Der Himmel. Randy Alcorn
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Als Menschen, die von Gott sowohl als körperliche als auch geistige Wesen geschaffen wurden, sind wir nicht dazu bestimmt, in einem immateriellen Bereich zu leben. Wir sind nicht, wie Plato annahm, nur geistige Wesen, die vorübergehend in einem Körper eingeschlossen sind. Adam wurde erst ein »lebendiges Wesen« – das hebräische Wort dafür heißt näfäsch –, als er Körper und Geist war (1. Mose 2,7). Wir sind in gleicher Weise körperliche und geistige Wesen. Deshalb ist unsere körperliche Auferstehung unbedingt erforderlich, damit wir eine ewige, gerechtfertigte menschliche Natur erhalten und für immer von Sünde, Fluch und Tod befreit sind.
Die Bedeutung unserer Fantasie
Wir können uns nichts wünschen oder erhoffen, das wir uns nicht vorstellen können. Deshalb, glaube ich, hat uns Gott in der Bibel kurze Einblicke in den Himmel geschenkt – um unsere Vorstellungskraft, unsere Fantasie, zu beflügeln und in unserem Herzen eine Sehnsucht nach dem Himmel zu wecken. Und deshalb wird Satan immer unserer Fantasie entgegenarbeiten – oder sie in die falsche Richtung, nämlich zu körperlosen Begriffen, hinlenken, die der Bibel widersprechen.
Menschen, die meine Romane in denen der Himmel beschrieben wird gelesen haben, sagen mir oft: »Diese Bilder vom Himmel sind beeindruckend. Aber sind sie auch biblisch?« Ich antworte mit bestem Wissen und Gewissen: »Ja.« Die Bibel gibt uns eine beträchtliche Menge Informationen über die künftige Welt, sodass wir sie uns ausmalen können, aber nicht so viele, dass wir auf den Gedanken kommen, wir wüssten schon alles. Wenn Gott nicht gewollt hätte, dass wir uns vorstellen, wie der Himmel sein wird, hätte er uns nicht so viel über den Himmel gesagt.
Meiner Meinung nach sollten wir unsere Fantasie nicht verachten, sondern sie von der Bibel anregen lassen. Als junger Christ, ja sogar als junger Pfarrer, hatte ich genau die Klischeevorstellungen vom Himmel, die ich heute ablehne. Erst nach Jahren ernsthaften Bibelstudiums, Nachdenkens und genauer Forschungsarbeit über das Thema bin ich zu meiner heutigen Auffassung vom Himmel gelangt.
Fast jede Vorstellung vom Himmel, die ich in diesem Buch erläutere, wurde durch biblische Texte angeregt und untermauert. Obwohl einige meiner Deutungen und Spekulationen zweifellos falsch sind, sind sie nicht unbegründet. Mit Recht oder Unrecht habe ich die meisten von ihnen aus meinem Verständnis der direkt oder indirekt ausgesprochenen Lehren der Bibel gewonnen. Gespräche über den Himmel sind meistens entweder übermäßig fantasiereich oder völlig fantasielos. Bibeltreue Christen tendieren mehr zum Letzteren, doch beide Einstellungen werden der Sache nicht gerecht und sind gefährlich. Was wir brauchen, ist eine von der Bibel beflügelte Fantasie.
Wir sollten Gott bitten, uns zu helfen, die Scheuklappen unserer vorgefassten Meinungen über den Himmel abzulegen, damit wir die Bibel verstehen können. Ich habe über 150 Bücher über den Himmel gesammelt – viele davon sind schon sehr alt und inzwischen vergriffen – und ich habe sie fast alle gelesen. Dabei habe ich entdeckt, dass Bücher über den Himmel normalerweise betonen, dass wir nicht wissen können, wie der Himmel sein wird, dass es dort aber herrlicher ist, als wir uns vorstellen können. Sobald wir jedoch sagen, dass wir uns den Himmel nicht vorstellen können, dämpfen wir die Begeisterung für alles, was Gott uns über unsere ewige Heimat offenbart hat. Wenn wir uns kein Bild vom Himmel machen können, dann können wir uns auch nicht auf ihn freuen. Alles Angenehme, das wir vom Leben auf der Erde kennen, haben wir durch unsere Sinne erfahren. Wenn folglich der Himmel als etwas beschrieben wird, das für unsere Sinne unerreichbar ist, dann wirkt er auf uns nicht einladend – im Gegenteil, er wirkt befremdlich und jagt uns sogar Schrecken ein.
