Die Mohicaner von Paris. Александр Дюма
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Читать онлайн книгу Die Mohicaner von Paris - Александр Дюма страница 13
»Ich, Streit mit ihnen suchen?«
»Ah! wirst Du nicht am Ende sagen, sie haben Dich herausgefordert, Dich und Deine vier Gefährten?«
»Sie sehen aber, daß sie im Stande waren, sich zu vertheidigen.«
»Weil sie die Geschicklichkeit und besonders das Recht auf ihrer Seite hatten . . . Du glaubst, die Stärke sei Alles, Du, der Du frecher Weise Deinen Namen Barthélemy Lelong in Jean Taureau verwandelt hast? Du hast den Beweis vom Gegentheil bekommen. Gott gebe, daß Dir die Lection von Nutzen sein möge.«
»Wenn ich Ihnen aber sage. daß sie es sind, die uns Bursche, Thiere, Lümmel genannt haben!«
»Und warum haben sie Euch so genannt?«
»Daß sie uns gesagt haben. wir seien betrunken . . . «
»Ich frage Dich. warum sie Euch das gesagt haben?«.
»Weil wir wollten, daß sie das Fenster schließen.«
»Und warum wolltest Du nicht, daß das Fenster offen sein sollte?«
»Weil . . . weil . . . «
»Weil . . . was? Laß hören.«
»Weil ich den Luftzug nicht liebe,« antwortete Jean Taureau.«
»Weil Du trunken warst, wie es Dir diese Herren gesagt haben; weil Du Streit mit Jemand suchen wolltest und die Gelegenheit bei den Haaren ergriffen hast; weil Du abermals Händel zu Hause gehabt hast und dann sollten Dir Unschuldige die Launen oder die Untreuen bezahlen von Mademoiselle . . . ‹
»Schweigen Sie, Herr Salvator! sprechen Sie ihren Namen nicht aus,« unterbrach rasch der Zimmermann; »die Unglückliche, sie wird mir noch den Tod bringen!«
»Ah! Du siehst, daß ich den rechten Fleck berührt habe,« sprach der Fremde.
Und die Stirne faltend, fügte er bei:
»Diese Herren haben wohl daran gethan, daß sie das Fenster öffneten; die Luft, die man hier athmet, ist verpestete; und da es nicht zu viel ist an zwei offenen Fenstern für vierzig Personen, so wirst Du auf der Stelle ein zweites öffnen.«
»Ich?« versetzte der Zimmermann, der sich, so zusagen. mit den Füßen am Boden anklammerte; »ich ein Fenster öffnen. während ich verlange, daß man das andere schließe? Ich. Barthélemy Lelong, der Sohn meines Vaters?«
»Du. Barthélemy Lelong, ein Trunkenbold und Zänker, der Du den Namen Deines Vaters entehrst und darum wohl daran gethan hast, einen Uebernamen anzunehmen, – ich sage Dir, daß Du sogleich dieses Fenster öffnen wirst, um Dich dafür zu bestrafen. daß Du die drei Herren herausgefordert hast.«
»Und sollte der Donner über meinem Haupte rollen, ich würde nicht gehorchen, erwiderte Barthélemy Lelong, indem er seine Faust gegen die Stubendecke erhob.
»Dann kenne ich Dich unter keinem Namen mehr; Du bist für mich nur ein grober, händelsüchtiger Arbeiter und ich jage Dich von da, wo ich bin, fort.«
Und die Hand mit der Geberde eines Kaisers ausstreckend:
»Gehe!«
»Ich werde nicht gehen!« brüllte der Zimmermann schäumend vor Wuth.
»Im Namen Deines Vaters, den Du so eben angerufen, befehle ich Dir, zu gehen.«
»Nein. Donnerwetter! nein. ich werde nicht gehen!« rief Barthélemy Lelong, indem er sich rittlings auf eine Bank setzte und die Bank mit seinen beiden Händen ergriff, als wollte er sich eine Waffe für den Fall der Noth daraus machen.
»Du willst mich also aufs Aeußerste treiben?« sagte Salvator mit einer so ruhigen Stimme, daß man nie hätte denken können, sie enthalte eine schwere Drohung.
Und er ging zu gleicher Zeit auf den Zimmermann zu.
»Nähern Sie sich nicht, Herr Salvator, nähern Sie sich nicht! rief der Zimmermann«
Und er wich die ganze Länge der Bank zurück, so wie der junge Mann verrückte.
Willst Du hinausgehen?« fragte Salvator.
Der Zimmermann nahm die Bank und hob sie auf, als wollte er den jungen Mann damit schlagen. Dann warf er sie aber fern von sich und sagte:
»Sie wissen wohl. daß Sie Alles mit mir machen können, was Sie wollen, und daß ich mir eher die Hand abhauen, als Sie schlagen würde . . . Doch freiwillig werde ich nicht gehen, nein! nein! nein!«
»Elender Starrkopf!« rief Salvator. indem er Jean Taureau zugleich bei der Halsbinde und beim Hosengurt packte.«
Jean Taureau stieß ein Gebrülle der Wuth aus und rief:
»Sie können mich wegtragen; ich werde mit mir machen lassen, doch ich gehe nicht freiwillig.«
»Es soll nach Deinem Wunsche geschehen,« erwiderte Salvator.
Und er gab dem trägen Colossen einen heftigen Stoß, entwurzelte ihn. so zu sagen, vom Boden, wie er eine Eiche von der Erde entwurzelt hätte, trug ihn bis auf die Treppe, schaukelte ihn darüber und fragte:
»Willst Du die Treppe Stufe um Stufe hinabgehen oder auf einmal hinabkommen?«
»Ich bin in Ihren Händen, machen Sie mit mir, was Sie wollen; doch freiwillig gehen . . . nein, das werde ich nicht thun!«
»Also wirst Du mit Gewalt gehen. Elender!«
Und er schleuderte ihn wie einen Ballen vom vierten Stock in den dritten hinab.
Man hörte den Körper von Jean Taureau oder von Barthélemy Lelong, mag nun der Leser den Zimmermann lieber nach seinem Familiennamen oder nach dem Uebernamen, den er sich selbst gegeben, nennen, hinabrollen und von Stufe zu Stufe aufprallen.
Die Menge gab keinen Schrei von sich, that den Mund nicht auf: sie war befriedigt; – sie bewunderte.
Die drei jungen Leute allein waren tief bewegt. Petrus, der Lacher. war düster geworden; Ludovic, der Phlegmatiker, fühlte sein Herz heftig schlagen; Jean Robert, der empfindsame Dichten war scheinbar der Einzige, der seine Kaltblütigkeit behalten.
Nur als er Salvator ohne den Zimmermann zurückkommen sah, steckte er seinen Degen in die Scheide und fuhr mit seinem Taschentuch über seine schweißbedeckte Stirne.
Dann ging er gerade auf Salvator zu, reichte ihm die Hand und sprach:
»Mein Herr, ich danke Ihnen, daß Sie meine Freunde und mich von diesem verteufelten Trunkenbold befreit haben; ich befürchte aber sehr für ihn die Folgen dieses Sturzes.«
»Befürchten Sie nichts für ihn, mein Herr!« erwiderte Salvator, indem er seine weiße, aristokratische Hand. diese Hand, welche ein so wunderbares Kraftstück vollbracht hatte, in die Hand legte, die man ihm bot; »er wird höchstens vierzehn Tage bis drei Wochen das Bett hüten, und während dieser vierzehn Tage oder drei Wochen wird er bitterlich die vorgefallene Scene beweinen.«
»Wie!