Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма

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Die Fünf und Vierzig - Александр Дюма

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hast einen gräulichen Muth gehabt, Chicot; sprich, wußtest Du nicht, welchen Schmerz mir Dein Tod verursachen würde?«

      »Ja, das ist muthig, aber durchaus nicht gräulich. Ich habe nie so ruhig gelebt, als seitdem die ganze Weit überzeugt ist, ich lebe nicht mehr.«

      »Chicot, Chicot, mein Freund!« rief der König, »Du erschreckst mich, mein Kopf geräth in Verwirrung.«

      »Ah, bah! das bemerkst Du erst heute?«

      »Ich weiß nicht, was ich glauben soll.«

      »An etwas mußt Du Dich, bei Gott! doch halten, oder glaubst Du, laß hören?«

      »Ich glaube, daß Du gestorben bist und zurückkehrst.«

      »Dann lüge ich; Du bist artig.«

      »Du verbirgst mir wenigstens einen Theil der Wahrheit; doch sogleich wirst Du mir, wie die Gespenster des Alterthums, furchtbare Dinge sagen.«

      »Ah! was das betrifft, ich sage nicht nein. Halte Dich bereit, armer König.«

      »Ja, ja,« sprach Heinrich, »gestehe, daß Du ein durch den Herrn auferweckter Schatten bist?«

      »Ich werde zugestehen, was Du willst.«

      »Wie wärest Du sonst durch diese bewachten Gänge hierher gekommen? Wie würdest Du bei mir in meinem Zimmer sein? Der Erste der Beste findet also jetzt Eintritt in den Louvre! So bewacht man also den König?«

      Und ganz sich dem schwindelartigen Schrecken überlassend, der ihn ergriffen hatte, warf sich Heinrich in sein Bett zurück und wollte sich mit seinen Leinenlaken bedecken.

      »La! La! La!« sagte Chicot mit einem Tone, der einiges Mitleid und viel Sympathie verbarg, »erhitze Dich nicht, Du brauchst mich nur zu berühren, um Dich zu überzeugen.«

      »Du bist also kein Bote der Rache?«

      »Alle Wetter! habe ich Hörner wie Satan, oder ein flammendes Schwert wie der Erzengel Michael?«

      »Wie bist Du denn hereingekommen?«

      »Du kamst auch so eben zurück.«

      »Allerdings.«

      »Nun, begreifst Du, daß ich immer noch meinen Schlüssel habe, den welchen Du mir gegeben hast, und den ich an meinen Hals hing, um Deine Kammerherrn wüthend zu machen, die nur das Recht hatten, sich ihn Hinten anzuhängen. Mit diesem Schlüssel kommt man herein und ich bin hereingekommen.«

      »Durch die geheime Thüre?«

      »Ganz gewiß.«

      »Doch warum bist Du eher heute nie gestern gekommen?«

      »Ah! es ist wahr, das ist die Frage. Nun, Du sollst es erfahren.«

      Heinrich streifte seine Leinenlaken zurück und sprach mit demselben Tone der Naivetät, den ein Kind angenommen hättet:

      »Chicot, ich bitte Dich, sage mir nichts Unangenehmes, oh! wenn Du wüßtest, welches Vergnügen es mir macht, Deine Stimme zu hören!«

      »Ich werde Dir ganz einfach die Wahrheit sagen. Schlimm genug, wenn Dir die Wahrheit unangenehm ist.«

      »Nicht wahr, Deine Furcht vor Herrn von Mayenne ist nicht so ernst?«

      »Im Gegentheil, sehr ernst. Du verstehst, Herr von Mayenne hat mir fünfzig Stockprügel geben lassen; ich habe mir Genugtuung genommen und ihm hundert der Hiebe mit der Degenscheide aufgemessen; nimm an, daß zwei Hiebe mit der Degenscheide so viel werth sind, als ein Stockprügel, so sind wir quitt. Nimm an, daß ein Schlag mit der Degenscheide so viel werth ist, als ein Stockprügel, dies kann die Ansicht von Herrn von Mayenne sein, so ist er mir noch fünfzig Schläge mit dem Stock oder der Degenscheide schuldig; ich fürchte aber nichts so sehr, als die Schulden dieser Art, und ich wäre auch nicht hierhergekommen, so sehr Du meiner bedürfen möchtest, hätte ich nicht gewußt, daß Herr von Mayenne sich in Soissons befindet.«

      »Nun wohl! Chicot, da sich die Sache so verhält, so nehme ich Dich unter meinen Schutz, und ich will…«

      »Was willst Du? Nimm Dich in Acht. Henriquet, so oft Du die Worte: »Ich will!,« aussprichst, bist Du bereit, eine Albernheit zu sagen.«

      »Ich will, daß Du auferstehst, daß Du an den hellen Tag trittst.«

      »Ich sagte es wohl.«

      »Ich werde Dich vertheidigen.«

      »Gut.«

      »Chicot, ich verpfände Dir mein königliches Wort.«

      »Basta! ich habe etwas Besseres.«

      »Was hast Du?«

      »Ich habe mein Loch und bleibe darin.«

      »Ich werde es Dir verbieten,« rief energisch der König, indem er sich auf die Stufe seines Bettes stellte.

      »Heinrich,« sagte Chicot, »Du wirst den Schnupfen bekommen; ich bitte Dich, lege Dich wieder nieder.«

      »Du hast Recht, Du bringst mich aber auch in Verzweiflung,« versetzte der König, während er sich wieder in seine Tücher steckte. »Wie! wenn ich, Heinrich von Valois, König von Frankreich, finde, daß ich genug Schweizer, Schottländer, französische Leibwachen und Edelleute zu meiner Vertheidigung habe, findet sich Herr Chicot nicht zufrieden und in Sicherheit?«

      »Höre… Wie hast Du gesagt? Du habest Schweizer?«

      »Ja, befehligt von Tocquenot.«

      »Gut… Du habest Schottländer?«

      »Ja, befehligt von Larchant.«

      »Sehr gut… Du habest französische Leibwachen?«

      »Befehligt von Crillon.«

      »Vortrefflich. Und hernach?«

      »Hernach? Ich weiß nicht, ob ich Dir das sagen soll?«

      »Sage es nicht. Wer fragt Dich danach?«

      »Und hernach, eine Neuigkeit, Chicot.«

      »Gut Neuigkeit?«

      »Denke Dir fünf und vierzig brave Edelleute…«

      »Fünf und vierzig? Wie sagst Du das?«

      »Fünf und vierzig Edelleute.«

      »Wie hast Du sie gefunden? jedenfalls nicht in Paris.«

      »Nein, doch sie sind heute in Paris angekommen.«

      »Alle Wetter!« rief Chicot, von einem raschen Gedanken erleuchtet. »Ich kenne sie, Deine Edelleute.«

      »Wahrhaftig.«

      »Fünf und vierzig, denen nur der Bettelsack fehlte.«

      »Ich leugne es nicht.«

      »Gesichter, daß man darüber vor Lachen sterben könnte.«

      »Chicot

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