Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма страница 38
»Ich weiß es, gnädigster Herr,« antwortete Monsoreau, »und meine Equipage ist schon bereit. Ich werde in dieser Nacht abreisen.«
»Ah! sieh da, Herr von Monsoreau,« sagte Bussy, »Ihr habt fortan keine Ruhe mehr für Euch. Ihr wolltet Oberstjägermeister sein; Ihr seid es, bei dem Amte, das Ihr verwaltet, gibt es fünfzig gute Nächte weniger als für die andern Menschen; zum Glück seid Ihr noch nicht verheiratet, mein lieber Herr.«
Bussy lachte, während er dies sagte; der Herzog heftete einen durchdringenden Blick auf den Oberstjägermeister; dann wandte er den Kopf auf eine andere Seite und beglückwünschte den König über die Besserung, welche seit dem vorhergehenden Tage sich in seiner Gesundheit bewerkstelligt zu haben scheine. Was Monsoreau betrifft, so hatte sich bei dem Scherze von Bussy sein Gesicht abermals mit der hässlichen Blässe überzogen, die ihm ein so finsteres Aussehen verlieh.
Elftes Kapitel
Wie Bussy zugleich das Portrait und das Original wiederfand
Die Jagd war gegen vier Uhr Abends beendigt, und um fünf Uhr, als ob der König die Wünsche des Herzogs von Anjou geahnt hätte, kehrte der ganze Hof durch den Faubourg Saint-Antoine nach Paris zurück.
Herr von Montsoreau hatte unter dem Vorwand, sogleich abzureisen, von dem Prinzen Abschied genommen und wandte sich mit seinem Jagdgefolge nach Fromenteau.
Als man vor der Bastille vorüberkam, machte der König seine Freunde auf das zugleich stolze und düstere Aussehen der Festung aufmerksam: es war dies ein Mittel, sie daran zu erinnern, was ihrer harrte, wenn sie zufällig, nachdem sie seine Freunde gewesen, seine Feinde würden. Viele verstanden ihn und verdoppelten ihre Untertänigkeit gegen den König.
Während dieser Zeit sagte der Herzog von Anjou ganz leise zu Bussy, der an seiner Seite ritt:
»Bussy, schau links, betrachte jenes hölzerne Haus, das unter seinem Giebel eine kleine Bildsäule der Jungfrau beherbergt, folge mit dem Auge derselben Linie und zähle, das Haus mit der Jungfrau mit eingerechnet, vier weitere Häuser.«
»Gut,« sagte Bussy.
»Es ist das fünfte,« sprach der Herzog, »das gerade der Rue Sainte-Catherine gegenüber.«
»Ich sehe es, Monseigneur, doch schaut, bei dem Klange unserer Trompeten, welche den König verkündigen, erscheinen an den Fenstern von allen Häusern Neugierige.«
»Mit Ausnahme des Hauses, das ich Dir bezeichne, denn dort bleiben die Fenster geschlossen.«
»Aber die Ecke eines Vorhangs öffnet sich ein wenig,« versetzte Bussy mit einem furchtbaren Herzklopfen.
»Jedoch, ohne dass man irgend etwas gewahren kann. Ah! die Dame ist gut bewacht oder bewacht sich selbst gut. In jedem Fall ist hier das Haus, an meinem Hotel gebe ich Dir den Schlüssel.«
Bussy schoss seinen Blick durch diese enge Öffnung, doch er sah nichts, obgleich seine Augen beständig auf sie geheftet blieben. Als man zu dem Hotel Anjou zurückkam, gab der Herzog Bussy wirklich den Schlüssel des bezeichneten Hauses und empfahl ihm abermals, gute Wache zu halten. Bussy versprach, was der Herzog wollte, und kehrte nach Hause zurück.
»Nun?« sagte er zu Remy.
