La San Felice Band 12. Александр Дюма

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La San Felice Band 12 - Александр Дюма

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murmelte Luisa, »wir sehen einander vielleicht nie wieder!«

      Die Herzogin warf einen Blick gegen Himmel, als ob sie sagen wollte:

      »Da oben gibt es ein untrügliches Wiedersehen.»

      Dann geleitete sie ihre Freundin bis an die Verbindungsthür.

      Hier trennten sie sich, und zwar, wie Luisa sehr richtig prophezeit, um einander nie wiederzusehen.

      Salvato erwartete Luisa. Michele hatte einen Wagen mitgebracht. Die beiden Liebenden gingen mit verschlungenen Armen und ohne daß sie ihre Ideen einander mitzutheilen brauchten, um dem »glücklichen Zimmer«, wie sie es nannten, Lebewohl zu sagen.

      Dann schlossen sie die Thüren, deren Schlüssel Michele zu sich nahm.

      Salvato und Luisa stiegen in den Wagen, Michele, trotz seiner schönen Uniform auf den Bock, und der Wagen rollte noch dem Castello Nuovo.

      Obschon es noch nicht spät war, so waren doch alle Thüren und Fenster geschlossen und man fühlte, daß ein gewaltiger Schrecken auf der Stadt lastete.

      Hier und da sah man Männer, welche von Zeit zu Zeit sich den Häusern näherten, einen Augenblick stehen blieben und dann weitereilten.

      Salvato bemerkte diese Männer, und neugierig, zu wissen, was sie machten, forderte er Michele, indem er das Vorderfenster des Wagens öffnete, auf, sich wo möglich eines dieser nächtlichen Wanderer zu bemächtigen und zu ermitteln, was sie eigentlich thäten.

      Als man an dem Palast Curamanico anlangte gewahrte man wieder einen dieser Männer. Michele sprang, ohne erst den Wagen Halt machen zu lassen, zur Erde herab und stürzte sich auf den Mann.

      Dieser warf eben eine Rolle Stricke durch ein nahes Kellerloch.

      »Wer bist Du?« fragte Michele.

      »Ich bin der Fachino des Palastes.«

      »Was machst Du?«

      »Nun, Sie sehen es doch. Der Abmiether der ersten Etage hatte mich beauftragt, ihm fünfundzwanzig Meter Stricke zu kaufen und sie ihm heute Abend zu bringen. Ich habe mich in einem Wirthshaus auf dem Markte ein wenig verspätet, und als ich an den Palast kam fand ich Alles verschlossen. Da ich den Portier nicht erst wecken wollte, so habe ich das Paket durch das Kellerloch in den Keller des Palastes geworfen, wo man sie morgens schon finden wird.«

      Michele, der in all diesem nichts Verdächtiges oder Tadelnswerthes sah hieß den Mann, welchen er am Kragen gepackt, los. Kaum sah der Mann sich frei, so rannte er schleunigst davon und in die Strada del Pace hinein, in welcher er sofort verschwand.«

      Diese hastige Flucht machte Michele wieder stutzig.

      Von dem Palast Caramanico bis zum Castello Nuovo längs der ganzen Chiaja und dem Riesenhügel sah er dieselbe Thatsache sich wiederholen. Zweimal versuchte er sich wieder eines dieser mit einer unbekannten Mission beauftragten nächtlichen Herumtreiber zu bemächtigt, aber sie waren auf ihrer Hut und es gelang ihm nicht.

      Man langte in dem Castello Nuovo an.

      Dank der Parole, welche Salvato wußte, durfte der Wagen in das Innere hineinfahren. Er passierte an dem acagonesisschen Triumphbogen vorbei und hielt dann vor der Thür des Gouvernerus.

      Dieser machte eben eine Nachtrunde auf den Wällen, wovon er eine Viertelstundes nach Salvatos Ankunft zurückkam.

      Beide geleiteten Luisa nach dem für sie in Stand gesetzten Zimmer. Dasselbe gehörte zu den Gemächern des Madame Massa selbst und es zeigte sich sofort, daß man für Luisa das hübscheste und bequemste reserviert hatte.

