Die Dame von Monsoreau. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма страница 39
»Tretet in den Salon ein, gnädiger Herr; Madame wird sogleich kommen.«
»Dann vernahm er das Geräusch einer sich schließenden Türe.
Bussy dachte nun an die zwölf Stufen, welche Remy gezählt hatte; er zählte ebenfalls zwölf Stufen und befand sich auf dem Ruheplatz. Er erinnerte sich der Flur und der drei Türen und machte, den Atem an sich haltend und die Hand vor sich ausstreckend, einige Schritte. Es fand sich eine erste Türe unter seiner Hand, es war die, durch welche der Unbekannte eingetreten; er verfolgte seinen Weg, fand eine zweite, suchte, fühlte einen Schlüssel, drehte, vom Kopfe bis zu den Füßen zitternd, diesen Schlüssel im Schlosse und machte die Türe auf.
Das Zimmer, in welchem sich Bussy befand, war völlig dunkel, mit Ausnahme eines Teiles davon, der durch eine Seitentüre einen Lichtreffer aus dem Salon erhielt.
Dieser Reflex fiel auf ein Fenster, an welchem zwei gestickte Vorhänge angebracht waren, die das Herz des jungen Mannes von einem neuen Freudenschauer erbeben machten.
Seine Augen richteten sich auf einen von demselben Lichte beleuchteten Teil des Plafond, und er erkannte die mythologische Verzierung, die er bereits wahrgenommen halte.
Es gab keinen Zweifel mehr für ihn: er befand sich wieder in dem Zimmer, wo er in der Nacht erwacht war, in der er die Wunde empfangen hatte, durch die ihm die Gastfreundschaft zu Teil geworden.
Ein noch ganz anderer Schauer durchlief die Adern von Bussy, als er dieses Bett berührte und sich gleichsam von dem köstlichen Wohlgeruch umgeben fühlte, wie er stets dem Lager einer jungen und schönen Frau entströmt.
Bussy hüllte sich in die Bettvorhänge und horchte.
Man vernahm im Nebenzimmer die heftigen Schritte des Unbekannten; von Zeit zu Zeit blieb dieser stehen und murmelte durch die Zähne:
»Nun, wird sie endlich kommen?«
Nach einer von diesen Ausrufungen öffnete sich eine Türe im Salon; diese Türe schien der gegenüber zu liegen, welche bereits ein wenig geöffnet war. Der Teppich zitterte unter dem Drucke eines kleinen Fußes; das Streifen eines seidenen Kleides drang bis zu dem Ohr von Bussy, und der junge Mann hörte eine Frauenstimme mit dem unverkennbaren Ausdrucke von Furcht und Verachtung sagen:
»Hier bin ich, mein Herr, was wollt Ihr abermals von mir?«
»Oh! oh!« dachte Bussy sich unter seinem Vorhang verbergend, »wenn dieser Mensch der Liebhaber ist, so wünsche ich dem Gatten Glück.«
»Madame,« sprach der Mann, dem der kalte Empfang zu Teil wurde, »ich habe die Ehre, Euch zu benachrichtigen, dass ich, genötigt, morgen früh nach Fontainebleau abzureisen, diese Nacht bei Euch bleiben werde.«
»Bringt Ihr mir Kunde von meinem Vater?« fragte dieselbe Frauenstimme.
»Madame, hört mich.«
»Mein Herr, Ihr wisst, was abgemacht ist; wenn ich Eure Frau zu werden eingewilligt habe, so geschah es vor Allem unter der Bedingung, dass mein Vater wieder nach Paris kommen oder ich ihn wieder aufsuchen würde.«
»Madame, unmittelbar nach meiner Rückkehr von Fontainebleau reisen wir ab, darauf gebe ich Euch mein Ehrenwort; doch mittlerweile …«
»Oh! mein Herr, schließt die Türe nicht, es ist unnötig; ich werde keine Nacht, nicht eine einzige Nacht unter demselben Dach mit Euch zubringen, bevor ich Gewissheit über das Schicksal meines Vaters habe.«
Und die Frau, welche auf eine so entschiedene Weise sprach, blies in ein silbernes Pfeifchen, das einen scharfen, langen Ton von sich gab. Auf diese Art rief man in jener Zeit, wo die Glocken noch nicht erfunden waren, der Dienerschaft. Sogleich öffnete sich die Türe, durch welche Bussy eingetreten war, abermals und die Zofe der jungen Frau erschien: es war ein großes, starkes Mädchen aus Anjou, das auf diesen Ruf der Gebieterin zu warten schien und, sobald es denselben gehört hatte, herbei eilte. Diese Zofe trat in den Salon und öffnete bei ihrem Eintritte die Türe.
