La San Felice Band 12. Александр Дюма

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La San Felice Band 12 - Александр Дюма

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antwortete, es sei Sache des Commandanten von Resina und Portici diese Vorkehrungen zu treffen. Was ihn beträfe, so würde er, wenn er Sanfedisten auf seinem Wege träfe, ohne Weiteres auf sie losgehen.

      Diese Art und Weise Krieg zuführen und über-das Leben seiner Leute zu verfügen, bewog den geschickten Strategen den Zögling aus der-Schule eines Championnet und Macdonald, die Achseln zu zucken. Er begriff, daß mit einem Manne wie Schipani keine Verabredung zu treffen sei und daß man Alles dem rettenden Genius der Völker anheimgeben müsse.

      Sehen wir jetzt ein wenig, was der Cardinal, welcher geschickter zu Werke ging, als Schipani, während dieser Zeit machte.

      Um Mitternacht; das heißt zu der Stunde, wo wir Salvato das Castello Nuovo verlassen sahen, empfing der Cardinal Ruffo, in dem größten Zimmer dies erzbischöflichen Palastes zu Nola vor einem Tische sitzend und mit seinem Secretär Sacchinelli und dem Marquis Malaspina, seinem Adjutanten, in der Reihe, die eingehenden Meldungen und ertheilte seine Befehle,«

      Die Couriere folgten aufeinander mit einer Schnelligkeit, welche die Rührigkeit beweies, womit der improvisierte General seine Correspondenzen zu organisieren verstanden.

      Er selbst entsiegelte alle Briefe von woher dieselben auch kommen mochten; und dictirte die Antworten bald Sacchinelli, bald Malaspina.

      Nur selten schrieb er die Antwort selbst, ausgenommen auf die geheimen Briefe, denn ein nervöses Zittern der Hand erschwerte ihm das Schreiben.

      In dem Augenblick, wo wir in das Zimmer treten und wo der Cardinal die Boten erwartet, hat er schon von dem Erzbischof Ludovici die Nachricht empfangen, daß Panedigrano und seine tausend Sträflinge am Morgen des 12. Juni in Bosco angelangt sein müßten.

      In der Hand heilt er einen Brief von dem Marquis von Curtis, der ihm meldet, daß der Oberst Tschudi, um sein Verhalten bei Capua vergessen zu machen, mit vierhundert Mann Grenadieren und dreihundert Manns Linie, die eine Art Fremdenlegion bilden, in Sorento gelandet sey um das Fort von Castellamare zu Lande anzugreifen, während die Linienschiffe »Seahorse« und »Minerva« es von der Seeseite angreifen sollen.

      Nachdem der Cardinal diesen Brief gelesen, erhob er sich und zog eine auf einem andern Tische ausgebreitet liegende Landkarte zu Rathe. Dann diktierte er stehend und sich mit der Hand auf den Tisch stützend Sacchinelli die folgenden-Befehle:

      »Der Oberst Tschudi wird den Angriff auf das Fort von Castellamare, wenn derselbe schon begonnen hat, einstellen und sich sofort mit Sciarpa und Panedigrano in Einvernehmen setzen, um am 13. Morgens die Armee Schipanis anzugreifen. Tschudi und Sciarpa werden den Angriff von vorn beginnen, während Panedigrano sich auf den Flancen halten und längs der Lava des Vesuvs hinbewegen wird, so daß er den Weg beherrschen kann, auf welchem Schipani seinen Rückzug zu bewirken suchen wird.

      »Ueberdies, da es möglich ist, daß der republikanische General, wenn er die Ankunft des Cardinals in Nola erfährt, sich aus Furcht, daß ihm der Rückzug abgeschnitten werde, auf Neapel zurückzuziehen wünscht, so werden Sie ihn kräftig vor sich hertreiben. In der Favorita wird der republikanische General auf den Cardinal Ruffo stoßen, der bis dahin den Vesuv umgangen haben wird. Von allen Seiten eingeschlossen, wird Schipani genöthigt sein, sich niederhauen zu lassen, oder sich zu ergeben.«

      Der Cardinal ließ von dieser Order eine dreifache Abschrift machen, unterzeichnete jede derselben und sendete sie durch drei Boten an Die ab, an welche sie gerichtet waren.

      Kaum waren die Befehle abgesendet, als der Cardinal, eine jener tausend Combinationen voraussehend, welche die best angelegten Pläne scheitern machen, Cesare rufen ließ.

