Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Familie Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Familie Dr. Norden

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die Wange. Als er nicht reagierte, gab es nur eine Möglichkeit. Sie sprang auf und stürzte ins Café. Dabei hätte sie um ein Haar Josephine umgerannt, die aus der Backstube gelaufen kam.

      »Danny! Danny, schnell. Titus!«

      Alarmiert von den Rufen seiner Schwester war der junge Arzt sofort zur Stelle.

      »Was ist mit ihm?«

      Atemlos blieb Anneka vor ihrem Bruder stehen.

      »Keine Ahnung. Er hat sich an den Hals gefasst und ist zusammengebrochen.« Sie wies mit dem Finger Richtung Hinterhof. »Draußen.«

      Danny fackelte nicht lange und stürmte los. Geistesgegenwärtig schnappte sich seine Schwester die Arzttasche, die er für Notfälle in der Bäckerei deponiert hatte. Als sie draußen ankamen, kniete Josephine weinend neben ihrem Freund.

      »Mein Süßer, was ist denn los? Bitte wach doch wieder auf.«

      Unsanft schob Danny sie zur Seite. Er hatte keine Zeit zu verlieren.

      »Mach mal Platz! Ich bin Arzt.«

      Gezwungenermaßen leistete Josephine dieser Anweisung Folge.

      »Was ist mit ihm?«, fragte sie bebend, bekam aber keine Antwort.

      »Titus, kannst du mich hören?« Unsanft klopfte Danny dem jungen Mann links und rechts auf die Wangen. »Hast du was verschluckt?« Als er keine Antwort bekam, drehte er sich zu seiner Schwester um. »Hat er Kaugummi gekaut?«

      »Nein … «, setzte Anneka zu einer Antwort an, als Josy sie unterbrach.

      »Er mag keine Kaugummis.«

      Danny schickte ihr einen komischen Blick. Gleichzeitig griff er nach seiner Tasche.

      »Ich muss intubieren«, erklärte er Anneka. Sie sah ihm dabei zu, wie er das Beatmungsgerät auspackte. Mit fliegenden Fingern versuchte er, es einzuführen. Vergeblich. »Mist! Die Luftröhre ist dicht. Ich komm nicht durch.«

      »Aber … aber … Sie müssen doch was tun. Sonst erstickt er«, jammerte Josephine.

      Diesmal achtete niemand auf sie. Die übrigen Gäste der Veranstaltung hatten einen Kreis um den Ort des Geschehens gebildet und hielten gebannt die Luft an.

      »Ich mache einen Luftröhrenschnitt«, beschloss Danny. Er nahm ein steril verpacktes Skalpell aus der Tasche. Gerade als er es ansetzen wollte, schrie Josy entsetzt auf.

      »Sie können ihm doch nicht den Hals aufschneiden!«

      Vor Schreck zuckte der Arzt zusammen. Um ein Haar hätte er den Schnitt falsch gesetzt.

      »Verdammt noch einmal, halt endlich die Klappe!«, schrie er Josy entnervt an.

      In diesem Moment tauchte Tatjana auf. Mit entschiedenen Schritten ging sie auf das Mädchen zu, legte die Hand um ihre Schultern und machte Anstalten, sie wegzuführen.

      »Der Rettungswagen ist gleich da!«, sagte sie zu noch zu ihrem Freund.

      Der hatte inzwischen den lebensrettenden Schnitt gesetzt. Durch ein Plastikröhrchen bekam Titus wieder Luft. Erleichtert atmete Danny auf und lächelte Tatjana an.

      »Ein Glück, dass du bist, wie du bist und nicht wie …« Mitten im Satz hielt er inne. Sein Blick flog hinüber zu Josy, die schuldbewusst den Kopf gesenkt hatte. Auch wenn er nicht weitersprach, wusste sie, dass sie gemeint war.

      Tatjana dagegen war wie immer nicht um eine freche Antwort verlegen.