Ein etwas breiterer Lichtstrahl drang in das Zimmer, in welchem sich Bussy befand, und er erkannte zwischen den zwei Fenstern das Portrait.
»Gertrude,« sprach die Dame, »Du wirst nicht zu Bette gehen und Dich im Bereiche meiner Stimme aufhalten.«
Die Kammerfrau entfernte sich, ohne zu antworten, auf demselben Wege, auf dem sie gekommen war, und ließ dabei die Türe des Salon weit offen, und es wurde dadurch das wunderbare Portrait beleuchtet.
Bussy konnte nicht mehr zweifeln; dieses Portrait war dasjenige, welches er gesehen hatte. Er näherte sich sachte, um sein Auge an die Öffnung zu halten, welche die Dicke der Angeln zwischen der Türe und der Mauer ließ; doch so leise er auch auftrat, so krachte doch in der Sekunde, wo sein Blick in das Zimmer drang, der Boden unter seinem Fuße. Bei diesem Geräusch' wandte sich die Frau um: es war das Original des Portraits, es war die Fee des Traumes.
Als der Mann sah, dass sie sich umwandte, wandte er sich ebenfalls um, obgleich er nichts gehört hatte.
Es war der Herr von Monsoreau.
»Ah!« sagte Bussy zu sich selbst, »der weiße Zelter … die entführte Frau … ich werde ohne Zweifel eine furchtbare Geschichte hören.«
Und er trocknete sein Gesicht ab, das sich unwillkürlich mit Schweiß bedeckte.
Bussy sah sie, wie gesagt, Beide, sie bleich, aufrecht und mit verächtlichem Ausdrucke, ihn sitzend, nicht bleich, sondern leichenfarbig, ungeduldig den Fuß bewegend und sich in die Hand beißend.
»Madame,« sprach endlich der Herr von Monsoreau, »hofft nicht lange gegen mich die Rolle der verfolgten Frau, die Rolle des Opfers fortzusetzen; Ihr seid in Paris, Ihr seid in meinem Hause, und mehr noch, Ihr seid jetzt die Gräfin von Monsoreau, das heißt, meine Frau.«
»Wenn ich Eure Frau bin, warum weigert Ihr Euch, mich zu meinem Vater zu führen, warum verbergt Ihr mich fortwährend vor den Augen der Welt?«
»Habt Ihr den Herzog von Anjou vergessen, Madame?«
»Ihr versichertet mich, einmal Eure Frau, hätte ich nichts mehr von ihm zu befürchten?«
»Das heißt …«
»Das habt Ihr mich versichert …«
»Aber ich muss noch einige Vorsichtsmaßregeln nehmen.«
»Wohl, so nehmt diese Maßregeln, mein Herr, und kommt wieder zu mir, wenn Ihr sie genommen habt.«
»Diana,« sprach der Graf, in dessen Innerem der Zorn sichtbar stieg, »Diana, treibt nicht Euer Spiel mit dem geheiligten Bande der Ehe. Nehmt diesen Rat von mir an.«
»Mein Herr, macht, dass ich kein Misstrauen mehr gegen den Gatten habe, und ich werde die Ehe achten.«
»Es scheint mir doch, ich habe durch die Art, wie ich gegen Euch gehandelt, Euer Vertrauen verdient.«
»Mein Herr, ich denke, bei dieser ganzen Angelegenheit hat Euch mein Interesse nicht allein geleitet, oder Ihr seid, wenn dem so ist, vom Zufall gut bedient worden.«
»Oh! das ist zu viel,« rief der Graf, »ich bin in meinem Hause, Ihr seid meine