Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма

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Die Fünf und Vierzig - Александр Дюма

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ausmündenden Treppe hinauf.

      Robert Briquet stieg wie die Andern, murmelte aber dabei:

      »Doch der Page, wo des Teufels ist der Page?«

       Elftes Kapitel

      Abermals die Ligue

      In dem Augenblick, wo Robert Briquet hinter den Andern die Treppe hinaufstieg, wobei er sich eine ziemlich anständige Verschwörermiene gab, bemerkte er, daß Nicolas Poulain, nachdem er mit mehreren seiner geheimnißvollen Gefährten gesprochen hatte, an der Thüre des Gewölbes wartete.

      »Das geschieht meinetwegen,« sagte Briquet zu sich selbst.

      Der Lieutenant der Prevoté hielt wirklich seinen Freund an, als er eben die furchtbare Schwelle zu überschreiten im Begriff war.

      »Ihr werdet es mir nicht verargen,« sprach er zu ihm, »aber die meisten von unseren Freunden kennen Euch nicht, und wünschen Auskunft über Euch zu haben, ehe sie Euch zum Rath zulassen.«

      »Das ist nur zu billig,« erwiederte Briquet, »und Ihr wißt, daß meine natürliche Bescheidenheit diese Einwendung schon vorhergesehen hatte!«

      »Ich lasse Euch Gerechtigkeit widerfahren, Ihr seid ein ganzer Mann,« sagte Poulain.

      »Ich entferne mich also, sehr glücklich, an einem Abend so viele brave Vertheidiger der katholischen Union gesehen zu haben.«

      »Soll ich Euch zurückführen?«

      »Nein, ich danke, es bedarf dessen nicht.«

      »Man könnte Euch Schwierigkeiten machen; doch man erwartet mich anderswo.«

      »Habt Ihr nicht ein Losungswort, um hinauszukommen; ich würde Euch nicht daran erkennen, das wäre nicht klug, Meister Nicolas.«

      »Doch wohl.«

      »Nun, so gebt es mir.«

      »Im Ganzen, da Ihr hereingekommen seid…«

      »Und da wir Freunde sind…«

      »Es sei! Ihr braucht nur Parma und Lothringen zu sagen.«

      »Und der Pförtner wird mir öffnen?«

      »Auf der Stelle.«

      »Sehr gut, ich danke. Geht zu Euren Geschäften, ich kehre zu den meinigen zurück.«

      Nicolas Poulain trennte sich von seinem Gefährten und begab sich wieder zu seinen Collegen.

      Briquet machte ein paar Schritte, als ob er in den Hof hinabgehen wollte, blieb aber, sobald er die erste Stufe der Treppe erreicht hatte, stehen, um die Oertlichkeit zu erforschen.

      Das Resultat seiner Beobachtungen war, daß sich das Gewölbe parallel mit der äußeren Mauer hinzog, die es durch ein großes Wetterdach beschirmte. Offenbar mündete dieses Gewölbe gegen einen unteren Saal, bestimmt für die geheimnißvolle Versammlung, aus, zu der zugelassen zu werden Briquet nicht die Ehre gehabt hatte.

      Was ihn in dieser Annahme bestärkte, welche bald zur Gewißheit wurde, war der Umstand, daß er ein Licht an einem vergitterten Fenster erscheinen sah, das in dieser Mauer angebracht und durch eine Art von hölzernen Trichter beschützt war, wie man sie heut zu Tage an den Fenstern der Gefängnisse oder der Klöster anwendet, um die Aussicht abzuschneiden und nur das Einströmen der Luft und den Anblick des Himmels zu gewähren.

      Briquet dachte, dieses Fenster wäre das des Versammlungssaales, und wenn man bis zu demselben gelangte könnte, so wäre der Ort günstig zur Beobachtung, und an diesen Beobachtungsposten gestellt, könnte das Auge leicht die übrigen Sinne ersetzen.

      Es war nur die Schwierigkeit, an diesen Ort zu gelangen und sich daran festzustellen, ohne gesehen zu werden. Briquet schaute umher.

