Joseph Balsamo Denkwürdigkeiten eines Arztes 1. Александр Дюма

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Joseph Balsamo Denkwürdigkeiten eines Arztes 1 - Александр Дюма

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folgte ihr.

      »Hollah! Ungeheuer von einem La Brie,« rief Taverney, der zuletzt hinausging, »sorge gut für den Herrn Gefreiten, hörst Du?«

      »Ja, gnädiger Herr,« antwortete La Brie aus der Tiefe des Kellers.

      »Ich,« fuhr der Baron fort, während er in sein Zimmer eilte, »ich will meine Papiere ordnen  . . . In einer Stunde müssen wir aus diesem Loche sein, Andrée, hörst Du wohl! Endlich werde ich Taverney also verlassen und zwar durch die gute Thüre. Was für ein braver Mann ist doch dieser Zauberer! Wahrhaftig ich werde abergläubisch wie ein Teufel! Beeile Dich doch, elender La Brie.«

      »Gnädiger Herr, ich mußte im Finstern herumtappen. Es fand sich kein Licht mehr im Schlosse.«

      »Es war, wie es scheint, Zeit,« sagte der Baron.

       XVII.

      Die fünf und zwanzig Louis d’or von Nicole

      In ihr Zimmer zurückgekehrt betrieb Andrée auf das Thätigste die Vorbereitungen zu ihrer Abreise. Nicole unterstützte diese Vorbereitungen mit einem Eifer, der bald die Wolke zerstreute, die sich zwischen ihr und ihrer Gebieterin auf die Scene am Morgen erhoben hatte.

      Andrée schaute ihr aus einem Winkel des Auges zu und lächelte, als sie sah, daß sie ihr nicht einmal zu verzeihen haben würde.

      »Sie ist ein gutes, ergebenes, dankbares Mädchen,« sagte sie leise zu sich selbst; »sie hat ihre Schwächen wie jedes Geschöpf hienieden. Wir wollen vergessen.«

      Nicole ihrerseits war nicht das Mädchen, das die Physiognomie ihrer Gebieterin aus dem Gesichte verloren hätte, und sie bemerkte das wachsende Wohlwollen, das sich auf ihrem schönen, ruhigen Antlitz ausprägte.

      »Ich Einfältige!« dachte sie, »ich hätte mich beinahe wegen dieses kleinen Schuftes von einem Gilbert mit dem Fräulein entzweit, das mich nach Paris mitnimmt, wo man beinahe immer sein Glück macht.«

      Es war schwierig, daß auf diesem jähen Abhange zwei gegen einander rollende Sympathien sich nicht begegnen und beim Begegnen sich nicht in Berührung setzen sollten.

      Andrée gab die erste Rede.

      »Lege meine Spitzen in einen Carton,« sagte sie.

      »In welchen Carton, mein Fräulein?« fragte die Zofe.

      »Was weiß ich;  . . . haben wir keinen?«

      »Doch, ich habe denjenigen, welchen mir das Fräulein geschenkt hat; er ist in meinem Zimmer.«

      Und Nicole holte den Carton mit einer Zuvorkommenheit, welche Andrée vollends bestimmte, gänzlich zu vergessen.

      »Aber dieser Carton gehört Dir, und Du bedarfst desselben vielleicht, mein armes Kind,« sagte sie, als sie Nicole wieder erscheinen sah.

      »Da das Fräulein desselben mehr bedarf, als ich, und da der Carton im Ganzen ihm gehört  . . .«

      »Wenn man eine Haushaltung anfangen will, so hat man nie genug Geräthschaften,« erwiederte Andrée, »Du bedarfst daher desselben in diesem Augenblick mehr als ich.«

      Nicole erröthete.

      »Du brauchst Cartons, um Deinen Hochzeitstaat hineinzulegen,« fuhr Andrée fort.

