Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Fünf und Vierzig - Александр Дюма страница 45
»Joyeuse, genug des Scherzes; verstehst Du mich, Du wirst Dich stiefeln und zu Pferde steigen.«
»Nein, Sire,« erwiederte der Herzog mit dem größten Ernst, »das ist unmöglich«
»Und warum unmöglich?« fragte zornig der König.
»Weil… weil… ich Admiral bin.«
»Nun?«
»Und die Admirale nicht zu Pferde steigen.«
»Ah! das ist es!« sagte Heinrich.
Joyeuse antwortete mit einem von den Zeichen mit dem Kopf, wie sie die Kinder machen, wenn sie halsstarrig genug sind, um nicht zu gehorchen. schüchtern genug, um nichts zu erwiedern.
»Wohl! es sei! Herr Admiral von Frankreich, Ihr werdet nicht zu Pferde steigen, Ihr habt Recht, es ist nicht die Sache eines Seemanns, zu reiten; aber es die Sache eines Seemanns, zu Schiffe und in einer Galeere zu gehen; Ihr werdet Euch also auf der Stelle zu Schiff nach Rouen begeben; in Rouen findet Ihr Eure Admiralsgaleere; Ihr besteigt sie sogleich und laßt nach Antwerpen segeln.«
»Nach Antwerpen,« rief Joyeuse so verzweiflungsvoll, als ob er den Befehl erhalten hätte, nach Canton oder Valparaiso zu reisen.
»Ich glaube es gesagt zu haben,« sprach der König mit einem eisigen Tone, der ohne Widerrede sein Recht als Oberhaupt und seinen Willen als Souverain hervorstellte, »ich glaube es gesagt zu haben und will es nicht wiederholen.«
Ohne den geringsten Widerstand zu äußern, häkelte Joyeuse seinen Mantel zu, legte seinen Degen an seine Schulter und nahm von einem Stuhle sein sammetenes Toquet.
»Heiliger Gott! wie viel Mühe hat man, um sich Gehorsam zu verschaffen,« brummelte Heinrich, »wenn ich zuweilen vergesse, daß ich Gebieter bin, sollte sich wenigstens Jedermann außer mir dessen erinnern.«
Joyeuse verbeugte sich stumm und eisig, und legte der Ordnung gemäß eine Hand an das Stichblatt seines Degens.
»Eure Befehle, Sire,« sagte er mit einer Stimme, die durch den Ton der Unterwürfigkeit sogleich den Willen des Monarchen in schmelzendes Wachs verwandelte.
»Du wirst Dich nach Rouen begeben,« sprach Heinrich, »wo ich wünsche. daß Du Dich einschiffest, wenn Du es nicht vorziehst, zu Land nach Brüssel zu gehen.«
Heinrich erwartete ein Wort von Joyeuse, doch dieser beschränkte sich auf eine Verbeugung.
»Ziehst Du die Reise zu Land vor?« fragte der König.
»Ich kenne keinen Vorzug, wenn es sich darum handelt, einen Befehl zu vollstrecken, Sire,« antwortete Joyeuse.
»Schmolle, schmolle, abscheulicher Charakter.« rief Heinrich. »Ah! die Könige haben keine Freunde.«
»Wer Befehle gibt, kann nur erwarten, daß er Diener findet,« erwiederte Joyeuse feierlich.
»Mein Herr,« sprach der König verletzt, »Ihr werdet also nach Rouen gehen; Ihr besteigt Eure Galeere, und sammelt die Garnisonen von Caudebec, Harfleur und Dieppe, die ich ersetzen lassen werde; Ihr beladet damit sechs Schiffe, die Ihr in den Dienst meines Bruders zu bringen habt, der die Hilfe erwartet, die ich ihm versprochen habe.«
»Meinen Auftrag, wenn es Euch beliebt,« Sire, sagte Joyeuse.
»Und seit wann handelt Ihr nicht mehr Kraft Eurer Admirals Gewalt?« erwiederte der König.
»Ich habe nur das Recht, zu gehorchen, und vermeide, so viel ich kann, jede Verantwortlichkeit.«
»Es ist gut, Herr Herzog, Ihr werdet den Auftrag in Eurem Hotel im Augenblick der Abreise erhalten.«
»Und wann wird dieser Augenblick sein, Sire?«
»Ein einer Stunde.«
Joyeuse verbeugte sich ehrfurchtsvoll und wandte sich nach der Thüre.
Dem König brach das Herz beinahe.
»Wie,« sagte er, »nicht einmal die Höflichkeit eines Abschieds! Herr Admiral, Ihr seid nicht sehr artig, das ist ein Vorwurf, den man gewöhnlich den Seeleuten macht.«
»Vielleicht werde ich mit meinem General Obersten der Infanterie mehr zufrieden sein.«
»Wollt mir verzeihen, Sire,« stammelte Joyeuse, »aber ich bin noch ein eben so schlechter Höfling, als Seemann, und ich begreife, daß Eure Majestät bedauert, was sie für mich gethan hat.«
Und er ging die Thüre heftig zumachend hinaus, während sich der Vorhang vom Winde getrieben aufschwellte.
»So lieben mich also diejenigen, für welche ich so viel gethan habe!« rief der König, »ah! Joyeuse, undankbarer Joyeuse!«
»Nun, willst Du ihn nicht etwa zurückrufen?« sagte Chicot gegen das Bett vorschreitend. »Wie! weil Du zufällig ein wenig Willen gehabt hast, bereust Du es?«
»Höre doch,« erwiederte der König, »Du bist herrlich; glaubst Du, es sei angenehm, im Monat Oktober den Regen und den Wind auf der See zu bekommen? ich möchte Dich dabei sehen, Selbstsüchtiger.«
»Es steht Dir frei, großer König, es steht Dir frei.«
»Dich zu Wasser und zu Land zu sehen?«
»Zu Wasser und zu Land, es ist in diesem Augenblick mein lebhaftestes Verlangen, zu reisen.«
»Wenn ich Dich also irgendwohin schicken wollte, wie ich Joyeuse abgeschickt habe, so würdest Du es annehmen?»
»Ich würde es nicht nur annehmen, sondern ich bitte, ich bewerbe mich darum.«
»Eine Sendung?«
»Eure Sendung.«
»Du gingest nach Navarra?«
»Ich ginge zum Teufel, großer König.«
»Spottest Du, Narr?«
»Sire, ich war schon zu meinen Lebzeiten nicht sehr heiter, und bin noch viel trauriger seit meinem Tode.«
»Aber Du weigertest Dich so eben, Paris zu verlassen.«
»Mein huldreicher Fürst, ich hatte Unrecht, großes Unrecht, und ich bereue es.«
»Und Du wünschest Paris nun zu verlassen?«
»Sogleich, erhabener König, aus der Stelle, großer Monarch.«
»Das begreife ich nicht.«
»Du hast also die Worte des Großadmirals von Frankreich nicht gehört?«
»Welche?«
»Diejenigen, in welchen er Dir seinen Bruch mit der Geliebten von Herrn von Mayenne mittheilte?«
»Ja, und hernach?«
»Wenn diese Frau, verliebt in einen reizenden Jungen wie der Herzog, denn Joyeuse ist reizend…«
»Allerdings.«
»Wenn