Die beiden Dianen. Александр Дюма

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die beiden Dianen - Александр Дюма страница 11

Die beiden Dianen - Александр Дюма

Скачать книгу

von Zauberreben,

      Holde Freundin, küsse mich.

      Liebesrausch durchtaumle Dich,

      Und die Seel’ entfessle sich,

      Lipp’ an Lippe wonniglich,

      Bis erstarrt ich niedersinke,

      Matten Auges Dir noch winke!

      Seligkeit, wie groß, wie groß!

      Erdenbande, reißet los,

      Wenn Dein Mündchen heiß durchglüht

      Himmelsfeuerfunken sprüht.

      Darum, schmucke Kriegerin,

      Meines Herzens Königin,

      Wandeln wollen wir fortan

      Treu vermählt der Jugend Bahn,

      Hingerissen fort und fort,

      Bis zum letzten Ruheport;

      Bis als Greise tief gebückt,

      Uns der Jahre Last erdrückt.

      Wenn auch Wogen uns umtosen,

      Jetzt erhöh’n, dann niederstoßen,

      Sollen Mund an Mund noch kosen,

      Bis der Arm vom Arme sinkt,

      Eine Welle, uns verschlingt.

      »Und wie heißt der edle Dichter, der so gut ausspricht, was wir thun?« fragte Heinrich, als er geendet hatte.

      »Er heißt Remy Belleau, Sire, und verspricht, wie ich glaube, ein Nebenbuhler von Ronsard zu werden. Nun,« fuhr die Herzogin fort, »schätzt Ihr, wie ich, zu fünfhundert Thalern diese verliebte Poesie?«

      »Dein Schützling soll sie haben, meine schöne Diana.«

      »Doch man darf deshalb die Alten nicht vergessen, Sire. Habt Ihr die Pension unterzeichnet, die ich in Eurem Namen Ronsard, dem Fürsten der Dichter, versprochen? Ja, nicht wahr? Ich habe also von Euch nur noch die erledigte Abtei Recouls für Euren Bibliothekar Mellin von Saint-Gelais, unsern französischen Ovid zu verlangen.«

      Ovid soll Abt werden, mein edler Mäcen,« sagte der König.

      »Ach! wie glücklich seid Ihr, Sire, daß Ihr nach Eurem Wohlgefallen über so viele Pfründen und Stellen verfügen könnt! Wenn ich Eure Macht nur eine Stunde lang hätte!«

      »Hast Du sie nicht immer, Undankbare?«

      »Wahrhaftig, mein König? Doch nun habe ich seit wenigstens zwei Minuten keinen Kuß mehr von Euch bekommen! . . . so ist es gut! . . . sagtet Ihr nicht, Eure Macht gehöre stets mir? Versucht mich nicht, Sire! ich sage Euch zum Voraus, ich würde sie benützen, um die große Schuld abzutragen, welche Philibert Delorme unter dem Vorwande, mein Schloß Anet sei beendigt, von mir fordert. Das wird die Ehre Eurer Regierung sein, Sire; doch, wie theuer das ist . . . einen Kuß, Heinrich.«

      »Und für, diesen Kuß, Diana, nimm für Deinen Philibert Delorme die Summen, welche der Verkauf des Gouvernement der Picardie eintragen wird.«

      »Sire, verkaufe ich meine Küsse? Ich schenke sie Dir, Heinrich . . . Das Gouvernement der Picardie ist, glaube ich, zweimal hundert tausend Livres Werth? Oh! gut, dann kann ich das Collier von Perlen nehmen, das man mir angeboten, und mit dem ich mich gar zu gern heute an dem Hochzeitsfeste Eures vielgeliebten Sohnes Franz geschmückt hätte. Hundert tausend Livres für Philibert, hundert tausend Livres für das Halsgeschmeide, das Gouvernement der Picardie wird drauf gehen.«

      »Um so mehr, als Du so gerade um die Hälfte über seinem Werthe anschlägst, Diana.«

      »Wie! ist es nur hundert tausend Livres werth? Nun! das ist ganz einfach, dann verzichte ich auf das Halsgeschmeide.«

