Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма

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Die Fünf und Vierzig - Александр Дюма

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style="font-size:15px;">      »Ihr begreift, Sire,« fuhr Joyeuse fort, »daß er mir nicht sobald sein Geständniß ablegte, als ich ihn zu heilen mich bemühte.«

      »So daß…«

      »Zu dieser Stunde die Kur beginnt.«

      »Er ist schon weniger verliebt?«

      »Nein, Sire; aber er hat Hoffnung, daß die Frau mehr verliebt wird, was eine angenehmen Weise ist, die Leute zu heilen, als ihnen ihre Liebe zu benehmen; statt einstimmig mit der Dame zu seufzen; wird er sie von diesem Abend an durch alle mögliche Mittel erheitern; diese Nacht zum Beispiel schicke ich seiner Geliebten dreißig italienische Musiker, welche unter ihrem Balcon alle ihre Kräfte aufbieten werden.«

      »Pfui! das ist gemein.«

      »Wie, das ist gemein, dreißig Musiker, die auf der ganzen Welt nicht ihres Gleichen haben?«

      »Ah! meiner Treue, mich hätte man mit Musik nicht zerstreut, als ich in Frau von Condé verliebt war.«

      »Ihr waret verliebt. Sire?«

      »Wie ein Narr,« sprach der König.

      Man vernahm ein neues Knurren, das ungemein einem Hohngelächter glich.

      »Ihr seht wohl, daß es etwas ganz Anderes ist,« sagte Joyeuse, der wahrzunehmen suchte, woher die seltsame Unterbrechung kam, doch vergebens. »Die Dame ist im Gegentheil gleichgültig wir eine Bildsäule und kalt wie eine Eisscholle.«

      »Und Du glaubst die Musik werde die Eisscholle schmelzen, die Bildsäule beleben?«

      »Gewiß glaube ich es.«

      Der König schüttelte den Kopf.

      »Bei Gott!« fuhr Joyeuse fort, »ich sage nicht die Dame werde sich beim ersten Bogenstrich in die Arme von Du Bouchage werfen; nein, aber es wird ihr auffallen, daß man all diesen Lärmen ihr zu Liebe macht; allmälig wird sie sich an die Concerte gewöhnen, und wenn sie sich nicht daran gewöhnt, nun! so bleiben uns die Komödie, die Gaukler, die Zauberspiele, die Poesie, die Pferde, alle die Thorheiten der Erde endlich, so daß wenn bei der schönen Trostlosen die Heiterkeit nicht zurückkehrt, sie wenigstens bei Du Bouchage zurückkehren muß.«

      »Ich wünsche es ihm.« sprach Heinrich, »aber lassen wir Du Bouchage, da es für ihn in diesem Augenblick zu lästig wäre, sich von Paris zu entfernen; es ist für mich nicht unumgänglich nothwendig, daß er diese Sendung erfüllt, doch ich hoffe, daß Du, der Du so gute Rathschläge gibst, Dich nicht, wie er, zum Sklaven irgend einer Leidenschaft gemacht hast?«

      »Ich!« rief Joyeuse, »ich bin nie in meinem Leben so vollkommen frei gewesen.«

      »Das ist vortreffliche also hast Du nichts zu thun?«

      »Durchaus nichts, Sire.«

      »Ich glaubte, Du hättest eine Liebschaft mit einer hübschen Dame.«

      »Ja, ja, mit der Geliebten von Herrn von Mayenne, eine Frau, die mich anbetete.«

      »Nun?«

      »Denkt Euch, diesen Abend, nachdem ich Du Bouchage eine Lection gegeben, verlasse ich ihn, um zu ihr zu gehen; ich komme an, den Kopf erhitzt durch die Theorien, die ich entwickelt hatte; ich schwöre Euch, Sire, ich hielt mich für beinahe eben so verliebt, als Henri; nun finde ich eine Frau ganz zitternd und erschrocken; mein erster Gedanke ist, ich störe irgend Einen; ich schaue umher, Niemand; ich suche sie zu beruhigen, vergebens; ich frage sie, sie antwortet nicht; ich will sie küssen, sie wendet den Kopf ab, und da ich die Stirne falte, wird sie ärgerlich, steht auf, wir zanken uns und sie kündigt mir an, sie werde nie mehr zu Hause sein, wenn ich mich bei mir einfinde.«

