Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Читать онлайн книгу Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 12
Entgeistert fuhr Titus zu ihr herum.
»Bist du jetzt völlig übergeschnappt? Was redest du eigentlich die ganze Zeit für Müll?«
Überrascht über die aggressive Stimmung im Zimmer, ging Matthias Weigand schnell dazwischen.
»Entscheidend ist, dass wir die Ursache jetzt gefunden haben.« Er hatte noch nicht ausgesprochen, als Josy vom Bett aufsprang und schluchzend aus dem Zimmer lief.
Titus‘ harsche Worte hatten das Fass schließlich und endlich zum Überlaufen gebracht.
»Weiber!«, zischte er, als die Tür krachend hinter ihr ins Schloss gefallen war.
Matthias lachte nur darüber. Was hätte er auch sagen sollen? Dann beugte er sich über seinen Patienten, um die Wunde am Hals zu begutachten.
»Dann wollen wir mal sehen, ob der Kollege Norden ordentlich gearbeitet hat«, scherzte er, während er die Narbe begutachtete und den Hals abtastete.
Mit Sorge bemerkte Titus, wie das Lachen aus dem Gesicht des Arztes verschwand.
»Was ist?«
»Oh, nichts. Reine Routine. Wir müssen noch eine Ultraschallaufnahme machen, um ganz sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist.« Matthias stand auf und rang sich ein Lächeln ab. »Ich schick dir eine Schwester, die dich abholt.«
»Aber nur eine hübsche.« Titus zwinkerte ihm zu. »Damit sich der Ärger auch lohnt.«
*
»Einen wunderschönen guten Morgen, die Damen und der Herr«, grüßte Dr. Daniel Norden fröhlich in die Runde der Kollegen.
Danny stand mit einer Tasse Kaffee am Tresen. Er drehte sich zu seinem Vater um und musterte ihn aus schmalen Augen.
»Sieh mal einer an! Schon mal was davon gehört, dass der frühe Vogel den Wurm fängt?« Demonstrativ sah er auf die Uhr.
»Je später der Tag, desto schöner die Gäste!«, konterte Daniel gut gelaunt und legte einen Stapel Prospekte vor Wendy auf die Theke.
Schlagartig verpuffte ihre gute Laune.
»Ich dachte schon, du machst deine Drohung wahr und arbeitest nur noch halbtags«, fuhr Danny fort.
»Wenn Wendy aus der Kur zurück ist, werde ich mal drüber nachdenken«, erwiderte der Senior mit einem Funkeln in den Augen.
Sein Sohn sah ihn verwundert an. Im selben Moment bemerkt er das Leuchten in Daniels Gesicht.
»Sag mal, hast du irgendwas genommen? Oder bist du frisch verliebt?«
»Ich hatte heute Morgen einen hervorragenden Kaffee, wenn du diese Art von Drogen meinst. Und ja, ich bin tatsächlich verliebt«, beantwortete Daniel die Fragen bereitwillig. »Und zwar in deine Mutter«, fügte er vorsichtshalber hinzu, um ja keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
Verzückt verdrehte Janine die Augen.
»Hach, wie schön! Und das nach so vielen gemeinsamen Jahren«, seufzte sie. »So was will ich auch irgendwann mal sagen können.«
»Fehlt nur eine winzige Kleinigkeit. Du hast keinen Mann«, erklärte Wendy erbarmungslos.
Unsanft landete Janine wieder auf dem harten Boden der Realität.
»Vielen Dank für die Erinnerung.« So was aus dem Mund ihrer Freundin! Sie konnte es nicht glauben.
Doch da hatte Wendy schon nach einem der Prospekte gegriffen.
»Sie können es ja offenbar kaum erwarten, mich loszuwerden«, murmelte sie missmutig.
Danny und Daniel tauschten vielsagende Blicke.
»Ganz im Gegenteil, liebe Wendy. Ich möchte, dass Sie sich so gut wie möglich erholen, damit Sie uns noch lange erhalten bleiben«, versicherte der Senior.
Ihr war anzusehen, dass sie ihm nicht glaubte.
Unterdessen hatte Janine beschlossen, nicht nachtragend zu sein. Sie griff nach einem Flyer und faltete ihn auf.
»Das hier sieht ja toll aus!« Verzückt betrachtete sie die Bilder. »Hier, das Restaurant … der Garten … und die Wellnesslandschaft erst …« Eine Idee schoss ihr durch den Kopf. »Sagt mal: Was haltet ihr davon, wenn wir alle zusammen einen Ausflug machen und Wendy dort besuchen?«
»Gute Idee! Und ich komme mit!«
Wie vom Blitz getroffen, fuhr die gesamte Belegschaft der Praxis Dr. Norden herum und starrte den Mann an, der unbemerkt hineingekommen war. Zufrieden mit der Wirkung seiner Worte sah Sebastian Klotz von einem zum anderen. Trotz des warmen Wetters trug er das obligatorische Cordsakko.
»Herr Klotz, was machen Sie denn hier?« Es war Daniel, der sich als erster von seiner Überraschung erholte.
Der Pharmareferent nahm diese Frage als Einladung und trat näher.
»Ich leide doch unter einer Tierhaarallergie und habe gestern erfahren, dass die liebe Frau Wendy eine deutsche Dogge besitzt. Deshalb musste ich unsere Verabredung leider absagen.«
Janine schickte ihrer Kollegin einen triumphierenden Blick, und Wendy atmete heimlich auf.
»Das tut mir natürlich sehr leid«, bekundete Dr. Norden sein Mitgefühl. »Aber ich bin sicher, ein Mann wie Sie findet bald eine andere Dame …«
»Davon kann keine Rede sein!«, unterbrach Sebastian Klotz ihn entschieden. »Ich bin doch kein Schwächling, der sich von solchen Problemen abschrecken lässt.«
Daniel schwante Übles. Wendy erging es nicht anders. Das erkannte er an ihrem entsetzten Blick.
»Aber … «, wollte er widersprechen.
Der Pharmareferent ließ ihn nicht zu Wort kommen.
»Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan und nachgedacht.« Er schenkte seiner Angebeteten ein strahlendes Lächeln.
Wendy und Janine hielten die Luft an, während Danny verzweifelt versuchte, nicht in haltloses Lachen auszubrechen.
»Haben sie eine Lösung gefunden?«, erkundigte sich Dr. Norden pflichtschuldig.
Sebastian strahlte von einem Ohr zum anderen.
»Und ob. Es gibt doch diese Hyposensibilisierung. Bis jetzt hatte ich keinen Grund dafür. Aber für Frau Wendy nehme ich diese Strapazen gern auf mich.«
In diesem Augenblick konnte sich Wendy nicht länger zurückhalten.
»Ich habe keinen Hund, Herr Klotz. Das war nur eine Ausrede, weil ich nicht mit Ihnen essen gehen wollte.«
Totenstille breitete sich in der Praxis aus. Alle warteten gespannt auf Sebastians Reaktion. Er legte