      Nach Verlauf von fünf Minuten trat der junge Brigadier bewaffnet und gestiefelt ein. Die fieberhafte Thätigkeit des Cardinals wirkte ansteckend auf seine ganze Umgebung.

      »Bravo, mein Prinz,« sagte Ruffo, der zuweilen im Scherz dem jungen Mann noch diesen Titel gab. »Sind Sie bereit?«

      »Stets, Eminenz,« antwortete Cesare.

      »Dann nehmen Sie vier Bataillone Linieninfanterie, vier Stück Feldgeschütz, zehn Compagnien calabresische Jäger und eine Schwadron Cavallerie. Bewegen Sie sich die nördliche Flanke des Vesuvs entlang, nämlich die, von welcher man die Aussicht auf die Madonna del Arco hat, und langen Sie wo möglich des Nachts in Resina an. Die Einwohner erwarten Sie, denn dieselben sind bereits von mir benachrichtigt und vollkommen bereit, sich zu unseren Gunsten zu erheben.

      Dann wendete er sich zu dem Marquis und sagte zu diesem:

      Malaspina, geben Sie dem Brigadier diese schriftliche Ordre und unterzeichnen Sie dieselbe in meinem Namen.«

      In diesem Augenblick trat der Caplan des Cardinals in das Zimmer, näherte sich ihm und sagte leise:

      »Eminenz, der Capitän Scipio Lamarra ist so eben von Neapel eingetroffen und erwartet im Nebenzimmer Ihre Befehle.«

      »Ha, endlich!« sagte der Cardinal, indem er freier aufathmete, als er bis jetzt gethan. »Ich fürchtete schon, es sei ihm ein Unglück zugestoßen, diesem armen Capitän. Sagen Sie ihm, daß ich sofort bei ihm sein werde, und leisten Sie ihm mittlerweile Gesellschaft.«

      Der Cardinal zog einen Ring vom Finger und drückte ihn auf die Ordre, die in seinem Namen ausgefertigt wurde.

      Dieser Scipio Lamarra, dessen Ankunft der Cardinal mit so großer Ungeduld zu erwarten schien, war jener selbe Bote, durch welchen die Königin dem Cardinal ihre Fahne übersendet und welchen sie ihm als zu Allem verwendbar empfohlen.

      Er kam von Neapel, wohin er durch den Cardinal geschickt worden. Der Zweck dieser Mission war, sich mit einem der Hauptmitschuldigen an der Verschwörung der Backers, Namens Gennaro Tansano, zu besprechen.

      Dieser Gennaro Tansano spielte den Patrioten und stand in den Registern aller republikanischen Clubs obenan, aber blos um stets von ihren Maßnahmen und Beschlüssen Unterrichtetet zu sein, von Welchen er dann den Cardinal Ruffo, mit dem er in Briefwechsel stand, in Kenntniß setzte.

      Ein Theil der Waffen, welche beim Ausbruch der Verschwörung der Backers in Gebrauch genommen werden sollten, war bei ihm deponiert. Die Lazzaroni von Chiaja, von Pie di Grotta, von Pozzuole und den nahegelegenen Stadttheilen standen zu seiner Verfügung.

      Der Cardinal erwartete auch, wie man gesehen, seine Antwort mit Ungeduld.

      Er trat in das Cabinet, in welchem Lamarres, als republikanischer Nationalgardist umkleiden ihn erwartete.

      »Nun?« fragte er eintretend.

      »Nun, Eminenz, es geht Alles nach Wunsch. Tansano gilt immer noch für einen der besten Patrioten von Neapel und Niemanden fällst es ein, Argwohn gegen ihn zu hegen.«

      »Aber hat er gethan, was ich gesagt habe?«

      »Ja, das hat er gethan, Eminenz.«

      »Das heißt er hat Stricke in die Kellerlöcher der Häuser der hervorragendsten Patrioten werfen lassen?»

      »Ja. Er wollte gern wissen, zu welchem Zweck dies geschehe, da ich es aber selbst nicht wußte, so konnte ich ihm hierüber keinen Aufschluß geben. Doch gleichviel, da der Befehl von Ihnen kam, Eminenz, so ist er pünktlich ausgeführt worden.«

      »Wissen Sie das gewiß?«

      »Ich habe die Lazzaroni bei der Arbeit gesehen.«

      »Hat er Ihnen nicht ein Paket für mich mitgegeben?«

      »Allerdings,

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