»Ich mache dieselbe Frage an Euch, Monseigneur.«
»Du hast nichts gefunden?«
»Das Haus ist unzugänglich bei Tag, wie bei Nacht. Ich schwebe zwischen fünf oder sechs Häusern, welche sich berühren.«
»Dann bin ich wohl glücklicher gewesen, als Du, mein lieber Haudouin.«
»Wie so, gnädigster Herr, Ihr habt also auch gesucht?«
»Nein, ich bin nur durch die Straße geritten.«
»Und Ihr habt das Haus erkannt?«
»Mein lieber Freund, die Vorsehung hat Umwege und Geheimnisvolle Kombinationen.«
»Ihr seid also Eurer Sache gewiss?«
»Ich sage nicht, ich sei gewiss, aber ich hoffe es.«
»Und wann werde ich erfahren, ob Ihr das Glück gehabt habt, das wiederzufinden, was Ihr suchtet?«
»Morgen früh.«
»Bedürft Ihr meiner bis dahin?«
»Durchaus nicht, mein lieber Remy.«
»Ich soll Euch nicht folgen?«
»Unmöglich.«
»Seid wenigstens klug, gnädigster Herr.«
»Ah!« rief Bussy lachend, »die Empfehlung ist unnötig, ich bin hierfür bekannt.«
Bussy speiste wie ein Mensch zu Mittag, der weder weiß, wo, noch auf welche Weise er zu Nacht speisen wird; als es acht Uhr schlug, wählte er den besten von seinen Degen, steckte trotz des kurz zuvor erst von dem König erlassenen Befehls ein Paar Pistolen in seinen Gürtel und ließ sich in seiner Sänfte an das Ende der Rue Saint-Paul tragen.
Hier angelangt erkannte er das Haus mit der Bildsäule der Jungfrau, zählte die vier folgenden Häuser, versicherte sich, dass das fünfte das bezeichnete Haus war, und kauerte sich, in einen großen Mantel von dunkler Farbe gehüllt, in die Ecke der Rue Sainte-Catherine, entschlossen, zwei Stunden zu warten und nach Verlauf von zwei Stunden, wenn Niemand käme, für seine eigene Rechnung zu handeln.
Es schlug neun Uhr auf Saint-Paul, als sich Bussy in Hinterhalt legte.
Er war ungefähr zehn Minuten hier, da sah er in der Dunkelheit durch das Thor der Bastille zwei Reiter hervorkommen. Vor dem Hotel des Tournelles hielten sie an. Einer von ihnen stieg ab, warf den Zügel dem zweiten zu, welcher ohne Zweifel ein Lackei war, schaute diesem nach, während er auf dem Wege, auf dem sie gekommen, zurückkehrte und bis er sich wieder mit den zwei Pferden in der Finsternis verloren hatte, und ging dann auf das der Überwachung von Bussy anvertraute Haus zu.
Einige Schritte von dem Hause beschrieb der Unbekannte einen großen Kreis, als wollte er die Umgegend mit dem Blicke erforschen; als er sich sodann vor jeder Beobachtung sicher glaubte, näherte er sich der Türe und verschwand.
Bussy hörte das Geräusch dieser Türe, welche sich wieder hinter ihm schloss.
Er wartete einen Augenblick, aus Furcht, die Geheimnisvolle Person könnte hinter dem Gitter geblieben sein, um zu spähen. Nach Verlauf von einigen Minuten trat er vor, schritt über die Chaussee, öffnete die Türe und schloss sie wieder durch die Erfahrung belehrt ohne Geräusch.
Dann wandte er sich um; das Gitter war wirklich in der Höhe seines Auges, und aller Wahrscheinlichkeit nach hatte er durch dieses Gitter Quélus betrachtet.
Das war noch nicht Alles, und Bussy war nicht gekommen, um hierbei stehen zu bleiben. Er schritt langsam, auf beiden Seiten den Gang betastend, fort und fand an dessen Ende links die erste Stufe einer Treppe.
Hier blieb er aus zwei Gründen stehen: einmal fühlte er seine Beine unter dem Gewichte der Aufregung wanken und dann hörte er eine Stimme sagen:
»Gertrude,