Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма

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Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма

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die schöne Diana von Méridor.«

      Dann die junge Frau anschauend, sagte er:

      »Diese Adresse ist von der Hand des Herzogs von Anjou.«

      »Ah!« rief Diana mit einem Seufzer, »er hat mich also nicht getäuscht.«

      Dann, als Bussy zögerte, den Brief zu öffnen, fuhr sie fort:

      »Lest, der Zufall hat Euch mit dem ersten Schlage in das Innerste meines Lebens versetzt; ich darf keine Geheimnisse mehr für Euch haben.«

      Bussy gehorchte und las:

      ›Ein unglücklicher Prinz, den Eure himmlische Schönheit im Herzen berührt hat, wird diesen Abend um zehn Uhr zu Euch kommen, um sein Benehmen gegen Euch zu entschuldigen, ein Benehmen, für welches es, wie er wohl fühlt, keine andere Entschuldigung gibt, als die unüberwindliche Liebe, die er für Euch empfindet.‹

Franz.«

      »Dieser Brief war also wirklich vom Herzog von Anjou?« fragte Diana.

      »Ach! ja,« antwortete Bussy, »es ist seine Handschrift und sein Namenszug.«

      Diana seufzte und murmelte:

      »Sollte er weniger schuldig sein, als ich glaubte?«

      »Wer, der Prinz?« fragte Bussy.

      »Nein, er, der Graf von Monsoreau.«

      Bussy seufzte ebenfalls und sprach dann:

      »Fahrt fort, Madame, und wir werden den Prinzen und den Grafen beurteilen.«

      »Dieser Brief, an dessen Echtheit zu zweifeln ich damals keine Ursache hatte, da er so sehr mit meinen eigenen Befürchtungen übereinstimmte, bezeichnete mir, wie es Gertrude vorhergesehen, die Gefahr, der ich ausgesetzt war, und machte mir die Vermittlung des unbekannten Freundes, der mir im Namen meines Vaters seine Hilfe anbot, noch viel kostbarer. Meine ganze Hoffnung beruhte also auf ihm.

      »Unsere Nachforschungen begannen wieder; die Scheiben durchdringend, verließen unsere Blicke den Teich und den unsern Fenstern gegenüberliegenden Teil des Waldes nicht mehr. In der ganzen Ausdehnung, welche unsere Blicke zu umfassen vermochten, sahen wir nichts, was sich auf unsere Hoffnungen zu beziehen und dieselben zu unterstützen schien.

      »Es kam die Nacht, doch da wir uns im Monat Januar befanden, so trat die Nacht sehr bald ein; vier bis fünf Stunden trennten uns daher noch von dem entscheidenden Augenblick; wir warteten voll Bangigkeit.

      »Es war eine von den schönen, klaren Winternächten, während welcher man sich, wenn keine Kälte herrschte, gegen das Ende des Frühjahrs, oder gegen den Anfang des Herbstes versetzt glauben würde. Der Himmel glänzte mit tausend Sternen besät, und aus einer Ecke dieses Himmels beleuchtete der Mond, einer Sichel ähnlich, die Landschaft mit seinem silbernen Schimmer. Wir öffneten das Fenster in dem Zimmer von Gertrude, welches in jedem Fall weniger streng beobachtet werden musste, als das meinige.

      »Gegen sieben Uhr stieg ein leichter Dunst von dem Teiche auf, doch einem Gazeschleier ähnlich, hinderte dieser Dunst nicht, zu sehen, oder allmählich an die Dunkelheit sich gewöhnend vermochten vielmehr unsere Augen diesen Dunst zu durchdringen.

      »Da uns nichts die Zeit ermessen half, so hätten wir nicht sagen können, wie viel Uhr es war, als wir am Saum des Waldes durch diese durchsichtige Finsternis Schatten sich bewegen zu sehen glaubten. Diese Schatten schienen sich vorsichtig zu nähern, wobei sie sich an die Bäume hielten, welche die Finsternis verdichteten und ihnen zugleich Schutz gewährten. Wir kamen auf den Gedanken, diese Schatten könnten am Ende nur ein Spiel unseres ermüdeten Gesichts sein, als das Wiehern eines Pferdes den Raum durchdrang und bis zu uns gelangte.

