Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg страница 7

Dr. Norden Staffel 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden

Скачать книгу

der Untersuchung. »Wie ich es mir gedacht habe«, nickte er, als er die Bilder auf dem Monitor betrachtete. »In beiden Nasennebenhöhlen sind die Schleimhäute verdickt.« Er drehte den Bildschirm, damit Edgar von Platen einen Blick darauf werfen konnte.

      »Ich sehe nur Schwarz-Weiß«, murmelte der verständnislos. »Ein Wunder, dass Sie darauf was erkennen können.«

      »Wir haben es mit einer chronischen Schleimhautentzündung zu tun«, fuhr Danny konzentriert fort. »Sie beeinflusst den Trigeminusnerv, der im Oberkiefer sitzt. Daher auch die drückenden, ziehenden Schmerzen. Durch das Eindringen von Krankheitserregern kommt es, wie in Ihrem Fall, innerhalb der Nasennebenhöhlen zu einer Schwellung der Schleimhäute. Diese Schwellungen verhindern, dass das Sekret durch die normalen Abflusswege wie den mittleren Nasengang ablaufen kann.« Während er die Sachlage erläuterte, drückte Danny mehrere Knöpfe auf dem Tastenfeld des Ultraschallgeräts, um einige aussagekräftige Aufnahmen zu speichern. Er wollte sie später seinem Vater zeigen.

      »Aber warum kommt das denn immer wieder?«, erkundigte sich Edgar von Platen unwillig.

      »In vielen Fällen liegt es daran, dass eine Entzündung nicht richtig ausheilen kann und immer wieder ausbricht. Hier sehe ich aber einen anderen Grund als Ursache.« Konzentriert starrte Danny auf das Bild, das sich ihm bot. »Ich bin ziemlich sicher, dass Sie unter Nasenpolypen leiden.« Er deutete auf den entsprechenden Bereich auf dem Monitor. »Die können durch einen einfachen, chirurgischen Eingriff beseitigt werden. Dann gehören diese lästigen Entzündungen ein für alle Mal der Vergangenheit an.«

      »Eine Operation?« Damit hatte Edgar von Platen nicht gerechnet und er wirkte entsprechend besorgt.

      »Keine Sorge«, beeilte Danny sich, ihn zu beruhigen. »Diese gutartigen, geschwulstähnlichen Wucherungen der Nasenschleimhaut werden meist in einem kleinen Eingriff entfernt. In der Regel müssen Sie dazu nur eine Nacht in der Klinik bleiben.«

      Mit dieser Auskunft war Edgar von Platen schon wieder ein wenig versöhnt.

      »Das klingt schon besser«, murmelte er, während Danny die Reste des Gels mithilfe eines Tuches behutsam aus seinem Gesicht entfernte. Dann gab er ihm die Brille zurück, die er zuvor an sich genommen hatte und half ihm, sich auf der Liege aufzusetzen.

      »Wenn Sie wollen, mache ich gleich einen Termin in der Behnisch-Klinik aus. Wir arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich mit den Kollegen dort zusammen und können eine einwandfreie Betreuung garantieren«, bot Danny an, als er wieder an seinem Schreibtisch saß, um die Untersuchungsergebnisse im Computer festzuhalten.

      Edgar von Platen hatte vor dem jungen Arzt Platz genommen.

      »Ich sag’s ja«, wiederholte er lächelnd. »Sie sollten sich in zweiter Karriere als Verkäufer versuchen.«

      Wieder erwiderte Danny nichts. Schmunzelnd beendete er seinen Bericht, um dann in der Behnisch-Klinik anzurufen und einen Termin für seinen Patienten zu vereinbaren.

      *

      »Gut, dass Sie da sind, Herr Doktor«, begrüßte Wendy ihren Seniorchef Dr. Daniel Norden, als der nach seinem Besuch in der Behnisch-Klinik in die Praxis kam.

      In der Ambulanz hatte er in Erfahrung gebracht, dass Sebastian Keinath am nächsten Morgen wieder Dienst hatte und sich vorgenommen, den Rettungsfahrer noch vorher in ein Gespräch zu verwickeln.

      »Ist was passiert?«, fragte Daniel sichtlich erschrocken. Sofort wanderte sein Blick ins Wartezimmer. Doch dort herrschte geordnete Ruhe. Seine langjährige Patientin Helene Maschnick saß auf einem Stuhl und blätterte in einer Zeitschrift. Eine junge Mutter mit Kind wartete auf ihren Vater, der im Augenblick bei Danny im Behandlungszimmer war. Ein Wespenstich hatte eine allergische Reaktion ausgelöst und bedurfte der Behandlung. »Sieht doch alles ganz ruhig aus«, stellte Daniel erleichtert fest und nahm Wendy ins Visier.

