Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма

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Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма

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Eindruck, den ich auf den Grafen gemacht hatte. Anfangs kam er nur einmal in der Woche, dann zweimal, und endlich kam er alle Tage. Der Graf gefiel meinem Vater, gegen den er voll Aufmerksamkeit war. Ich sah, welches Vergnügen der Baron an seiner Unterhaltung fand, die stets die eines ausgezeichneten Mannes war. Ich wagte es nicht, mich zu beklagen; denn worüber hätte ich mich beklagen sollen? Der Graf war gegen mich artig wie gegen eine Geliebte, ehrfurchtsvoll wie gegen eine Schwester.

      »Eines Morgens trat mein Vater mit einer ernsteren Miene, als gewöhnlich, in mein Zimmer, und dennoch hatte sein Ernst etwas Freudiges.

      ›Mein Kind,‹ sagte er zu mir, ›Du hast mich stets versichert, Du wärst glücklich, wenn Du mich nie verlassen dürftest.‹

      ›Oh! mein Vater,‹ rief ich, ›Ihr wisst, das ist mein teuerster Wunsch.‹

      ›Nun, meine Tochter,‹ fuhr er fort, indem er sich bückte, um mich auf die Stirne zu küssen, ›es hängt nur von Dir ab, Deinen Wunsch verwirklicht zu sehen.‹

      »Ich vermutete, was er sagen wollte, und erbleichte so furchtbar, dass er innehielt, ehe er meine Stirne mit den Lippen berührt hatte.

      ›Diana, mein Kind!‹ rief er, ›oh! mein Gott, was hast Du?‹

      ›Herr von Monsoreau, nicht wahr?‹ stammelte ich.

      ›Nun?‹ fragte er erstaunt.

      ›Oh! nie, mein Vater, wenn Ihr ein wenig Mitleid mit Eurer Tochter habt, nie!‹

      ›Diana, meine geliebte Tochter,‹ erwiderte er, ›ich habe nicht Mitleid für Dich, sondern abgöttische Verehrung, wie Du weißt; nimm Dir acht Tage, um darüber nachzudenken, und wenn Du in acht Tagen …‹

      ›Oh! nein, nein,‹ rief ich, ›es ist unnötig, nicht acht Tage, nicht vier und zwanzig Stunden, nicht eine Minute. Nein, nein, oh! nein.‹

      »Und ich zerfloss in Tränen.

      »Mein Vater betete mich an; nie hatte er mich weinen sehen; er nahm mich in seine Arme und beruhigte mich mit zwei Worten, indem er mir sein adeliges Ehrenwort gab, er werde nie mehr von dieser Heirat sprechen.

      Es verging wirklich ein Monat, ohne dass ich Herrn von Monsoreau wiedersah oder von ihm reden hörte. Eines Morgens erhielten wir, mein Vater und ich, eine Einladung, uns bei einem großen Feste einzufinden, das Herr von Monsoreau dem Bruder des Königs geben würde, welcher die Provinz besuchen sollte, deren Namen er trug. Das Fest fand im Rathaus in Angers statt.

      »Diesem Briefe war eine persönliche Einladung des Prinzen beigefügt, der meinem Vater schrieb, er erinnere sich, ihn einst am Hofe von König Heinrich gesehen zu haben, und würde ihn mit Vergnügen wiedersehen.

      »Mein erster Gedanke war, meinen Vater zu bitten, die Einladung auszuschlagen, und ich würde gewiss darauf bestanden sein, wäre sie nur im Namen von Herrn von Monsoreau gemacht worden; aber der Prinz war zur Hälfte dabei beteiligt, und mein Vater befürchtete, Seine Hoheit durch eine Weigerung zu verletzen.

      »Wir begaben uns also zu dem Feste: Herr von Monsoreau empfing uns, als ob nichts zwischen uns vorgefallen wäre; sein Benehmen gegen mich, war weder gleichgültig, noch gezwungen; er behandelte mich wie alle andere Damen, und ich fühlte mich glücklich, dass ich nicht von seiner Seite, sei es im Guten oder im Schlimmen, der Gegenstand irgend einer Auszeichnung war.

      »Nicht dasselbe war bei dem Herzog von Anjou der Fall. Sobald er mich bemerkte, heftete sich sein Blick auf mich, um mich nie mehr zu verlassen. Ich fühlte mich unbehaglich unter dem Gewichte dieses Blickes, und ohne meinem Vater zu sagen, was mich den Ball zu verlassen wünschen ließ, drang ich so in ihn, dass wir uns zuerst weg begaben.

