Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма страница 48

Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма

Скачать книгу

Du unsern edlen Freund heiratest; bist Du einmal Gräfin von Monsoreau, so wird Dich der Graf verteidigen, und er hat mir geschworen, Dich durch alle ihm zu Gebot stehende Mittel zu verteidigen. Es ist daher mein Wunsch, geliebte Tochter, dass diese Heirat so bald als möglich stattfinden möge, und wenn Du meinen Wünschen entsprichst, so füge ich meiner entschiedenen Einwilligung meinen väterlichen Segen bei und bitte Gott, er möge Dir alle Schätze des Glückes gewähren, die seine Liebe für Herzen wie das Deinige vorbehalten hat.

      »Dein Vater, der Dir nicht befiehlt, sondern Dich bittet,

»Baron von Méridor.‹

      »Ach!« sprach Bussy, »wenn dieser Brief von Eurem Vater ist, Madame, so lautet er nur zu bestimmt.«

      »Er ist von ihm und darüber habe ich keinen Zweifel; nichtsdestoweniger las ich ihn dreimal ehe ich einen Entschluss fasste. Endlich rief ich den Grafen. Er trat sogleich ein, woraus ich ersah, dass er vor der Türe gewartet hatte.

      »Ich hielt den Brief in der Hand.

      ›Nun,‹ sagte er zu mir, ›Ihr habt gelesen?‹

      ›Ja,‹ antwortete ich.

      ›Zweifelt Ihr immer noch an meiner Ergebenheit und an meiner Achtung?‹

      ›Ich würde daran gezweifelt haben, mein Herr,‹ antwortete ich, ›hätte mir nicht dieser Brief den mir fehlenden Glauben geboten. Doch lasst nun hören, mein Herr, angenommen, ich wäre geneigt, dem Rate meines Vaters nachzukommen: was gedenkt Ihr zu tun?‹

      «»Ich gedenke Euch nach Paris zu führen, mein Fräulein; dort ist es noch leichter, Euch zu verbergen.‹

      ›Und mein Vater?‹

      ›Ihr wisst wohl, dass er überall sein wird, wo Ihr seid, und sobald Ihr nicht mehr durch seine Gegenwart gefährdet werden könnt, wird der Baron nachfolgen.‹

      ›Wohl, mein Herr, ich bin bereit, Euren Schutz unter den Bedingungen anzunehmen, die Ihr mir vorschreibt.‹

      ›Ich schreibe nichts vor, mein Fräulein,‹ entgegnete der Graf, ›ich biete Euch einzig und allein ein Mittel zur Rettung.‹

      ›Wohl, ich verbessere meine Worte und sage mit Euch: ich bin bereit, das Mittel der Rettung, das Ihr mir anbietet, unter drei Bedingungen anzunehmen.‹

      ›Sprecht, mein Fräulein.‹

      ›Die erste ist die, dass mir Gertrude zurückgegeben wird.‹

      ›Sie ist da,‹ sagte der Graf.

      ›Die zweite, dass wir bis Paris getrennt reisen.‹

      ›Ich wollte Euch diese Trennung anbieten, um Euer Zartgefühl zu beruhigen.‹

      ›Und die dritte, dass unsere Heirat, wenn nicht ihre Dringlichkeit von meiner Seite anerkannt wird, nur in Gegenwart meines Vaters stattfindet.‹

      ›Das ist mein lebhaftestes Verlangen und ich zähle auf seinen Segen, um den des Himmels auf uns herabzurufen.‹

      »Ich war ganz erstaunt, denn ich glaubte, ich würde bei dem Grafen einen Widerstand gegen diesen dreifachen Ausdruck meines Willens finden, und er machte im Gegenteil nicht die geringste Einwendung.«

      ›Mein Fräulein,‹ sagte Herr von Monsoreau, ›erlaubt mir nun, Euch ebenfalls einige Ratschläge zu geben.‹

      ›Ich höre, mein Herr.‹

      ›Reist nur bei Nacht.‹

      ›Hierzu bin ich entschlossen.‹

      ›Überlasst mir die Sorge für Eure Lager und die Wahl des Weges; alle meine Vorsichtsmaßregeln werden ein Ziel im Auge haben, das, Euch dem Herzog von Anjou entkommen zu lassen.‹

      ›Wenn Ihr mich liebt, wie Ihr sagt, mein Herr, so sind unsere Interessen dieselben; ich habe daher keinen Einwurf gegen Euer Verlangen zu machen.‹