Sich den Himmel ausmalen
Wenn ich mir vorstelle, was ich wohl bei meinem ersten Anblick des Himmels empfinden werde, denke ich daran, wie es war, als ich zum ersten Mal schnorchelte. Ich sah unzählige Fische jeder Form, Größe und Farbe. Ich erinnere mich, wie es mir immer wieder den Atem verschlug, als meine Augen diese wundervolle Unterwasserwelt betrachteten.
Ich stelle mir vor, dass es uns bei unserem ersten Anblick des Himmels in ähnlicher Weise vor Staunen und Freude den Atem verschlägt. Doch das ist nur der Anfang, denn unsere wirkliche ewige Heimat – die neue Erde – sehen wir erst nach der Auferstehung der Toten. Und sie wird viel besser sein als alles, was wir bisher erlebt haben.
Schauen Sie doch einfach aus dem Fenster. Oder schließen Sie die Augen und stellen sich den schönsten Ort vor, an dem Sie je waren – mit Palmen, tosenden Flüssen, zerklüfteten Bergen, Wasserfällen oder Schneeverwehungen. Sie gehen spazieren. Sie sprechen mit einem Freund. Doch stellen Sie sich alles in seinem ursprünglichen Zustand vor: den glücklichen Hund mit dem wedelnden Schwanz, Blumen, die nie verblühen, Gras, das nie welk wird, einen blauen Himmel ohne Verschmutzung, lächelnde, fröhliche Menschen, die weder wütend noch bedrückt sind. Denken Sie an Freunde oder Familienmitglieder, die Jesus lieb hatten und jetzt bei ihm sind. Malen Sie sich aus, wie Sie mit ihnen zusammen dort spazieren gehen. Sie lachen, spielen, sprechen und schwelgen in Erinnerungen. Sie strecken Ihre Hand nach einem Baum aus und pflücken einen Apfel oder eine Orange. So etwas Gutes haben Sie noch nie gegessen. Jetzt sehen Sie, wie jemand auf Sie zukommt. Es ist Jesus, mit einem herzlichen Lächeln auf dem Gesicht. Sie fallen auf die Knie, um ihn anzubeten. Er zieht Sie hoch und umarmt Sie.
Endlich sind Sie mit der Person zusammen, für die Sie geschaffen wurden, an dem Ort, für den Sie geschaffen wurden. Wo immer Sie auch hingehen, überall werden neue Menschen sein und neue Orte, an denen Sie sich erfreuen können, neue Dinge, die Sie entdecken. Für all diese Aussagen und noch viel mehr habe ich eine biblische Grundlage. Wenn Sie mit mir zusammen die Bibel zu diesem Thema befragt haben und Sie dann wieder einmal hören, wie jemand sagt: »Wir können uns nicht vorstellen, wie es im Himmel sein wird«, dann hoffe ich, dass Sie antworten können: »Ich kann es mir vorstellen.«
Doch bevor wir weitergehen, müssen wir auf einige häufig vorgebrachte Einwände eingehen.
Wie können wir wissen, was »kein Auge je gesehen hat«?
Ein Pfarrer besuchte mich in meinem Büro und fragte, was ich gerade schreibe. »Ein dickes Buch über den Himmel«, antwortete ich.
»Na ja«, meinte er, »in der Bibel steht aber: ›Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht, was Gott für diejenigen bereithält, die ihn lieben.‹ Offensichtlich können wir nicht wissen, was Gott für uns im Himmel vorbereitet hat.« (Er bezog sich auf 1. Korinther 2,9.)
Ich entgegnete: »Aber du hast den Absatz nicht zu Ende zitiert. Du musst auch Vers zehn lesen.« Die vollständige Aussage lautet so: »Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht, was Gott für diejenigen bereithält, die ihn lieben. Wir dagegen wissen darum, weil Gott es uns durch seinen Geist offenbart hat« (Hervorhebung vom Autor). Aus dem Zusammenhang geht hervor, dass diese Offenbarung Gottes Wort ist (V. 13), das uns sagt, was Gott für uns vorbereitet hat. Nachdem ich ein paar Dutzend Bücher über den Himmel gelesen habe, zucke ich unwillkürlich zusammen, wenn ich 1. Korinther 2,9 zitiert sehe. Gott sagt, dass er uns durch seinen Geist das offenbart hat, was wir sonst über den Himmel nicht wissen könnten. In seinem Wort erzählt Gott uns vom Himmel, nicht damit wir mit den Schultern zucken und unwissend bleiben, sondern weil er will, dass wir begreifen, was auf uns wartet, und uns darauf freuen.
In ähnlicher Weise werden andere Verse