Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма страница 49

Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма

Скачать книгу

und der erste Gegenstand, den ich jenseits desselben wahrnahm, war ein ungeheures Gebäude, in welchem ich an seinen hohen Mauern ein Kloster erkannte, und dann kamen wir zweimal über den Fluss. Wir wandten uns rechts und befanden uns nach einem Marsche von zehn Minuten auf dem Platze der Bastille. Ein Mann, der uns zu erwarten schien, entfernte sich von einer Türe, näherte sich dem Anführer der Eskorte und sagte zu ihm:

      ›Es ist hier!‹

      »Der Anführer der Eskorte wandte sich gegen mich um und sprach:

      ›Madame, Ihr hört, wir sind an Ort und Stelle.‹

      »Und von seinem Pferde springend, reichte er mir die Hand, um mich von meinem Zelter absteigen zu lassen, wie er dies auf jeder Station zu tun pflegte.

      »Die Türe war offen; eine auf den Stufen stehende Lampe erleuchtete die Treppe.

      ›Madame,‹ sprach der Anführer der Eskorte, ›Ihr seid hier zu Hause; an dieser Türe endigt unser Auftrag, Euch zu geleiten; darf ich mir schmeicheln, diesen Auftrag nach Euren Wünschen und mit der gebührenden Ehrfurcht vollzogen zu haben?‹

      ›Ja, mein Herr,‹ antwortete ich, ›und ich habe Euch nur meinen Dank zu sagen; entbietet diesen auch den braven Leuten, die mich begleiteten. Gern möchte ich sie auf eine nachdrücklichere Weise belohnen, aber ich besitze nichts.‹

      ›Beunruhigt Euch nicht hierüber, Madame,‹ entgegnete derjenige, bei welchem ich mich entschuldigte, ›sie sind reichlich belohnt.‹

      »Und er verbeugte sich, stieg wieder zu Pferde und sagte zu den Andern:

      »Kommt, Ihr Leute, und Keiner von Euch erinnere sich morgen früh hinreichend dieser Türe, um sie wiederzuerkennen.‹

      »Nach diesen Worten entfernte sich die kleine Truppe im Galopp und verlor sich in der Rue Saint-Antoine.

      »Die erste Sorge von Gertrude war es, die Türe wieder zu schließen, und wir sahen durch das Gitter, wie sie weg ritten.

      »Dann gingen wir auf die durch die Lampe beleuchtete Treppe zu; Gertrude schritt voran.

      »Wir stiegen die Stufen hinauf und befanden uns in der Flur; die drei Türen derselben waren offen.

      »Wir wählten die mittlere und traten in den Salon, in welchem wir uns befinden. Er war völlig erleuchtet, wie in diesem Augenblick. Ich öffnete diese Türe und gewahrte ein großes Ankleidecabinet; dann diese andere, welche in mein Schlafzimmer führte, und sah mich zu meinem großen Erstaunen meinem Portrait gegenüber. Ich erkannte dasjenige, welches früher in dem Zimmer meines Vaters in Méridor war; der Graf hatte es sich ohne Zweifel von dem Baron erbeten und von ihm erhalten.

      »Ich schauerte bei diesem neuen Beweise, dass mich mein Vater bereits als die Frau von Herrn von Monsoreau betrachtete.

      »Wir durchliefen die Wohnung; sie war einsam, aber nichts fehlte; es brannte Feuer in allen Kaminen, und in dem Speisesaale erwartete mich ein vollständig bestellter Tisch.

      »Rasch warf ich die Augen auf den Tisch; es fand sich nur ein Gedeck, und das beruhigte mich.

      ›Nun, mein Fräulein,‹ sagte Gertrude zu mir, ›Ihr seht, der Graf hält sein Versprechen bis zum letzten Punkte.‹

      ›Ach ja!‹ erwiderte ich mit einem Seufzer; denn es wäre mir lieber gewesen, wenn er mich, seine Zusagen verletzend, der meinigen entbunden hätte.

      »Ich speiste zu Nacht; dann beschauten wir zum zweiten Male das Haus, doch abermals ohne ein lebendes Wesen zu finden: es gehörte uns, ganz allein uns.

      »Gertrude schlief in meinem Zimmer.

      »Am andern Morgen ging sie aus, um Erkundigungen einzuziehen. Nun erst erfuhr ich durch sie, dass wir uns am Ende der Rue Saint-Antoine dem Hotel des Tournelles gegenüber befanden, und dass die Festung, die sich zu unserer Rechten erhob, die Bastille war.

      »Diese Auskunft belehrte mich indessen nicht viel; ich kannte Paris nicht, da ich es nie gesehen hatte.

      »Der Tag verging, ohne etwas Neues herbeizuführen: als ich mich am Abend zu Tische setzen wollte, um zu speisen, klopfte man an die Türe. Gertrude und ich sahen uns an.

      »Man klopfte zum zweiten Male.

      ›Schau', wer klopft,‹ sagte ich zu ihr.

      ›Wenn es der Graf ist?‹ versetzte sie, als sie mich erbleichen sah.

      ›Wenn es der Graf ist,‹ antwortete ich mit einer Anstrengung gegen mich selbst, ›so öffne ihm, Gertrude; er hat getreulich alle seine Versprechungen gehalten und soll sehen, dass ich wie er nur ein Wort habe.«

      ›Einen Augenblick nachher erschien Gertrude wieder.

      ›Es ist der Herr Graf, mein Fräulein,‹ sagte sie.

      ›Er mag eintreten,‹ antwortete ich.

      »Gertrude verschwand und machte dem Grafen Platz, der auf der Schwelle erschien.

      »Nun, Madame,‹ fragte er, ›habe ich den Vertrag getreulich erfüllt?‹

      ›Ja, mein Herr, und ich danke Euch dafür,‹ antwortete ich.

      ›Ihr wollt mich also bei Euch empfangen?‹ versetzte er mit einem Lächeln, dessen Ironie er trotz aller Anstrengung nicht verbergen konnte.

      »Tretet ein, mein Herr.«

      »Der Graf näherte sich und blieb stehen. Ich bedeutete ihm durch ein Zeichen, er möge sich setzen.

      ›Habt Ihr Nachrichten, mein Herr?‹ fragte ich ihn …

      ›Von woher und von wem, Madame?‹

      ›Vor Allem von meinem Vater und von Méridor.‹

      ›Ich bin nicht nach dem Schlosse Méridor zurückgekehrt und habe den Baron nicht gesehen.‹

      ›Also von Beaugé und dem Herzog von Anjou.‹

      ›Das ist etwas Anderes; ich war in Beaugé und sprach den Herzog.‹

      ›Wie habt Ihr ihn gefunden?‹

      ›Er wollte zweifeln.‹

      ›Woran?‹

      ›An Eurem Tode.‹

      ›Doch Ihr bestätigtet ihm denselben?‹

      ›Ich tat, was ich konnte.‹

      ›Wo ist der Herzog?‹

      ›Seit gestern wieder in Paris.‹

      ›Warum ist er so schnell zurückgekehrt?‹

      ›Weil man nicht gern an einem Orte bleibt, wo man sich den Tod einer Frau vorwerfen zu müssen glaubt.‹

      ›Habt Ihr ihn seit seiner Rückkehr nach Paris gesehen?‹

      ›Ich komme so eben von ihm her.‹

      ›Sprach er von mir mit Euch?‹

      ›Ich ließ ihm nicht Zeit dazu.‹

      ›Wovon

Скачать книгу