      Es schlug Mitternacht und es war folglich hohe Zeit sich zu trennen.

      Luisa nahm Abschied von Michele und dann von Salvato, welche Beide mit demselben Wagen der sie hierher gebracht, wieder bis nach dem Malo zurückfuhren.

      Hier fanden sie den Calabresen mit den Pferden welchen sie bestell, schwangen sich in den Sattel und ritten nachdem sie Strada del Piliere, die Rhede, die sogenannte neue Marine und die Marinella passiert, über die Magdalenenbrücke und dann auf der nach Portici führenden Straße im Galopp weiter.

      Die Straße war mit republikanischen Truppen besetzt, die abtheilungsweise von der Magdalenenbrücke, dem ersten äußeren Posten, bis zum Granatello, dem Posten, welcher die Feinde am nächsten war, und wie wir schon bemerkt, von Schipani commandirt ward.

      Ueberall war Alles wach. An sämtlichen Hauptwachen machte Salvato Halt, stieg vom Pferde, erkundigte sich und ertheilte Instructionen.

      Die erste Station, die er machte, war in dem Fort Vigliana.

      Dieses kleine Fort steht am Rande des Meeres, rechts von dem Wege, der von Neapel nach Portici führt, und vertheidigt den Zugang zu der Magdalenenbrücke.

      Salvato ward mit lautem Beifallsruf empfangen. Das Fort Vigliana ward von hundertfünfzig seiner Calabresen unter dem Commando eines Priesters Namens Tascano vertheidigt.

      Es war augenscheinlich, daß auf dieses kleine Fort, welches den Zugang zu der Stadt vertheidigte, alle Anstrengungen der Sanfedisten gerichtet sein würden, deshalb war die Vertheidigung desselben auch auserwählten Leuten anvertraut worden.

      Toscano zeigte Salvato alle seine Vertheidigungsanstalten. Er gedachte, wenn er forcirt würde, seine Pulvervorräthe anzuzünden und sich mit seinen Leuten in die Luft zu sprengen.

      Uebrigens war es nicht Toskanos Absicht, dies ohne Vorwissen seiner Leute zu thun. Alle waren davon unterrichtet, alle hatten ihre Zustimmung zu diesem äußersten Opfer für das Vaterland gegeben, und die Fahne, welche über dem Thore flatterte, trug die Inschrift:

      »Rache! Sieg oder Tod!«

      Salvato umarmte den würdigen Geistlichen, stieg unter dem Rufe: »Es lebe die Republik!« wieder zu Pferde und setzte seinen Weg weiter fort.

      In Portici gaben die Republikaner große Unruhe und Befürchtungen zu erkennen. Sie hatten es hier mit Bevölkerungen zu thun, welche durch ihre Interessen vorwiegend royalistisch gemacht worden waren. König Ferdinand hatte in Portici einen Palast, in welchem er den Herbst zubrachte, und beinahe den ganzen Sommer hindurch bewohnte der Herzog von Calabrien den Palast neben der Favorita.

      Die Republikaner konnten sich hier Niemanden anvertrauen, sondern fühlten sich von Verrath und Schlingen umgeben. Wie in den Tagen des Erdbebens schien der Boden unter ihren Füßen zu wanken.

      Salvato langte in Granatello an.

      Schipani lag mit seiner gewohnten Zuversicht oder vielmehr mit seiner gewohnten Unklugheit in tiefem-Schlafe. Salvato ließ ihn wecken und fragte ihn, was er in Bezug auf den Feind gehört habe.

      Schipani antwortete ihm, er rechne darauf, den nächstfolgenden Tag von dem Feinde angegriffen zu werden und suche sich eben zu stärken, um ihn mit Nachdruck zu empfangen.

      Salvato fragte ihn, ob er von den Spionen, die er doch jedenfalls ausgeschickt, keine genaueren Mittheilungen erhalten habe.

      Der republikanische General gestand ihm, daß er keinen Spion ausgeschickt habe und daß diese unredlichen Mittel, den Krieg zu führen, ihm widerstrebten.

      Salvato fragte weiter, ob er die Straße von Stola habe besetzen lassen, wo der Cardinal sei und von wo er über die Abhänge des Vesuv

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