      »Keine Sorge, ich mach das nicht umsonst«, kündigte sie an, als aus der Ferne schon das Martinshorn zu hören war, das rasch näherkam.

      *

      Trotz der sofort eingeleiteten Therapie verschlechterte sich Melanie Platz‘ Zustand immer weiter. Als Dr. Felicitas Norden das nächste Mal zu ihr kam, lag sie hochfiebernd im Bett. In Gedanken versunken, nahm sie nur am Rande wahr, dass Götz Grabmann neben sie trat. Diesmal ließ sein Auftauchen sie kalt.

      »Und?« Sie hob nur kurz den Kopf. »Irgendwelche Neuigkeiten?«

      »Alles negativ. Auch keine HIV-Infektion.« Er hielt ihr die Ergebnisse vom Labor hin. Ihre Fingerspitzen berührten sich. Doch anders als der Kollege nahm Fee auch davon keine Notiz. Sie überflog die Analysen. »Das gibt’s doch nicht.« Wieder beugte sie sich über Melanie und betrachtete sie eingehend. In diesem Moment klingelte das Handy in ihrer Tasche. Sie führte ein kurzes Telefonat, ehe sie sich wieder auf den Fall konzentrierte.

      »Was wissen wir sonst noch über sie?«

      »Ihre Mutter war vorhin hier. Wir haben uns unterhalten. Laut ihren Aussagen hat ihre Tochter keine Allergien, raucht ab und zu mal E-Shisha – was die Mama natürlich nicht gern sieht – und hat seit Kurzem ihren ersten Freund. Tropenkrankheiten können wir ausschließen. Melanie war auf Klassenfahrt in Kroatien.«

      Fee hatte aufmerksam zugehört. Sie wiegte den Kopf.

      »Klingt alles ganz normal. Aber irgendwo ist der Wurm drin. Wir müssen ihn nur finden.«

      »Vielleicht gibt es eine Verbindung zu einem anderen Fall«, bemerkte Götz, als er das Krankenzimmer zusammen mit seiner Chefin verließ. »Ich war vorhin in der Notaufnahme, als ein junger Mann eingeliefert wurde. Er leidet auch unter Atemproblemen.«

      Felicitas horchte auf.

      »Klingt plausibel. Ich werde mir das mal anschauen.«

      Sie dachte kurz nach.

      »Sie sorgen bitte dafür, dass Melanie so schnell wie möglich ins CT kommt. Falls uns das nicht weiterbringt, kommen wir nicht um eine Bronchoskopie herum«, ordnete sie noch an, ehe sie sich auf den Weg in die Notaufnahme machte.

      Wie der Zufall es wollte, lief ihr der Kollege Lammers über den Weg.

      »Ach, Chefin, gut, dass ich Sie treffe«, rief er ihr schon von weitem entgegen. »Ich muss mit Ihnen über meinen Urlaub reden.«

      »Urlaub?«, fragte sie hämisch zurück, ohne stehenzubleiben. »Wenn Sie sicher sind, dass die Klinik auf Sie verzichten kann, kommen Sie bitte gegen achtzehn Uhr in mein Büro. Dann sprechen wir darüber.« Sie winkte, als sie mit wehendem Kittel weitereilte.

      Entgeistert starrte Lammers ihr nach.

      »So spät?«

      »Tut mir leid. Vorher muss ich mich um meine Patienten kümmern. Die sind wichtiger als Urlaub.« Fees schadenfrohe Stimme hallte noch über den Flur, als sie schon um die Ecke verschwunden war.

      *

      Doch die Freude über diesen Konter hielt nicht lange an. Felicitas Nordens Schrecken war groß, als sie sah, wer da in der Notaufnahme nervös auf und ab wanderte.

      »Meine Süße! Was machst du denn hier? Ist was passiert?«

      Als Anneka die Stimme ihrer Mutter hörte, fuhr sie sofort herum. Mit wenigen Schritten lief sie auf Fee zu und suchte Schutz und Trost in ihren Armen.

      »Ein

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