      »Armer Joyeuse,« versetzte der König lachend, »und was hast Du gethan?«

      »Bei Gott! Sire, ich nahm meinen Degen und meinen Mantel, verbeugte mich artig und ging weg, ohne rückwärts zu schauen.«

      »Braver Joyeuse, das ist muthig.«

      »Um so muthiger, da es mir vorkam. als hörte ich das arme Mädchen seufzen.«

      »Wirst Du Deinen Stoicismus nicht bereuen?«

      »Nein, Sire, wenn ich es einen Augenblick bereute, würde ich sogleich dahinlaufen… Ihr begreift, nichts wird mir den Gedanken rauben, das arme Mädchen verlasse mich wider seinen Willen.«

      »Und dennoch bist Du weggegangen?«

      »Wie Ihr seht.«

      »Und Du wirst nicht zurückkehren?«

      »Nie… wenn ich den Bauch von Herrn von Mayenne hätte, dürfte es wohl geschehen, doch ich bin schmächtig, und habe das Recht, stolz zu sein.«

      »Mein Freund,« sprach der König ernsthaft, »dieser Bruch ist ein Glück für Dich.«

      »Ich leugne es nicht, Sire; doch einstweilen werde ich mich acht Tage lang grausam langweilen, da ich nichts zu thun habe und nicht weiß, was ich anfangen soll; es sind mir auch köstliche Trägheitsgedanken gewachsen, es ist wahrhaftig belustigend, sich zu langweilen… es war nicht meine Gewohnheit und ich finde das ausgezeichnet.«

      »Ich glaube wohl, daß es ausgezeichnet ist, ich habe es in die Mode gebracht,« sagte der König.

      »Hört nun meinen Plan, Sire; ich habe ihn gemacht, während ich vom Parvis Notre-Dame in den Louvre zurückkehrte. Ich begebe mich jeden Tag in der Sänfte hierher; Eure Majestät spricht ihre Gebete, ich lese Bücher über Alchemie oder über Marine, was noch besser ist, da ich ein Seemann bin. Ich werde kleine Hunde haben, die ich mit den Eurigen spielen lasse, oder vielmehr kleine Katzen, das ist anmuthiger; sodann essen wir Creme und Herr von Épernon erzählt uns Mährchen. Ich will auch fett werden. Ist die Frau von Du Bouchage von traurig heiter geworden, so suchen wir eine Andere, welche von heiter traurig werden soll; das wird uns Abwechselung bringen; doch Alles, ohne uns von der Stelle zu rühren, Sire: man ist entschieden nur behaglich, wenn man sitzt, und sehr behaglich, wenn man liegt. Oh! die guten Kissen, Sire man sieht wohl, daß die Tapezirer Eurer Majestät für einen König arbeiten, der sich langweilt.«

      »Pfui doch, Anne!«

      »Was! pfui doch!«

      »Ein Mann von Deinem Alter und Deinem Rang träge und fett werden, was für häßliche Gedanken!«

      »Ich finde das nicht, Sire.«

      »Ich will Dich mit etwas beschäftigen.«

      »Wenn es langweilig ist, will ich es wohl annehmen.«

      Ein drittes Knurren ließ sich vernehmen; man hätte glauben sollen, der Hund lache über die Worte, welche Joyeuse gesprochen.

      »Das ist ein sehr verständiger Hund,« sagte Heinrich, »er erräth, was ich Dich will thun lassen.«

      »Was wollt Ihr mich thun lassen, Sire? Sprecht ein wenig.«

      »Du sollst Dich stiefeln.«

      Joyeuse machte eine Bewegung des Schreckens.

      »Oh nein, verlangt das nicht von mir, Sire, das ist wider alle meine Gedanken.«

      »Du wirst zu Pferde steigen.«

      Joyeuse

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