Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма страница 46
›Im Schlosse Méridor.‹
›Also werde ich meinen Vater wiedersehen?‹
›In zwei Stunden.‹
›Oh! mein Herr, wenn Ihr die Wahrheit sprecht …‹
»Ich hielt inne; der Graf erwartete sichtbar das Ende meines Satze?
›Zählt auf meine ganze Dankbarkeit,‹ fügte ich mit zitternder, schwacher Stimme bei, denn ich erriet, was er von dieser Dankbarkeit erwarten konnte, und hatte nicht die Kraft, dies auszusprechen.
›Ihr seid also bereit, mir zu folgen, mein Fräulein?‹ fragte der Graf.
»Ich schaute Gertrude unruhig an; es war leicht zu sehen, dass das düstere Gesicht des Grafen sie nicht mehr beruhigte, als mich.
›Bedenkt, dass jede entfliehende Minute unendlich kostbarer für Euch ist, als Ihr Euch einbilden könnt,‹ sagte er. ›Ich bin ungefähr eine halbe Stunde zurück; es wird bald zehn Uhr sein, … und habt Ihr nicht die Nachricht erhalten, der Prinz werde um zehn Uhr im Schlosse Beaugé eintreffen?‹
›Ach ja!‹ antwortete ich.
›Ist der Prinz einmal hier, so kann ich nichts mehr für Euch tun, als mein Leben ohne Hoffnung einsetzen, während ich es in diesem Augenblick mit der Gewissheit, Euch zu retten, wage.‹
›Warum ist mein Vater nicht gekommen?‹
›Denkt Ihr, Euer Vater sei nicht von Spähern umgeben? Denkt Ihr, er könne einen Schritt tun, ohne dass man weiß, wohin er geht?‹
›Doch Ihr?‹ fragte ich.
›Bei mir ist es etwas Anderes; ich bin der Freund, der Vertraute des Prinzen.‹
›Aber mein Herr,‹ rief ich, ›wenn Ihr der Freund, der Vertraute des Prinzen seid, so …‹
›So verrate ich ihn, Euch zu Liebe, ja so ist es. Ich sagte Euch auch in diesem Augenblick, ich wage mein Leben, um Eure Ehre zu retten.‹
»Es lag ein solcher Ausdruck von Überzeugung in dieser Antwort des Grafen und sie stand so sichtbar mit der Wahrheit im Einklang, dass ich, obgleich es mir noch teilweise widerstrebte, mich ihm anzuvertrauen, doch keine Worte fand, um dieses Widerstreben auszudrücken.
›Ich warte,‹ sagte der Graf.
»Ich sah, dass Gertrude eben so unentschlossen war, als ich.
›Seht,‹ sagte Herr von Monsoreau zu mir, ›wenn Ihr noch zweifelt, so schaut auf jene Seite.‹
»Und auf der entgegengesetzten Seite zeigte er mir, am andern Ufer des Teiches hingehend, eine Truppe von Reitern, welche nach dem Schlosse vorrückten.
›Wer sind diese Männer?‹ fragte ich.
›Es ist der Herzog von Anjou mit seinem Gefolge,‹ antwortete er.
›Mein Fräulein,‹ sagte Gertrude, ›wir haben keine Zeit zu verlieren.‹
›Es ist bereits zu viel verloren,‹ sprach der Graf, ›im Namen des Himmels entscheidet Euch.‹
»Ich fiel auf einen Stuhl, es gebrach mir an Kräften, und ich murmelte nur:
›Oh! mein Gott! mein Gott!‹
›Hört,‹ sagte der Graf, ›hört, sie klopfen an das Thor.‹
»Man hörte in der Tat den Hammer unter der Hand von zwei Männern erdröhnen, welche wir hatten von der Gruppe sich trennen und vorauseilen sehen.
›In fünf Minuten ist es nicht mehr Zeit,‹ sprach der Graf.
»Ich versuchte aufzustehen; meine Beine wankten.
›Hilf mir, Gertrude,‹ stammelte ich, ›hilf mir!‹
›Mein Fräulein,‹ sagte das arme Mädchen, ›hört Ihr das Thor sich öffnen? Hört Ihr die Pferde im Hofe stampfen?‹
›Ja! Ja!‹ antwortete ich mit einer Anstrengung.
›Doch die Kräfte fehlen mir.‹
›Oh! ist es nur das?‹ sagte sie und nahm mich in ihre Arme, hob mich auf, wie sie es mit einem Kind getan hätte, und legte mich in die Arme des Grafen.
»Die Berührung dieses Mannes fühlend, bebte ich so heftig, dass ich ihm beinahe entschlüpft und in den See gefallen wäre.
»Aber er presste mich an seine Brust und setzte mich in dem Schiffe nieder.
»Gertrude folgte mir, und stieg herab, ohne einer Hilfe zu bedürfen.
»Da gewahrte ich, dass mein Schleier sich losgemacht hatte und auf dem Wasser schwamm.
»Es kam mir der Gedanke, er würde unsere Spur anzeigen.
›Meinen Schleier! meinen Schleier!‹ sagte ich zu dem Grafen, ›fangt doch meinen Schleier auf.‹
»Der Graf warf einen Blick auf den Gegenstand, den ich ihm mit dem Finger bezeichnete, und erwiderte dann:
›Nein, es ist besser auf diese Art.‹
»Und die Ruder ergreifend, gab er der Barke einen mächtigen Antrieb, dass wir uns mit ein paar Stößen nahe am Ufer des Teiches befanden.
»In diesem Augenblick sahen wir die Fenster meines Zimmers sich erleuchten! Diener traten mit Lichtern ein.
›Habe ich Euch getäuscht?‹ fragte Herr von Monsoreau, ›war es Zeit?‹
›Oh! ja, ja, mein Herr, Ihr seid in der Tat mein Retter,‹ antwortete ich.
›Die Lichter liefen indessen in großer Unruhe bald in meinem Zimmer, bald in dem von Gertrude hin und her. Wir hörten Rufe; ein Mann trat ein, vor dem die Andern zurückwichen. Dieser Mann näherte sich dem offenen Fenster, erblickte den auf dem Wasser schwimmenden Schleier, und stieß einen Schrei aus.
›Seht Ihr, dass ich wohl daran getan habe, den Schleier zurückzulassen?‹ sagte der Graf, ›der Prinz wird glauben, Ihr habet Euch, um ihm zu entgehen, in den See gestürzt, und während er Euch suchen lässt, fliehen wir.‹
»Da zitterte ich wirklich vor den finsteren Tiefen dieses Geistes, der schon zum Voraus auf ein solches Mittel gerechnet hatte.«
Dreizehntes Kapitel
Wer Diana von Méridor war
Der Vertrag
Es trat wieder ein kurzes Stillschweigen ein. Beinahe eben so sehr bewegt bei dieser Erinnerung, als sie es in der Wirklichkeit gewesen war, fühlte Diana, wie ihr die Stimme den Dienst verweigern wollte. Bussy hörte ihr mit allen Fähigkeiten seiner Seele zu und schwor zum Voraus einen ewigen Hass allen ihren Feinden, wer sie auch sein möchten.
Endlich, nachdem sie an einem Flacon gerochen hatte, den sie aus der Tasche zog, fuhr Diana fort:
»Kaum hatten wir den Fuß auf die