Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Wendy schüttelte den Kopf.
»Nein.«
Im nächsten Augenblick lächelte er schon wieder.
»Das ist ja prima! Und wenn Sie nicht mit mir essen gehen wollen, machen wir eben was anderes zusammen.«
*
Mit angespannter Miene saß Dr. Matthias Weigand neben der Liege und führte den Schallkopf über den Hals seines Patienten. Unverwandt starrte er auf den Monitor. Allmählich war Titus das hartnäckige Schweigen des Arztes unheimlich.
»Was ist denn los, Doc? Spucken Sie’s schon aus! Was haben Sie in meinem Goldkehlchen gefunden?«
Seufzend machte Dr. Weigand eine letzte Aufnahme. Dann riss er ein paar Blatt von der Papierrolle und wischte Titus‘ Hals ab.
»Auf jeden Fall etwas, was dort nicht hingehört.«
»Und was?«
Noch wollte Matthias sich nicht festlegen. Solange es sich nur um einen Verdacht handelte …
»Um das herauszufinden, muss ich eine Biopsie machen. Natürlich nur, wenn du damit einverstanden bist.«
»Ich kann’s kaum erwarten.« Um die Angst unter Kontrolle zu behalten, rettete sich Titus in seinen Galgenhumor.
Damit machte er auch dem Arzt das Leben leichter. Matthias lachte.
»Schön, dass du es so sportlich nimmst. Dann bekommst du jetzt von mir eine örtliche Betäubung. Wenn die wirkt, führe ich eine Biopsienadel bis zur Schilddrüse und entnehme ein wenige Gewebe, das wir zur Untersuchung ins Labor schicken. In ein paar Stunden wissen wir mehr.«
Titus schnitt eine Grimasse.
»Klingt spannend. Worauf warten Sie noch? Schießen Sie los!«
Dr. Weigand holte eine Schwester zur Unterstützung. Gemeinsam führten sie die Punktion durch und brachten Titus im Anschluss in sein Zimmer.
»Gut gemacht! Jetzt hast du erst einmal ein paar Stunden Ruhe vor uns«, versprach der Arzt. »Zeit, dich auszuruhen.«
Er nickte seinem tapferen Patienten zu und verließ das Zimmer. Auf dem Flur begegnete ihm Josephine. Sofort wusste er, dass sein frommer Wunsch nach Ruhe nicht in Erfüllung gehen würde.
Titus hatte die Augen kaum geschlossen, als es zaghaft klopfte. Sofort musste er an Anneka denken, und die Müdigkeit war wie weggeblasen. Umso größer war die Enttäuschung, als er sah, wer tatsächlich hereinkam.
»Mensch, Josy, kannst du mich endlich mal in Ruhe lassen? Ich bin krank.« Er drehte sich weg und schloss demonstrativ die Augen.
Zerknirscht trat sie ein und kam ans Bett. Eine Weile sagte sie nichts. Jedes Wort, das sie sich vorher zurecht gelegt hatte, schien plötzlich unpassend zu sein.
»Es tut mir leid, dass ich mich heute schon wieder so aufgeführt hab«, murmelte sie schließlich.
»Du sagst es! Schon wieder«, erwiderte Titus, ohne auch nur zu blinzeln.
Dass sie überhaupt eine Antwort bekam, machte Josephine Mut. Sie beugte sich zu ihm hinunter. Ihr zärtlicher Blick streichelte sein Gesicht. Sie wollte ihn küssen, als er sie unsanft zurückstieß.
»Lass das!«
Vor Schreck stolperte sie einen Schritt nach hinten und wäre um ein Haar gestürzt.
»Titus!« Josephines Lippen bebten. »Aber … aber …«
Mit einem Mal war er hellwach und starrte sie zornig an.
»Wann begreifst du eigentlich, dass es total krank ist, wie du dich aufführst? Bist eifersüchtig auf Anneka, fällst über Tatjana her. Was kommt als nächstes? Willst du Danny vielleicht noch Vorwürfe machen, dass er mir das Leben gerettet hat?«
Josephine hatte sich wieder gefangen. Sie blitzte zornig zurück.
»Warum nicht? Eine Operation mitten im Hinterhof! Das war lebensgefährlich! Nur weil er der Bruder deiner Angebeteten ist, hat er noch lange nicht das Recht, dich in Gefahr zu bringen.«
»Bist du jetzt vollkommen übergeschnappt?« Titus konnte es nicht glauben. »Danny hat mir das Leben gerettet.«
Wie immer, wenn ihr Freund ihr Paroli bot, bekam es Josephine mit der Angst zu tun.
»Dafür bin ich ihm ja auch dankbar«, fuhr sie etwas sanfter fort. »Trotzdem …«
»Nichts trotzdem!« Titus‘ Hand fuhr durch die Luft und schnitt ihr das Wort ab wie ein Schwert. Er atmete schwer. Obwohl er diesmal keine Nüsse gegessen hatte, wurde ihm die Kehle eng. »Ich hab einfach genug von dem Theater.« Mit einem Schlag war seine Wut verraucht. Sein Blick ruhte matt auf Josy. »Es ist aus, Baby.«
Wie versteinert stand Josephine vor ihm und starrte ihn an. Ihre Unterlippe begann zu beben.
»Du machst Schluss? Aber du bist krank!«
»Auffallend richtig.«
»Und trotzdem?«
»Trotzdem. Gerade deshalb. Was weiß ich.«
Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Ich weiß nur, dass ich dich und dieses Getue nicht mehr aushalte. Es ist vorbei. Schluss. Aus.«
»Aber …« Mit aller Macht stemmte sich Josy gegen diese Entscheidung.
»Ich will jetzt meine Ruhe haben.«
Sie zögerte noch einen Moment. Dann drehte sie sich um und verließ das Zimmer. Als die Tür hinter ihr leise ins Schloss fiel, atmete Titus auf.
*
»Ein Tumor? Bist du sicher?« Danny Norden saß am Schreibtisch, den Hörer am Ohr, und starrte blicklos auf das Bild an der gegenüberliegenden Wand.
»Ich hab Ultraschall gemacht und eine Biopsie. Es gibt keinen Zweifel.«
Es fiel Matthias Weigand nicht leicht, diese Neuigkeit zu überbringen.
Doch Danny war sein Freund. Er war es ihm schuldig.
»Bösartig?«
»Ja.«
Danny fuhr sich über die Augen.
Die Diagnose Krebs war immer schrecklich. Sie einem jungen Menschen überbringen zu müssen, aber noch viel schlimmer.
»Hast du es ihm schon gesagt?«, fragte er und wunderte sich über den Tumult im Flur.
Gleich darauf wurde seine Tür aufgerissen, und Josephine stürmte hinein, dicht gefolgt von Janine.
»Halt, warten Sie! Sie können da nicht einfach reingehen!«
Doch da stand Josy schon vor seinem Schreibtisch, die Hände kämpferisch