Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма

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Die Fünf und Vierzig - Александр Дюма

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Eure Majestät schlafen kann.«

      »Erkläre Dich; diese Leute sind also insgesamt Freunde?«

      »Durch mich erwählt, ausgelesen wie das Korn auf der Tenne; unerschütterliche Wachen, die Eure Majestät nicht mehr als ihr Schatten verlassen werden, lauter Edelleute, welche, weil sie das Recht haben, überallhin zu gehen, wohin Eure Majestät geht, auf eine Degenlänge Niemand Euch nähern lassen werden.«

      »Du hast dies erfunden, Épernon?«

      »Ei! mein Gott, ja, ich ganz allein, Sire.«

      »Man wird darüber lachen.«

      »Nein, man wird Furcht darüber haben.«

      »Sie sind schrecklich, Deine Edelleute?«

      »Sire, es ist eine Meute, die Ihr auf jedes Wild, das Euch beliebt, hetzen werdet, und die, da sie nur Euch kennt, nur mit Eurer Majestät in Verbindung steht, sich nur an Euch wenden wird, um das Licht, die Wärme, das Leben zu erhalten.«

      »Aber das wird mich zu Grunde richten.«

      »Richtet sich ein König je zu Grunde?«

      »Ich kann schon die Schweizer nicht bezahlen.«

      »Schaut diese Ankömmlinge wohl an, und sagt mir, ob sie wie Leute aussehen, welche große Ausgaben fordern?«

      Der König warf einen Blick auf diesen langen Schlafsaal, der eine ziemlich bemerkenswerthe Ansicht selbst für einen König bot, welcher an schöne architekturale Einrichtungen gewöhnt war.

      Dieser lange Saal war von einem Verschlag durchschnitten, an dem der Erbauer fünf und vierzig Allkoven angebracht hatte, welche wie eben so viele Kapellen neben einander lagen, und auf den Gang ausmündeten, an dessen einem Ende der König und Épernon standen.

      Eine Thüre in jedem von diesen Alkoven gewährte den Zugang in eine Art von Loge unmittelbar daneben.

      Folge von dieser geistreichen Eintheilung war, daß jeder Edelmann sein öffentliches Leben und sein abgeschlossenes Leben hatte.

      Oeffentlich erschien er in dem Alkoven.

      In Familie verbarg er sich in seiner Loge.

      Die Thüre von jeder dieser Logen ging auf einen Balcon, der an der ganzen Länge des Hauses hinlief.

      Der König begriff diese seinen Unterscheidungen nicht sogleich.

      »Warum zeigt Ihr mir sie Alle so in ihren Betten schlafend?« fragte der König.

      »Sire, weil ich gedacht habe, die Inspection wäre so leichter von Eurer Majestät vorzunehmen. Jeder von diesen Alkoven hat eine Nummer und diese Nummer läßt sich auf seinen Bewohner übertragen. Somit wird jeder von diesen Bewohnern nach dem Bedürfniß ein Mann oder eine Zahl sein.«

      »Das ist gut ersonnen,« sagte der König, »besonderes wenn wir allein den Schlüssel dieser Arithmetik bewahren. Aber die Unglücklichen werden ersticken, wenn sie beständig in dieser Keuche leben sollen.«

      »Wünscht es Eure Majestät, so wird sie mit mir umhergehen und die Wohnung jedes Einzelnen besichtigen.«

      »Gottes Tod! welch eine Geräthekammer hast Du mir machen lassen, Épernon!« sagte der König, indem er die mit dem Besitz der Schläfer beladenen Stühle betrachtete. »Wenn ich die Fetzen dieser Bursche darin einschließe, wird Paris viel lachen.«

      »Es ist wahr,« antwortete der Herzog, »meine Fünf und Vierzig sind nicht sehr kostbar gekleidet; doch, Sire, wenn sie Alle Herzöge und Pairs gewesen wären…«

      »Ja, ich begreife,« sprach der König lächelnd, »sie würden mich bedeutend mehr kosten.«

      »Das ist es, Sire.«

      »Wie viel werden sie mich kosten? laßt hören. Das wird mich vielleicht bestimmen, denn in der That, das Aussehen ist nicht sehr Appetit erregend.«

      »Sire, ich weiß, sie sind ein wenig mager und gebräunt von der Sonne, die in unseren südlichen Provinzen glüht, aber ich war auch mager und sonnverbrannt, wie sie, als ich nach Paris kam, und sie werden fett werden und sich bleichen wie ich.«

      »Hm!« machte Heinrich und warf einen schiefen Blick auf Épernon.

      Dann nach einer Pause sagte der König:

      »Weißt Du, daß Deine Edelleute schnarchen wie Domsänger?«

      »Sire, man darf sie nicht hiernach beurtheilen, sie haben sehr gut zu Nacht gespeist.«

      »Sieh, hier ist Einer, der ganz laut träumt,« sagte der König neugierig horchend.

      Den Kopf und die Arme aus dem Bett hängend, den Mund halb geschlossen, seufzte wirklich einer von den Edelleuten einige Worte mit einem schwermüthigen Lächeln.

      Der König näherte sich ihm auf den Fußspitzen.

      »Wenn Ihr eine Frau seid,« sagte er, »flieht, flieht!«

      »Ah! Ah!« sprach Heinrich, »dieser ist galant.«

      »Was denkt Ihr von ihm, Sire?«

      »Sein Gesicht gefällt mir ziemlich gut.«

      Épernon näherte seine Fackel dem Alkoven.

      »Er hat auch weiße Hände und einen gut gekämmten Bart.«

      »Es ist der Sire Ernauton von Carmainges, ein hübscher Junge, der es weit bringen wird.«

      »Der arme Teufel hat dort eine angefangene Liebschaft zurückgelassen.«

      »Um keine andere Liebe mehr zu haben, als die zu seinem König. Sire; wir werden ihm für sein Opfer Rechnung tragen.«

      »Oh! Oh! da kommt eine seltsame Gestalt hinter Deinem Sire. Wie nennst Du ihn?«

      »Ernauton von Carmainges.«

      »Ah! Pest, was für ein Hemd hat Nummer 34. Man sollte glauben, es wäre ein Büßersack.«

      »Das ist Herr von Chalabre; wenn er Eure Majestät zu Grunde richtet, so wird es nicht geschehen, ohne daß er sich ein wenig dabei bereichert.«

      »Und das andere düstere Gesicht, das nicht aussieht, als träumte es von der Liebe?«

      »Welche Nummer, Sire?«

      »Nummer 12.«

      »Ein feiner Degen, ein ehernes Herz, ein Mann von Mitteln, Herr von Sainte-Maline, Sire.«

      »Ah! wenn ich bedenke… weißt Du, daß Du da einen guten Gedanken gehabt hast?«

      »Ich glaube wohl; beurtheilt ein wenige welche Wirkung diese meine Hofhunde hervorbringen müssen, welche Eure Majestät nicht mehr verlassen werden, als der Schatten den Körper, diese Molosser, die man nirgends gesehen hat und die sich bei der ersten Gelegenheit auf eine Weise zeigen werden, welche uns Ehre macht.«

      »Ja, ja, Du hast Recht, es ist ein guter Gedanke. Aber warte doch.«

      »Was?«

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