      »Oh! mein Fräulein,« entgegnete Nicole, heiter den Kopf schüttelnd, »mein Hochzeitstaat wird leicht unterzubringen sein und keinen großen Raum einnehmen.«

      »Warum? wenn Du heirathest, Nicole, sollst Du glücklich, reich werden.«

      »Reich!«

      »Ja, reich, natürlich verhältnißmäßig.«

      »Das Fräulein hat mir also einen Generalpächter ausgesucht?«

      »Nein; aber ich habe Dir eine Mitgift gefunden.«

      »In der That, mein Fräulein?«

      »Du weißt, was in meiner Börse ist?«

      »Ja, mein Fräulein, fünf und zwanzig schöne Louis d’or.«

      »Nun! Diese fünf und zwanzig Louis d’or gehören Dir, Nicole.«

      »Fünf und zwanzig Louis d’or! Das ist ein wahres Vermögen,« rief Nicole entzückt.

      »Desto besser, wenn Du das im Ernste sagst, mein armes Mädchen.«

      »Und das Fräulein schenkt mir diese fünf und zwanzig Louis d’or?«

      »Ich schenke sie Dir.«

      Nicole war zuerst erstaunt, dann erschüttert, dann traten ihr die Thränen in die Augen, und sie stürzte auf die Hand von Andrée und küßte sie.

      »Dein Mann wird nun zufrieden sein, nicht wahr?« sagte Fräulein von Taverney.

      »Gewiß, sehr zufrieden,« sprach Nicole, »wenigstens hoffe ich es.«

      Und sie bedachte, daß das, was die Weigerung von Gilbert veranlaßt, ohne Zweifel die Furcht vor Armuth gewesen sei, und daß sie nun, da sie reich geworden, dem ehrgeizigen jungen Manne vielleicht wünschenswerther erscheinen würde, Sie gelobte sich sogleich, Gilbert seinen Antheil an dem kleinen Vermögen zu geben, das sie der Großmuth von Andrée zu verdanken hatte, und wollte ihn durch die Dankbarkeit fesseln und abhalten in sein Verderben zu rennen. So viel lag wirklich Edles in dem Plane von Nicole. Ein böswilliger Ausleger ihrer Träumerei hätte vielleicht in dieser ganzen Großmuth einen kleinen Keim von Stolz, ein unwillkührliches Bedürfniß, denjenigen zu demüthigen, welcher sie gedemüthigt, entdeckt.

      Doch um solchen Pessimisten zu antworten, fügen wir rasch bei, daß wir in diesem Augenblick beinahe mit Gewißheit behaupten können, es habe die Stimme der guten Absichten bei Nicole ein großes Uebergewicht über die der schlimmen gehabt.

      Andrée sah sie nachdenken. »Armes Kind!« seufzte sie, »sie, die Sorglose, könnte so glücklich sein.«

      Nicole hörte ihre Worte und bebte. Diese Worte ließen in der That das leichtfertige Mädchen ein Eldorado von Seide, Diamanten, Spitzen, Liebe erschauen, an das Andrée, für welche das ruhige Leben das Glück war noch nicht einmal gedacht hatte.

      Und dennoch wandte Nicole die Augen von der Wolke von Gold und Purpur ab, die an ihrem Horizont vorüberzog.

      Sie widerstand.

      »Ah! mein Fräulein,« sagte sie, »ich werde vielleicht hier glücklich sein  . . . durch ein kleines Glück.«

      »Bedenke wohl, mein Kind.«

      »Ja, mein Fräulein, ich werde bedenken.«

      »Du wirst klug daran thun,. mache Dich glücklich auf Deine Weise, aber sei nicht mehr thöricht.«

      »Es ist wahr, mein Fräulein, und da sich die Gelegenheit bietet, so freut es mich, dem Fräulein zu sagen, daß ich toll, und besonders, daß ich schuldig war; doch das Fräulein wolle wir verzeihen, wenn man liebt.«

      »Du liebst also Gilbert ernstlich?«

      »Ja,

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