      Er musterte sie und bemerkte ihre rosigen Wangen, die seiner Ansicht nach nach Fieber aussahen. Der Glanz in ihren Augen bestätigte diesen Eindruck.

      »Sind Sie krank?«

      »Nein.« Wie ertappt senkte sie den Kopf, und wenn möglich, wurden ihre Wangen noch dunkler. »Wir haben einen neuen Patienten, der mit einer chronischen Nebenhöhlenentzündung gekommen ist«, sagte sie stattdessen schnell und starrte auf die Schreibtischunterlage, als gäbe es dort Interessantes zu sehen. »Ihr Sohn hat schon einen OP-Termin in der Klinik vereinbart, möchte sich aber vorher unbedingt noch mit Ihnen absprechen.«

      »Und wo ist das Problem?« Wendys seltsames Benehmen verwirrte Daniel. So hatte er sie noch nie zuvor erlebt. Zumindest konnte er sich nicht daran erinnern.

      Endlich hatte sich ihr Gesicht ein wenig abgekühlt, und sie konnte ihrem Chef wieder in die Augen sehen.

      »Es gibt kein Problem.« Wendy lachte ein wenig künstlich. »Davon hat doch kein Mensch gesprochen.«

      Nachdenklich legte Daniel Norden den Kopf schief.

      »Mir können Sie nichts vormachen«, sagte er ihr ins Gesicht. »Irgendwie wirken Sie anders als sonst.«

      »Sie kennen mich wirklich gut. Aber diesmal täuschen Sie sich«, wiedersprach Wendy und schämte sich, ihrem verehrten Doktor nicht die Wahrheit zu sagen.

      Doch sie hätte ihm unmöglich gestehen können, dass ihre Gedanken seit dem Besuch von Edgar von Platen nur um den gut aussehenden Herrn kreisten, der sie beim Abschied um einen Besuch am Krankenbett gebeten hatte.

      Daniel haderte mit sich. Zu gerne hätte er Wendy ihr offensichtliches Geheimnis entlockt. Doch schließlich entschied er, sich zuerst um die Patientin im Wartezimmer zu kümmern.

      »Was führt Sie zu mir, Frau Maschnick?«, erkundigte er sich, als sie in einem der kleineren Behandlungszimmer auf einem Stuhl Platz genommen hatte. Er saß ihr auf einem Hocker gegenüber und lächelte ihr ermutigend zu.

      »Ach, nur eine Kleinigkeit«, erklärte sie scheu und streckte ihm die schmale Hand mit der faltigen Haut entgegen. Auf dem Handrücken war ein Stück Mullbinde mit einem Pflaster provisorisch festgeklebt.

      »Sie haben sich verletzt?« Behutsam entfernte Daniel das Klebeband. Als er aber den Verband ablösen wollte, stellte er fest, dass er am Wundsekret angeklebt sein musste.

      Helene Maschnick winkte freundlich lächelnd ab.

      »Meine Katze hat sich vor ein paar Tagen in der Gardine verfangen und ist in Panik geraten. Als ich ihr helfen wollte, hat sie mich gebissen.« Sie sah dem Arzt dabei zu, wie er den Verband befeuchtete, um ihn – ohne die Wunde aufzureißen – abnehmen zu können. »Es sind nur ein paar Kratzer. Aber heute Nacht konnte ich nicht schlafen vor Schmerzen. Die ganze Hand pocht. Und malen kann ich auch nicht mehr. Deshalb dachte ich, ich gehe doch lieber mal zu Ihnen.«

      Als Daniel einen Blick auf die kleinen Bisswunden warf, erschrak er. Die umgebende Haut war rot und glänzend, das Gewebe rund um die Bisse deutlich geschwollen. Eitriges Sekret floss aus den Wunden, und die Beweglichkeit der Fingergelenke war bereits eingeschränkt.

      »Das wurde aber höchste Zeit!«, erklärte er sehr ernst.

      Auch Helene wirkte erschrocken.

      »Ich hab den Verband gar nicht mehr abgemacht«, gestand sie fast verlegen.

      »Wie sieht es mit Ihrem Tetanus-Schutz aus?«

      »Ich

Скачать книгу