerke ich Euch, dass man Euch folgen kann.‹

      ›Ich muss doch wenigstens Sonntags die Messe hören?‹

      ›Es wäre, glaube ich, für Eure Sicherheit besser, wenn Ihr sie nicht hören würdet; doch wenn Euch viel daran gelegen ist, so hört sie wenigstens, wohl verstanden, es ist dies ein einfacher Rat, den ich Euch gebe, so hört sie wenigstens bei Sainte-Catherine …‹

      ›Und wo ist diese Kirche?‹

      ›Eurem Hause gegenüber, auf der andern Seite der Straße,‹

      ›Ich danke, mein Herr.‹

      »Es trat ein abermaliges Stillschweigen ein.

      ›Wann werde ich Euch wiedersehen, mein Herr?‹

      ›Ich erwarte hierzu Eure Erlaubnis.‹

      ›Bedürft Ihr derselben?‹

      ›Gewiss; bis jetzt bin ich ein Fremder für Euch.‹

      »Habt Ihr keinen Schlüssel zu diesem Hause?‹

      ›Euer Gatte allein hat das Recht, einen solchen zu besitzen.‹

      ›Mein Herr,‹ erwiderte ich, mehr erschrocken über diese so seltsam unterwürfigen Antworten, als ich es über ganz entschiedene Antworten gewesen wäre, ›mein Herr, Ihr werdet wiederkommen, wann es Euch beliebt oder wann Ihr mir etwas Wichtiges zu sagen habt.‹

      ›Ich danke, Madame, und werde von Eurer Erlaubnis Gebrauch, aber nicht Missbrauch machen, und der erste Beweis, den ich Euch gebe, ist, dass ich Euch bitte, den Ausspruch meiner Achtung in Empfang zu nehmen.‹

      »Und nach diesen Worten erhob sich der Graf.

      ›Ihr verlasst mich?'« fragte ich, immer mehr erstaunt über diese Handlungsweise, welche ich entfernt nicht erwartet hatte.

      ›Madame,‹ antwortete der Graf, ›ich weiß, dass Ihr mich nicht liebt, und will Eure Lage, die Euch nötigt, meine Fürsorge anzunehmen, nicht missbrauchen. Bleibe ich nur in Bescheidenheit Euch gegenüber, so hoffe ich, dass Ihr Euch allmählich an meine Gegenwart gewöhnen werdet; auf diese Art wird Euch das Opfer weniger kosten, wenn der Augenblick gekommen ist, wo Ihr meine Frau werden sollt.‹

      ›Mein Herr,‹ sprach ich ebenfalls aufstehend, ›ich erkenne die ganze Zartheit Eures Benehmens und weiß dasselbe zu schätzen, trotz der Härte welche jedes Eurer Worte begleitet. Ihr habt Recht, und ich werde eben so offenherzig mit Euch sprechen, als Ihr mit mir gesprochen habt. Ich hatte eine vorgefasste Meinung gegen Euch, welche die Zeit heilen wird, wie ich hoffe.‹

      ›Erlaubt mir, Madame, diese Hoffnung zu teilen und in der Erwartung dieses glücklichen Augenblickes zu leben,‹ sprach der Graf.

      »Dann verbeugte er sich vor mir mit aller Ehrfurcht, die der demütigste von meinen Dienern hätte an den Tag legen können, bedeutete Gertrude, vor der das ganze Gespräch stattgefunden hatte, durch ein Zeichen, sie möge ihm leuchten, und entfernte sich.«

       Vierzehntes Kapitel

      Was Diana von Méridor war

      Die Heirat

      »Das ist bei meiner Seele ein seltsamer Mann,« sprach Bussy.

      »Oh! ja, sehr seltsam, nicht wahr, mein Herr? Denn seine Liebe gestaltete sich mir gegenüber mit der ganzen Bitterkeit des Hasses. Gertrude fand mich daher, als sie zurückkehrte, trauriger und erschrockener als je.

      »Sie suchte mich zu beruhigen; doch das arme Mädchen war sichtbar eben so unruhig, als ich. Diese eiskalte Ehrfurcht, dieser ironische Gehorsam, diese zusammengedrängte Leidenschaft, welche in scharfen Noten in jedem seiner Worte vibrierte, war furchtbarer, als ein offen ausgesprochener Wille, den ich hätte bekämpfen können.

      »Der folgende Tag war ein Sonntag; seitdem ich mich kannte, hatte ich nie verfehlt, dem Gottesdienste beizuwohnen. Ich hörte die Glocke der Sainte-Catherine Kirche, die mich zu rufen schien. Ich sah alle Welt nach dem Hause Gottes wandern, hüllte mich in meinen dicken Schleier, und mischte mich in die Menge der Gläubigen, welche auf den Ruf der Glocke herbeieilten.

      Ich suchte den dunkelsten Winkel und kniete gegen die Wand nieder. Gertrude stellte sich wie eine Schildwache zwischen die Welt und mich. Für diesmal war es unnötig; Niemand war, wie es schien, auf uns aufmerksam.

      »Am zweiten Tage kam der Graf abermals und teilte mir mit, er wäre zum Oberstjägermeister ernannt worden. Der Einfluss des Herzogs von Anjou hatte ihm diese Stelle verschafft, welche einem von den Günstlingen des Königs, Herrn von Saint-Luc, gleichsam versprochen gewesen war. Es war ein Triumph, den er kaum selbst erwartete.«

      »Und der uns in der Tat Alle in Erstaunen setzte,« fügte Herr von Bussy bei.

      »Er teilte mir diese Kunde mit, in der Hoffnung, seine neue Würde dürfte meine Einwilligung beschleunigen; nur drängte er nicht, bestürmte er nicht, und erwartete Alles von meinem Versprechen und den Ereignissen.

      »Ich meinerseits fing an zu hoffen, da mich der Herzog für tot hielt und keine Gefahr mehr vorhanden wäre, so würde ich gegen den Grafen verpflichtet zu sein aufhören.

      »Es vergingen sieben weitere Tage, ohne etwas Neues herbeizuführen, als zwei Besuche des Grafen. Diese Besuche waren, wie die vorhergehenden, kalt und ehrfurchtsvoll, doch ich habe Euch erklärt, was in dieser Kälte und in dieser Ehrfurcht Seltsames, ich möchte beinahe sagen, Bedrohliches lag.

      »Am folgenden Sonntag ging ich in die Kirche, wie ich es bereits getan, und nahm denselben Platz ein, den ich acht Tage vorher eingenommen hatte. Die Sicherheit macht unvorsichtig: mitten unter meinen Gebeten verschob sich mein Schleier; in dem Hause Gottes dachte ich übrigens nur an Gott. Ich betete innig und glühend für meinen Vater, als ich plötzlich Gertrude meinen Arm berühren fühlte; es bedurfte einer zweiten Berührung, um mich der religiösen Extase zu entziehen, in die ich versunken war. Ich hob den Kopf empor, schaute maschinenmäßig umher, und erblickte zu meinem Schrecken, an einer Säule lehnend, den Herzog von Anjou, der mich mit den Augen verschlang.

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