Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Fünf und Vierzig - Александр Дюма страница 27
»Und was bringt Ihr mir?«
»Ein herrliches Stück, ein Werk, womit… doch Ihr hört mich nicht.«
»Nein, ich schaue.«
»Was?«
»Ihr wißt also nicht, mein Freund,« sagte der Panzermann, »Ihr wißt nicht, daß der Waffenhandel durch ein Edict des Königs verboten ist?«
Und er warf unruhige Blicke umher.
Der Lackei hielt es für gut, sich den Anschein zu geben, als wüßte er nichts.
»Ich weiß nichts,« erwiederte er, »ich komme von Mont-de-Marsan.«
»Ah! das ist etwas Anderes.« sagte der Panzermann, den diese Antwort etwas zu beruhigen schien, »aber obgleich Ihr von Mont-de-Marsan kommt, wißt Ihr doch schon, daß ich mit Waffen handle,« fuhr er fort.
»Ja, ich weiß es.«
»Und wer hat es Euch gesagt?«
»Sandioux! das brauchte mir Niemand zu sagen, Ihr habt es so eben laut genug ausgerufen.«
»Wo dies?«
»Vor der Thüre des Gasthauses zum Schwerte des kühnen Ritters.«
»Ihr waret dort?«
»Ja.«
»Mit wem?«
»Mit einer Menge von Freunden.«
»Mit einer Menge von Freunden? Gewöhnlich ist kein Mensch in diesem Gasthause.«
»Dann müßt Ihr ihn sehr verändert gefunden haben?«
»In der That. Doch woher kommen alle diese Freunde?«
»Von Gascogne, wie ich.«
»Gehört Ihr dem König von Navarra?«
»Geht doch, wir sind Franzosen von Herz und Blut.«
»Ja, aber Hugenotten?«
»Katholiken, wie unser heiliger Vater der Papst, Gott sei Dank,« sprach Samuel, seine Mütze abnehmend, »aber es ist nicht hiervon die Rede, sondern von diesem Panzer.«
»Nähern wir uns ein wenig der Mauer, wenn es Euch beliebt, wir stehen hier gar zu entblößt auf der offenen Straße.«
Sie gingen mit einander einige Schritte aufwärts bis zu einem Hause von bürgerlichem Aussehen, an dessen Fensterscheiben man kein Licht erblickte.
Dieses Haus hatte seine Thüre unter einem Wetterdach, das einen Balcon bildete. Eine Steinbank war als einziger Zierrath an seiner Facade angebracht.
Es war dies zugleich das Nützliche und das Angenehme, denn es diente den Vorüberkommenden als Bügel, um auf ihre Maulthiere oder auf ihre Pferde zu steigen.
»Laßt einmal den Panzer anschauen,« sagte der Handelsmann, als sie unter dem Wetterdach standen.
»Hier ist er.«
»Wartet, man bewegt sich, glaube ich, in diesem Hause.«
»Nein, es ist gegenüber.«
Der Händler drehte sich um.
Gegenüber lag wirklich ein Haus von zwei Stockwerken, dessen zweites sich zuweilen flüchtig erleuchtete.
»Machen wir geschwinde,« sagte der Handelsmann, den Panzer betastend.
»Nicht wahr, der ist schwer?« versetzte Samuel.
»Alt, plump aus der Mode.«
»Ein Kunstgegenstand.«
»Sechs Thaler, wollt Ihr?«
»Wie, sechs Thaler, und Ihr habt dort zehn für ein altes, schadhaftes Bruststück gegeben?«
»Sechs Thaler, ja oder nein,« wiederholte der Handelsmann.
»Aber betrachtet doch diese getriebene Arbeit.«
»Was ist an der getriebenen Arbeit gelegen, wenn man nach dem Gewicht wieder verkauft?«
»Oh! Oh! Ihr handelt hier, und dort habt Ihr Alles gegeben, was man wollte.«
»Ich gebe noch einen Thaler mehr,« sagte der Händler voll Ungeduld.
»Gut,« erwiederte Samuel, »Ihr seid ein drolliger Bursche von einem Kaufmann. Ihr verbergt Euch, um Euren Handel zu treiben, »Ihr verletzt die Edicte des Königs, und feilscht mit ehrlichen Leuten.«
»Ruhig, ruhig, schreit nicht so.«
»Oh! ich fürchte mich nicht,« erwiederte Samuel, die Stimme erhebend. »Ich treibe keinen unerlaubten Handel und werde durch nichts veranlaßt, mich zu verbergen.«
»Stille, stille, und nehmt zehn Thaler.«
»Zehn Thaler? Ich sage Euch, daß das Gold allein so viel werth ist; ah! Ihr wollt Euch flüchtig machen?«
»Nein, nein! das ist ein wüthender Mensch.«
»Ah!, wenn Ihr Euch flüchtig macht, rufe ich nach der Wache!
Während er diese Worte sprach, erhob Samuel die Stimme dergestalt, daß er seine Drohung eben so gut hätte verwirklichen können.
Bei diesem Lärmen wurde ein kleines Fenster auf dem Balcon des Hauses geöffnet, dem gegenüber der Handel stattfand, und das Knarren, welches das Oeffnen dieses Fensters zur Folge hatte, hörte der Handelsmann mit Schrecken.
»Schon gut,« sagte er, »ich sehe, daß man Alles thun muß, was Ihr wollt, hier sind fünfzehn Thaler und geht Eures Wegs.«
»Das lasse ich mir gefallen, »sprach Samuel die fünfzehn Thaler einsackend.
»Das ist ein Glück.«
»Doch diese fünfzehn Thaler sind für meinen Herren,« fuhr Samuel fort, »und ich muß doch auch etwas für mich haben.«
Der Handelsmann schaute umher, und zog seinen Dolch halb aus der Scheide. Offenbar war es seine Absicht in die Haut von Samuel einen Riß zu machen, der ihn für immer von der Sorge befreit hätte, einen Panzer zu kaufen, um denjenigen zu ersetzen, welchen er verkauft hatte, aber Samuel hatte ein Auge so wachsam wie das eines Sperlings, der sich an den Trauben erlabt, und er sagte zurückweichend:
»Ja, ja, guter Kaufmann; ja, ich sehe Deinen Dolch, aber ich sehe auch etwas Anderes: jenes Gesicht auf dem Balkon, das Dich auch sieht.«
Bleich vor Schrecken, schaute der Händler in der von Samuel, bezeichneten Richtung, und sah in der That auf dem Balcon ein langes phantastisches Geschöpf, in einen Schlafrock von Katzenpelz gehüllt; dieser Argus hatte weder eine Sylbe, noch eine Geberde von der letzten Scene verloren.
»Vorwärts, Ihr macht aus mir, was Ihr