      »Bah!« versetzte der König lachend, »wir haben irgendwo drei oder vier erledigte Compagnien, welche das Collier bezahlen können.«

      »Oh! Sire, Ihr seid der Großmüthigste der Könige, wie Ihr der Geliebteste der Liebenden seid.«

      »Ja, Du liebst mich wahrhaftig, wie ich Dich liebe, nicht wahr, Diana?«

      »Er fragt noch!«

      »Siehst Du, ich bete Dich immer mehr an, denn Du bist immer schöner. Ah! welch ein süßes Lächeln hast Du, o Holde! Ah! wie ist Dein Blick so reizend! Laß mich, o laß mich zu Deinen Füßen. Lege Deine weißen Hände auf meine Schultern. Wie schön bist Du, Diana! Diana wie liebe ich Dich! Ich könnte Dich so Stunden, Jahre lang betrachten; ich würde darüber Frankreich, ich würde die Welt vergessen.«

      »Und sogar die feierliche Hochzeit Seiner Hoheit des Dauphin,« sprach Diana lachend und sie findet doch heute in zwei Stunden statt. Und wenn Ihr schon bereit und herrlich seid, Sire, so bin ich noch gar nicht bereit. Geht, mein König, es ist glaube ich, Zeit, daß ich meine Frauen rufe. Sogleich wird es zehn Uhr schlagen.«

      »Zehn Uhr!« versetzte Heinrich« »ich habe in der That ein Rendezvous für diese Stunde.«

      »Ein Rendezvous, Sire? mit einer Frau vielleicht!«

      »Mit einer Frau.«

      »Und hübsch ohne Zweifel?«

      »Ja, Diana, sehr hübsch.«

      »Dann ist es nicht die Königin.«

      »Boshafte! Catharina von Medicis hatte ihre Schönheit, eine strenge, kalte, aber eine wirkliche Schönheit. Doch ich erwarte nicht die Königin. Du erräthst nicht, wen?«

      »In der That, nein, Sire.«

      »Es ist eine andere Diana, es ist die lebendige Erinnerung an unsere junge Liebe, es ist unsere Tochter, unsere geliebte Tochter.«

      »Ihr wiederholt es zu laut und zu oft, Sire,« entgegnete Diana, die Stirne faltend und mit verlegenem Tone. »Es war unter uns verabredet, daß Frau von Castro für die Tochter von einer Andern, als von mir, gelten sollte. Ich war geboren, um gesetzliche Kinder von Euch zu haben, ich bin Eure Geliebte gewesen, weil ich Euch liebte; doch ich werde es nicht dulden, daß Ihr mich öffentlich für Eure Concubine erklärt.«

      »Es soll geschehen, wie Dein Stolz es wünscht, Diana,« sprach der König, »Du liebst jedoch unser Kind sehr, nicht wahr?«

      »Ich liebe es, von Euch geliebt zu werden.«

      »Oh! ja, Vielgeliebte . . . sie ist so reizend, so geistreich und so gut, und dann erinnert sie mich an meine Jugendjahre und an die Zeit, wo ich Dich liebte, Diana . . . oh! nicht tiefer, als heute, aber wo ich Dich . . . bis zum Verbrechen liebte.«

      Der König versank plötzlich in eine düstere Träumerei, dann erhob er wieder das Haupt und sprach:

      »Dieser Montgommery! nicht wahr, Ihr liebtet Ihn nicht, Diana?«

      »Welche Frage!« entgegnete die Favoritin mit einem Lächeln der Verachtung, »nach zwanzig Jahren noch diese Eifersucht!«

      »Ja, ich war eifersüchtig, ich bin es, ich werde es stets bei Dir sein, Diana. Du liebtest ihn nicht, doch er liebte Dich, der Elende, er wagte es, Dich zu lieben!«

      »Mein Gott, Sire, Ihr habt stets den Verleumdungen, mit denen diese Protestanten mich verfolgen, zu viel Glauben geschenkt. Das geziemt sich nicht für einen katholischen König. Doch hätte mich dieser Mensch auch geliebt, was ist am Ende daran gelegen, wenn mein Herz nicht einen Augenblick aufgehört hat, Euch

Скачать книгу