      Es waren im Hofe die Pagen mit ihren Pferden, die Soldaten mit ihren Hellebarden und der Pförtner mit seinen Schlüsseln; im Ganzen lauter rüstige und hellsichtige Leute.

      Zum Glück war der Hof sehr groß und die Nacht sehr schwarz.

      Die Pagen, welche die Vertrauten unter dem Gewölbe hatten verschwinden sehen, bekümmerten sich überdies um nichts mehr, und der Pförtner, welcher wußte, daß seine Thüren wohl verschlossen waren, und daß man ohne das Losungswort nicht hinauskommen konnte, war nur bemüht, sein Bett für die Nacht zu machen und einen hübschen Flaschenkessel gewürzten Wein zu bereiten, den er am Feuer lau erhielt.

      Es finden sich in der Neugierde eben so energische Anstachelungen, als in den Strömungen jeder Leidenschaft. Das Verlangen, zu wissen, ist so groß, daß es mehr als ein Leben eines Neugierigen verzehrt hat.

      Briquet war bis jetzt zu gut unterrichtet worden, als daß er nicht eine Vervollständigung dessen, was er erfahren, hätte wünschen sollen. Er warf einen zweiten Blick umher und glaubte, geblendet durch das Licht, das dieses Fenster auf die Gitterstangen zurückfallen ließ, in dem Wiederschein ein Appellzeichen und in den so glänzenden Stangen eine Aufforderung an seine kräftigen Glieder zu erkennen.

      Hiernach entschlossen, seinen Trichter zu erreichen, schlüpfte Briquet längs dem Vorsprung hin, welcher von der Freitreppe, die er als Ornament fortzusetzen schien, nach diesem Fenster zulief, und folgte der Mauer, wie es nur eine Katze oder ein Affe hätte thun können, indem er sich mit den Händen und den Füßen an den aus der Mauer selbst ausgehauenen Zierrathen festhielt.

      Hätten die Pagen und die Soldaten in der Dunkelheit diese phantastische Silhouette sehen können, wie sie mitten an der Mauer ohne einen scheinbaren Stützpunkt hinglitt, so würden sie sicherlich ein Geschrei über Zauberei erhoben haben, und mehr als einer unter den Bravsten hätte seine Haare sich sträuben gefühlt.

      Aber Robert Briquet ließ ihnen nicht Zeit, seine Zauberei zu sehen.

      Bald berührte er die Stangen, klammerte sich daran an und kauerte sich zwischen die Stangen und den Trichter, so daß er von außen nicht gesehen werden konnte und von innen durch das Gitter maskirt war.

      Briquet hatte sich nicht getäuscht, er wurde reichlich für seine Bemühungen und für seine Kühnheit belohnt, als er diesen Punkt erreicht hatte.

      Sein Blick umfaßte wirklich einen großen Saal, der durch eine eiserne Lampe mit vier Schnäbeln beleuchtet und mit Rüstungen aller Art gefüllt war, worunter er, gut suchend, sicherlich seine Armschienen und sein Bruststück hätte entdecken können.

      Was an Piken, Stoßdegen, Hellebarden und Musketen, theils aufgehäuft, theils in Bündeln zusammengestellt, vorhanden war, hätte genügt, um vier starke Regimenter zu bewaffnen.

      Briquet schenkte indessen weniger Aufmerksamkeit der herrlichen Anordnung dieser Waffen, als der Versammlung, welche beauftragt war, davon Gebrauch zu machen oder sie zu vertheilen. Seine glühenden Augen durchdrangen das dicke und mit einer fetten Lage von Rauch und Staub überzogene Glas, um die Gesichter von Bekannten unter den Visieren oder Capucen zu erkennen.

      »Oh! Oh!« sagte er, »das ist Meister Crucé, unser Empörer… Hier sehe ich unsern kleinen Brigard, den Gewürzkrämer an der Ecke der Rue des Lombards; dort steht Meister Leclerc, der sich Bussy nennen läßt, es jedoch sicherlich nicht gewagt hätte, zur Zeit, wo der wahre Bussy noch lebte, eine solche Ruchlosigkeit zu begehen. Ich muß einmal diesen Meister in den Waffen von ehedem fragen, ob er den geheimen Stoß kenne, an

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