Der Himmel. Randy Alcorn
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»Christen sprechen oft davon, dass sie für immer mit Gott ›im Himmel‹ leben«, schreibt der Theologe Wayne Grudem. »Doch die Bibel macht viel weiter gehende Aussagen: Wir lesen, dass es einen neuen Himmel und eine neue Erde geben wird – eine vollkommen erneuerte Schöpfung –, und dort werden wir für immer mit Gott leben. (…) Es wird eine neue Art der Vereinigung von Himmel und Erde stattfinden. (…)«1
Nehmen wir an, Sie leben in einem Obdachlosenheim in Miami. Eines Tages erben Sie ein wunderbares Haus, das voll möbliert ist und in Kalifornien auf einer Anhöhe mit einem atemberaubenden Blick auf Santa Barbara liegt. Mit dem Haus bekommen Sie eine wunderbare Arbeitsstelle, eine Tätigkeit, von der Sie schon immer geträumt haben. Und nicht nur das: Sie werden auch in der Nähe von lieben Angehörigen wohnen, die vor vielen Jahren von Miami weggezogen sind.
Auf dem Flug nach Santa Barbara werden Sie einen Zwischenstopp in Dallas machen, wo Sie den Nachmittag verbringen. Dort am Flughafen werden Sie einige Angehörige treffen, die Sie seit Jahren nicht gesehen haben und die dann mit Ihnen zusammen in ein Flugzeug nach Santa Barbara steigen. Sie freuen sich schon, sie zu sehen.
Würden Sie »Dallas« antworten, wenn der Angestellte am Flughafen in Miami fragt, wohin Sie fliegen? Nein. Sie würden »Santa Barbara« sagen, weil das Ihr endgültiger Bestimmungsort ist. Falls Sie Dallas überhaupt erwähnen, dann würden Sie höchstens sagen: »Ich fliege nach Santa Barbara über Dallas.«
Wenn Sie mit Ihren Freunden in Miami darüber sprechen sollten, wo Sie wohnen werden, würden Sie wahrscheinlich kaum von Dallas sprechen. Ihr wahres Ziel – ihr ständiges Zuhause – ist Santa Barbara.
In ähnlicher Weise ist der Himmel, in den wir kommen, wenn wir sterben, nämlich der Zwischenhimmel, ein Zwischenstopp auf dem Weg zu unserem endgültigen Zielort.
Ein anderer Vergleich ist besser, aber er ist schwerer vorstellbar, denn er liegt außerhalb unseres Erfahrungsbereichs. Stellen Sie sich vor, Sie verlassen das Obdachlosenheim in Miami und fliegen nach Dallas, kehren dann aber zurück zu Ihrem ursprünglichen Wohnort, der vollständig renoviert wurde – ein neues Miami. In diesem neuen Miami würden Sie nicht mehr in einem Obdachlosenheim wohnen, sondern in einem wunderbaren Haus in einer herrlichen Stadt, die frei von Verschmutzung, Verbrechen und Sünde ist. Sie würden also letztendlich in einer von Grund auf verbesserten Ausführung Ihres alten Zuhauses leben.
Genau das verspricht uns die Bibel: Wir werden mit Christus und miteinander für immer auf der neuen Erde leben.
Wenn wir von der künftigen neuen Erde sprechen, wie wir es im größten Teil dieses Buches tun werden, trifft vieles von dem, was wir darüber sagen, womöglich nicht auf den Zwischenhimmel zu. Und wenn wir den Zwischenhimmel beschreiben, muss dies nicht unbedingt dem ewigen Himmel, der neuen Erde, entsprechen. Gott sagt ganz deutlich, dass sich der Himmel verändert. Er wird letztendlich auf die neue Erde verlegt werden (Offenbarung 21,1). Das, was wir jetzt als Hölle bezeichnen, wird auch verlegt. Nach dem Jüngsten Gericht wird die Hölle in den ewigen Feuersee geworfen (Offenbarung 20,14-15).
Die Unterscheidung zwischen dem jetzigen und dem künftigen Himmel
Auf die Fragen, wie der Himmel ist und wie der Himmel sein wird, gibt es zwei unterschiedliche Antworten. Der jetzige Himmel, der Zwischenhimmel, ist der Bereich der Engel, der deutlich von der Erde getrennt ist. Im Gegensatz dazu wird der künftige Himmel im menschlichen Bereich, auf der Erde sein. Die Wohnung Gottes wird in einem auferstandenen Universum die Wohnung der Menschen sein: »Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde … Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen … Ich hörte eine laute Stimme vom Thron her rufen: ›Siehe, die Wohnung Gottes ist nun bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen und sie werden sein Volk sein und Gott selbst wird bei ihnen sein‹« (Offenbarung 21,1-3).