      »Drei Tage nachher erschien Herr von Monsoreau in Méridor; ich erblickte ihn von ferne in der Allee des Schlosses und zog mich in mein Zimmer zurück.

      »Ich befürchtete, mein Vater würde mich rufen lassen, doch dem war nicht so. Nach Verlauf einer halben Stunde sah ich Herrn von Monsoreau sich wieder entfernen, ohne dass mir Jemand seinen Besuch gemeldet hatte. Auch mein Vater sprach nicht davon; nur glaubte ich zu bemerken, dass er nach diesem Besuche des Unterstatthalters düsterer war, als gewöhnlich.

      »Es vergingen abermals ein paar Tage. Ich kam von einem Spaziergange in der Umgegend zurück, man lief mir entgegen, und sagte mir, Herr von Monsoreau wäre bei meinem Vater. Der Baron hatte wiederholt nach mir gefragt und sich sehr unruhig erkundigt, wohin ich gegangen sein könne. Er hatte auch Befehl gegeben, ihn sogleich von meiner Rückkehr zu benachrichtigen.

      »Kaum war ich in meinem Zimmer, als wirklich mein Vater herbeieilte.

      ›Mein Kind,‹ sagte er zu mir, ›durch einen Beweggrund, den Du nicht zu wissen brauchst, bin ich genötigt, mich auf einige Tage von Dir zu trennen; frage mich nicht, denke nur, dieser Beweggrund müsse sehr dringend sein, dass er mich bestimme, eine Woche, vierzehn Tage, einen Monat vielleicht zu leben, ohne Dich zu sehen.‹

      »Ich bebte, obgleich ich nicht ahnen konnte, welcher Gefahr ich ausgesetzt war. Aber der zweimalige Besuch von Herrn von Monsoreau weissagte mir nichts Gutes.

      ›Und wohin soll ich gehen, mein Vater?‹ fragte ich.

      ›Nach dem Schlosse du Lude, zu meiner Schwester, wo Du vor Aller Augen verborgen bleiben wirst. Man wird darüber wachen, dass Deine Ankunft daselbst bei Nacht stattfindet.‹

      ›Begleitet Ihr mich nicht?‹

      ›Nein, ich muss hier bleiben, um den Verdacht abzuwenden; selbst die Leute vom Hause sollen nicht wissen, wohin Du gehst.‹

      ›Aber, wer wird mich dann führen?‹

      ›Zwei Männer, auf die ich mich verlassen kann.‹

      ›Oh! mein Gott, mein Vater!‹

      »Der Baron küsste mich und sprach:

      ›Mein Kind, es muss sein.‹

      »Ich kannte die Liebe meines Vaters für mich so genau, dass ich nicht weiter in ihn drang und keine andere Erklärung von ihm forderte: es wurde nur verabredet, dass Gertrude, die Tochter meiner Amme, mich begleiten sollte.

      »Mein Vater sagte mir noch, als er mich verließ, ich möge mich bereit halten.

      »Am Abend um acht Uhr war es sehr düster und sehr kalt, denn man war in den längsten Wintertagen; auf den Punkt acht Uhr holte mich mein Vater ab. Ich war seiner Empfehlung gemäß bereit; wir stiegen geräuschlos die Treppe hinab und durchschritten den Garten, er öffnete selbst eine kleine Türe, welche nachdem Walde ging, und hier fanden wir eine bespannte Sänfte und zwei Männer; mein Vater sprach lange mit Ihnen und empfahl mich denselben, wie es schien; dann nahm ich meinen Platz in der Sänfte und Gertrude setzte sich neben mich. Der Baron umarmte mich zum letzten Male und wir brachen auf.

      »Ich wusste nicht, welche Gefahr mich bedrohte und das Schloß Méridor zu verlassen zwang. Ich befragte Gertrude, doch sie war eben so unwissend, als ich. Ich wagte es nicht, das Wort an unsere Führer zu richten, die ich nicht kannte. Wir marschierten daher schweigend und auf Umwegen, als ich mich nach ungefähr zwei Stunden in dem Augenblick, wo mich trotz meiner Unruhe die gleichmäßige und einförmige Bewegung der Sänfte einzuschläfern anfing, durch Gertrude, die mich am Arme ergriff, und mehr noch durch die Bewegung der Sänfte, welche anhielt, erweckt fühlte.

      ›Oh! mein Fräulein,‹ rief das arme Mädchen, ›was geschieht uns?‹

      »Ich

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