Die Fünf und Vierzig. Александр Дюма

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Fünf und Vierzig - Александр Дюма страница 38

Die Fünf und Vierzig - Александр Дюма

Скачать книгу

style="font-size:15px;">      »Ich will, daß diese Garden, meine Landsleute, mein Commando besser verstehen, als das von jedem Andern; doch ich will ihnen weder vorausmarschiren, noch folgen. Ich werde einen Beiständigen haben.«

      »Darunter steckt wieder etwas,« dachte Heinrich den Kopf schüttelnd, »dieser verteufelte Mensch gibt immer, um zu erhalten.«

      Dann sprach er laut:

      »Gut. Du sollst das Commando haben.«

      »Geheim?«

      »Ja. Doch wer wird officiell der Anführer meiner Fünf und Vierzig sein?«

      »Der kleine Loignac.«

      »Ah! desto besser.«

      »Er ist Eurer Majestät genehm?»

      »Vollkommen.«

      »Ist das nun abgemacht, Sire?«

      »Ja, aber…«

      »Aber?«

      »Welche Rolle spielt, er bei Dir, dieser Loignac?«

      »Er ist mein Épernon, Sire.«

      »Er kostest Dich also viel?« brummelte der König.

      »Was sagt Eure Majestät?«

      »Ich sage, ich willige ein.«

      »Ich gehe zum Staatszahlmeister, um die fünf und vierzig Börsen zu holen.«

      »Diesen Abend?«

      »Müssen sie nicht unsere Leute morgen auf ihren Stühlen finden?«

      »Das ist richtig. Gehe; ich kehre in meine Wohnung zurück.«

      »Zufrieden, Sire?«

      »Ziemlich.«

      »In jedem Fall gut bewacht.«

      »Ja, durch Leute, die mit geschlossenen Fäusten schlafen.«

      »Sie werden morgen wachen, Sire.«

      Épernon führte Heinrich bis zur Thüre der Gallerie zurück und verließ ihn, indem er zu sich selbst sagte:

      »Wenn ich nicht König bin, so habe ich wenigstens Leibwachen wie ein König, und diese kosten mich nichts… Parfandious!«

       Vierzehntes Kapitel

      Der Schatten von Chicot

      Der König täuschte sich, wie wir vorhin sagten, nie über seine Freunde. Er kannte ihre Fehler und ihre guten Eigenschaften. und er las, der König der Erde, eben so scharf in der tiefsten Tiefe ihres Herzens. als es der König des Himmels thun konnte.

      Er hatte, sogleich begriffen, worauf Épernon abzielte, doch da er nichts für das, was er geben würde, zu erhalten erwartete, und im Gegentheil fünf und vierzig Trabanten für fünf und sechzig tausend Thaler erhielt, so erschien ihm der Gedanke des Gascogners als ein Fund.

      Und dann war es eine Neuigkeit. Ein armer König von Frankreich ist nicht immer üppig mit dieser Waare versehen, welche sogar für seine Unterthanen selten ist. König Heinrich III. besonders, der, wenn er seine Prozessionen gemacht, seine Hunde gekämmt, seine Todtenköpfe aufgereiht, und die von ihm beliebte Anzahl von Seufzern ausgestoßen, nichts mehr zu thun hatte.

      Die von Épernon errichtete Leibwache gefiel also dem König, besonders weil man davon sprechen würde, und weil er folglich auf den Gesichtern etwas Anderes lesen könnte, als was er in den zehn Jahren seit seiner Rückkehr aus Polen sah.

      Allmälig und je mehr er sich dem Zimmer näherte, wo ihn der Huissier erwartete, den dieser nächtliche und ungewöhnliche Ausgang nicht wenig neugierig machte, entwickelte Heinrich sich selbst die Vortheile der Anstalt der Fünf und Vierzig, und er durchblickte halb, wie alle schwache und geschwächte Geister, die Ideen, welche Épernon in dem Gespräch, das er mit ihm gepflogen, ins Licht gesetzt hatte.

      »Diese Leute,« dachte der König, »werden ohne Zweifel brav und sehr ergeben sein. Einige haben einnehmende Gesichter. Andere widerwärtige Physiognomien; es werden, Gott sei Dank! Leute für Jedermanns Geschmack darunter sein… und dann ist es etwas Schönes um ein Gefolge von fünf und vierzig Schwertern, welche stets bereit sind, aus der Scheide zu fahren!«

      Dieses letzte Kettenglied seines Gedankens, das sich der Erinnerung an die anderen ihm so ergebenen Schwerter anfügte, deren Verlust er so bitter laut, und noch viel bitterer leise beklagte, brachte Heinrich zu der tiefen Traurigkeit, in welche er so oft verfiel in der Zeit, zu der wir gelangt sind, so daß man hätte sagen können, es wäre sein gewöhnlicher Zustand. Die so harten Zeiten, die so boshaften Menschen, die auf der Stirne der Könige so sehr wankenden Kronen machten es ihm abermals zum ungeheuren Bedürfniß, zu sterben oder sich zu erheitern, um einen Augenblick aus der Krankheit hervorzugehen, welche die Engländer, unsere Meister in der Schwermuth, schon damals mit dem Namen Spleen getauft hatten.

      Er suchte mit den Augen Joyeuse, und da er ihn nirgends fand, fragte er nach ihm.«

      »Der Herr Herzog ist noch nicht zurückgekehrt,« sagte der Huissier.

      »Es ist gut… Ruft meinen Kammerdiener und entfernt Euch.«

      »Sire, das Gemach Eurer Majestät ist bereit und Ihre Majestät die Königin hat nach den Befehlen des Königs fragen lassen.«

      Heinrich spielte den Tauben.

      »Soll man Ihrer Majestät melden, sie möge das Kopfkissen legen?« fragte schüchtern der Huissier.

      »Nein, nein,« erwiederte Heinrich. »Ich habe meine Andachten, ich habe meine Arbeiten, und dann bin ich leidend und werde allein schlafen.«

      Der Huissier verbeugte sich.

      »Hört,« sagte Heinrich ihn zurückrufend, »bringt der Königin diese Confituren aus dem Orient, sie bereiten Schlaf.«

      Und er übergab dem Huissier seine Confectbüchse.

      Der König trat in sein Gemach, das die Bedienten wirklich zubereitet hatten.

      Als Heinrich hier war, warf er einen Blick auf alle die ausgesuchten, umständlichen, kleinlichen Nebendinge und Beigaben jener ausschweifenden Toiletten, die er kurz zuvor noch machte, um der schönste Mann der Christenheit zu sein, da er nicht der größte König derselben sein konnte.

      Aber nichts sprach ihm zu Gunsten dieser Zwangsarbeit, in die er sich sonst so muthig fügte. Alles, was er einst vom Weibe in dieser Hermaphroditen-Organisation hatte, war verschwunden. Heinrich war wie jene alten Coquetten, welche ihren Spiegel gegen ein Meßbuch vertauscht haben; er fühlte beinahe einen Abscheu vor den Dingen, die er einst so sehr geliebt.

      Parfumirte und gesalbte Handschuhe, Masken von feiner Leinwand mit Teigen überstrichen, chemische Combinationen, um die Haare zu kräuseln, den Bart zu schwärzen, die Ohren roth und die Augen glänzend zu machen, dies Alles vernachläßigte er schon seit längerer Zeit.

      »Mein Bett,« sagte er mit einem Seufzer.

      Zwei Diener entkleideten ihn, zogen ihm Unterhosen von schöner friesischer Leinwand an, hoben ihn vorsichtig auf und

Скачать книгу