      ›In Paris nehmt endlich die Wohnung an, die ich für Euch bereit halten werde, so einfach und abgelegen sie auch sein mag.‹

      ›Ich will nur verborgen leben, mein Herr, und je abgelegener und einfacher die Wohnung ist, desto mehr muss sie einer Flüchtigen zusagen.‹

      ›So verstehen wir uns also in jedem Punkte, mein Fräulein, und um mich mit diesem von Euch entworfenen Plane in Einklang zu setzen, habe ich Euch nur noch meine Ehrfurcht zu bezeigen, Eure Kammerfrau zu schicken, und mich mit dem Wege zu beschäftigen, den Ihr verfolgen sollt.‹

      ›Mein Herr,« erwiderte ich, »ich bin meinerseits Edeldame, wie Ihr Edelmann seid, haltet alle Eure Versprechungen, und ich werde alle die meinigen halten.«

      »Mehr verlange ich nicht,‹ rief der Graf, ›und diese Zusage gewährt mir die Versicherung, dass ich bald der Glücklichste der Menschen sein werde.‹

      »Nach diesen Worten verbeugte er sich und ging weg.

      »Fünf Minuten nachher trat Gertrude ein.

      »Die Freude dieser treuen Dienerin war groß; sie hatte geglaubt, man wollte sie für immer von mir trennen. Ich erzählte ihr, was vorgefallen war; ich bedurfte einer Person, welche in alle meine Absichten eingehen, alle meine Wünsche unterstützen, vorkommenden Falles ein halbes Wort verstehen, auf ein Zeichen oder auf eine Gebärde gehorchen würde. Diese Bereitwilligkeit von Herrn von Monsoreau setzte mich in Erstaunen und ich befürchtete irgend eine Verletzung des zwischen uns festgestellten Vertrages.

      »Bald hörten wir das Geräusch eines Pferdes, das sich entfernte. Ich lief an das Fenster, es war der Graf, der im Galopp wieder den Weg einschlug, dem wir gefolgt waren. Warum kehrte er auf diesem Wege zurück, statt vorwärts zu reiten? das begriff ich nicht. Doch er hatte den ersten Artikel des Vertrags vollzogen, indem er mir Gertrude zurückgab, und vollzog den zweiten, indem er sich entfernte. Es war nichts zu sagen. Überdies beruhigte mich dieser Abgang des Grafen, nach welchem Ziele er sich auch richten mochte.

      »Wir brachten den ganzen Tag, von unserer Wirtin bedient, in dem kleinen Hause zu: erst am Abend traf derjenige ein, welchen ich für den Anführer unserer Eskorte gehalten hatte, und fragte nach meinen Befehlen. Da mir die Gefahr um so größer vorkam, je näher ich bei dem Schlosse Beaugé war, so antwortete ich ihm, ich wäre bereit; fünf Minuten nachher kehrte er zurück und meldete mir mit einer Verbeugung, dass man nur noch auf mich warte. Vor der Türe fand ich meinen weißen Zelter; er war, wie es der Graf von Monsoreau vorhergesehen, auf den ersten Ruf zurückgekommen.

      »Wir marschierten die ganze Nacht und hielten bei Tagesanbruch an. Ich berechnete, dass wir ungefähr fünfzehn Stunden zurückgelegt hatten; übrigens waren von Herrn von Monsoreau alle Vorsichtsmaßregeln genommen worden, dass ich weder durch die Müdigkeit, noch durch die Kälte litt. Der von ihm gewählte Zelter hatte einen besonders sanften Trab, und man warf mir, als ich das Haus verließ, einen Pelzmantel über die Schultern.

      »Dieser Halt glich dem ersten und alle unsere Nachtmärsche glichen dem, welchen wir bereits gemacht: stets dieselben Rücksichten und dieselbe Ehrfurcht; überall die gleiche Sorgfalt; offenbar reiste uns Jemand voran, der die Wohnungen für uns in Bereitschaft setzen ließ: ob dies der Graf war, wusste ich nicht, denn dieser Teil unseres Vertrages wurde mit derselben Regelmäßigkeit erfüllt, wie die andern, und ich sah ihn nicht ein einziges Mal auf dem ganzen Wege.

      »Am Abend des siebenten Tages erblickte ich von einem Hügel herab eine

Скачать книгу