Einige werfen jetzt bestimmt ein, dass man die neue Erde nicht Himmel nennen sollte. Uns wird jedoch gesagt, dass der »Thron Gottes und des Lammes« im neuen Jerusalem ist, das auf die neue Erde herabkommt (Offenbarung 22,1). Wieder scheint es auf der Hand zu liegen, dass der Ort, an dem Gott mit seinem Volk wohnt und wo er auf seinem Thron sitzt, Himmel genannt wird.
Ich stimme dem Theologen Anthony Hoekema zu, wenn er schreibt: »Das ›neue Jerusalem‹ (…) bleibt nicht in einem ›Himmel‹, der weit weg im Raum ist, sondern kommt auf die erneuerte Erde herab; dort werden die Erlösten die Ewigkeit in einem Auferstehungskörper verbringen. So werden Himmel und Erde, die jetzt getrennt sind, wieder vereint: Die neue Erde wird auch der Himmel sein, da Gott dort bei seinem Volk wohnen wird. Mit anderen Worten: Die verklärten Gläubigen werden weiterhin im Himmel sein, während sie auf der neuen Erde wohnen.«2
Dass Gott auf die neue Erde herabkommt, um mit uns zu wohnen, passt vollkommen zu Gottes ursprünglichem Plan. Gott hätte Adam und Eva in den Himmel holen können, damit sie ihn in seiner Welt besuchen. Stattdessen kam er herunter, um mit ihnen in ihrer Welt Umgang zu pflegen (1. Mose 3,8). Jesus sagt von jedem, der sein Jünger sein wird: »Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen« (Johannes 14,23).
Die meisten Ansichten über den Himmel sind sehr unkörperlich. Sie verstehen nicht, dass der Himmel Gottes Wohnung bei uns – auferstandenen Menschen auf einer auferstandenen Erde – sein wird. Die Menschwerdung Gottes bedeutet, dass er als Mensch Raum und Zeit bewohnte – der neue Himmel und die neue Erde handeln davon, dass Gott Raum und Zeit zu seiner ewigen Heimat macht. Denken Sie an die Aussage von Offenbarung 21,3: Gott wird sein Volk an einen anderen Ort bringen und vom Himmel auf die neue Erde herabkommen, um mit ihnen zu leben. »Gott selbst wird bei ihnen sein.«
Behalten wir nach dem Tod unser Bewusstsein?
»Denn der Staub muss wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat« (Prediger 12,7; Luther). Beim Sterben geht der menschliche Geist entweder in den Himmel oder in die Hölle. Jesus hat Lazarus und den reichen Mann unmittelbar nach ihrem Tod im Himmel beziehungsweise in der Hölle als bei vollem Bewusstsein beschrieben (Lukas 16,22-31). Jesus versprach dem Verbrecher am Kreuz: »Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein« (Lukas 23,43). Der Apostel Paulus sagt, dass Sterben bedeutet, bei Jesus zu sein (Philipper 1,23), und dass wir beim Herrn sind, wenn wir unseren Körper verlassen (2. Korinther 5,8). Es wird beschrieben, dass Märtyrer nach ihrem Tod im Himmel Gott anrufen und ihn bitten, Gerechtigkeit auf die Erde zu bringen (Offenbarung 6,9-11).
Aus diesen Stellen geht eindeutig hervor, dass es nichts gibt, das man »Seelenschlaf« nennen kann, und auch keine lange Zeit der Bewusstlosigkeit zwischen dem Leben auf der Erde und dem Leben im Himmel. Der Ausdruck »entschlafen«, der in manchen Bibelübersetzungen in 1. Thessalonicher 4,13 und ähnlichen Stellen gebraucht wird, ist ein beschönigender Ausdruck für den Tod, mit dem das Aussehen des Körpers beschrieben wird. Unser Körper »schläft« bis zur Auferstehung, während unser Geist zu einer bewussten Existenz in den Himmel gebracht wird (Daniel 12,2-3 nach Luther; 2. Korinther 5,8). Einige Stellen aus dem Alten Testament (z. B. Prediger 9,5) sprechen über den äußeren Anschein und drücken nicht die Fülle der neutestamentlichen Offenbarung über die sofortige Versetzung an einen anderen Ort und das Bewusstsein nach dem Tod aus.
Wenn wir sterben, wird unser Glaube gerichtet werden. Der Ausgang dieses Gerichts bestimmt, ob wir in den Zwischenhimmel oder in die Zwischenhölle kommen. Wenn wir den Sühnetod von Christus für uns angenommen haben, werden wir in den Himmel kommen.
Ist der Zwischenhimmel Teil unseres Universums oder eines anderen?
Der gegenwärtige Himmel ist normalerweise für diejenigen unsichtbar, die auf