      »Das sind unsere Freunde,« flüsterte Gertrude.

      ›Oder der Prinz,‹ erwiderte ich.

      ›Oh! der Prinz,‹ sagte sie, ›der Prinz würde sich nicht verbergen.‹

      »Diese so einfache Äußerung zerstreute meinen Verdacht und beruhigte mich.

      »Wir verdoppelten unsere Aufmerksamkeit.

      »Ein Mann schritt allein heran: es kam mir vor, als verließe er einige Menschen, welche unter dem Schutze einer Baumgruppe zurückgeblieben waren.

      »Dieser Mann ging gerade auf die Barke zu, band sie von ihrem Pfahl los, stieg hinein und die Barke glitt leicht in der Richtung nach unserem Fenster über das Wasser hin.

      »Während sie vorrückte, strengten sich meine Augen furchtbar an, um die Dunkelheit zu durchdringen.

      »Ich glaubte von Anfang die hohe Gestalt und dann die düsteren, scharf ausgeprägten Züge des Grafen von Monsoreau zu erkennen. Als er zehn Schritte von uns war, blieb mir kein Zweifel mehr.

      »Ich fürchtete mich nun eben so sehr vor der Hilfe, als vor der Gefahr. Ich blieb stumm, unbeweglich und in die Ecke des Fensters gedrückt, so dass er mich nicht sehen konnte. Sobald er am Fuße der Mauer war, band er seine Barke an einem Ringe an, und ich sah seinen Kopf auf der Höhe des Fenstergesimses erscheinen.

      »Ich vermochte mich eines leichten Schreis nicht zu erwehren.

      ›Ah! Verzeiht,« sprach der Graf von Monsoreau, ›ich glaubte, Ihr erwartetet mich.‹

      ›Ich erwartete allerdings irgend Jemand, mein Herr,‹ antwortete ich, »doch ich wusste nicht, dass Ihr der Jemand wäret.«

      »Ein bitteres Lächeln zog über das Antlitz des Grafen hin.

      ›Wer außer mir und Eurem Vater wacht über der Ehre von Diana von Méridor?‹

      ›In dem Briefe, den Ihr mir geschrieben, mein Herr, sagtet Ihr mir, Ihr kämet im Auftrage meines Vaters?‹

      ›Ja, mein Fräulein, und da ich vorhergesehen, Ihr würdet an meiner Sendung zweifeln, so nehmt dieses Billet des Barons.‹

      »Und der Graf reichte mir ein Papier.

      »Wir hatten weder Kerzen noch Kandelaber angezündet, damit es uns freistünde, in der Dunkelheit Alles zu tun, was uns die Umstände gebieten würden. Ich ging aus dem Zimmer von Gertrude in das meinige, kniete vor dem Feuer nieder und las bei dem Schimmer der Flamme des Herdes:

      »Meine liebe Diana, der Herr Graf von Monsoreau kann Dich allein der Gefahr entreißen, der Du preisgegeben bist, und diese Gefahr ist ungeheuer. Vertraue Dich ihm ganz und gar an, wie dem besten Freunde, den uns der Himmel zu schicken vermag.«

      »Er wird Dir später sagen, was Du nach dem innigsten Wunsche meines Herzens zu tun hast, um die Schuld abzutragen, die wir gegen ihn eingehen. ›Dein Vater, der Dich ihm zu glauben, und mit Dir und ihm Mitleid zu haben bittet,

›Baron von Méridor.‹

      »Es waltete nichts Festes in meinem Geiste gegen Herrn von Monsoreau ob; der Widerwille, den er mir einflößte, war mehr instinktartig, als eine Folge vernünftiger Gründe. Ich hatte ihm nichts vorzuwerfen, als den Tod einer Hirschkuh, und das war ein sehr leichtes Verbrechen für einen Jäger.

      »Ich trat daher wieder an das Fenster.«

      ›Nun?‹ fragte er.

      ›Mein Herr, ich habe den Brief meines Vaters gelesen; er sagt mir, Ihr wäret bereit, mich von hier wegzuführen;

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