Wyatt Earp Staffel 8 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 8 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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nach Murdock…«

      Wyatt Earp setzte sich am Straßenrand nieder. Sein Blick schweifte zum südlichen Horizont.

      Holliday sah nach Westen.

      »In Dodge ist jetzt noch Hochbetrieb.« Er hatte es wieder wie zu sich selbst gesagt.

      Seit sieben Monaten waren sie jetzt unterwegs. Wie lange wollten sie schon nach Hause reiten. Dann wurden sie in Tulsa noch einmal aufgehalten und kurz darauf in Arkansas City noch einmal.

      »Sehr weit ist es nicht mehr«, fuhr der Spieler in seinem Selbstgespräch fort. »Wenn ich so an mein schönes, sauberes, frisches Bett denke…«

      »Ich werde nicht mit Ihnen reiten können, Doc«, sagte der Missourier, ohne sich umzuwenden.

      Holliday ließ die kaum angezündete Zigarette fallen und zertrat sie mit der Stiefelspitze.

      »Das ist aber bedauerlich. Ich reite nämlich – Sie werden es nicht fassen – nach Texas.«

      Wyatt stand langsam auf und kam auf ihn zu. Sekundenlang stand er vor dem Spieler und blickte ihm in die Augen.

      »Doc, Sie sind ein großartiger Mann. Aber nein, ich kann nicht zugeben, daß Sie noch weiter mit mir durch die Savanne jagen, hinter irgendwelchen vertierten Menschen her. Sie haben die ganze Zeit über kaum einen Dollar verdienen können…«

      »Jetzt übertreiben Sie aber entschieden. Im Gegenteil, ich habe neulich auf dem schönen Weg nach She-nandoah sogar eine ganze Menge Dollars gemacht. Machen Sie sich doch um mich keine Sorgen. Was mir nicht gefällt, ist die Tatsache, daß Sie doch rein gar nichts für Ihre Anstrengungen bekommen, die Sie für das Gesetz im Westen unternehmen. Ich habe noch nie einen so sparsamen Mann gesehen wie Sie. Aber immer wieder sind Sie gezwungen, auf Ihren weiten Ritten Ihr sauer erspartes Geld auszugeben. Und wenn Sie noch so sparsam sind, Sie werden die paar Bucks doch immer wieder los. – Nein, nein, ich komme mit. Ich käme mir direkt schäbig vor, wenn ich Sie allein reiten ließ. Mit den paar Bucks, die Sie noch in der Tasche haben.«

      Der Marshal stemmte die Arme in die Hüften und senkte den Kopf.

      »Das nehme ich nicht so wichtig. Wenn ich nicht weiterkomme, borge ich mir irgendwo ein paar Scheine, damit ich wenigstens zurück nach

      Dodge komme.«

      »Und wenn Sie nicht zurückkommen?«

      Wyatt lachte jungenhaft. »Dann

      bin ich sicher, daß Doc Holliday

      meine letzte Ehrenschuld einlösen wird.«

      Der Spieler zog sich in den Sattel.

      »Ich wußte schon in Garden Plain, daß wir diesem Calloway folgen würden.«

      »Wie konnten Sie das wissen?«

      »Weil wir keinem Menschen begegnet sind, der mir so aussah, als könne er diesem Burschen folgen. Auf den Sheriff von Cheney hatte ich eine ganz winzige Hoffnung gesetzt, aber wie Sie sehen, hat sie sich auch zerschlagen. Also, reiten wir. Texas liegt ja wohl irgendwo da unten im Süden…«

      Sie waren seit Wochen in San Antonio.

      Wyatt hatte eine Depesche an seinen Chief Deputy in Dodge, Bat Masterson, geschickt, daß er dem Mörder Calloway folge, dann war er zu Hadrons Ranch geritten und hatte dort einen Job als Cowboy angenommen.

      Glücklicherweise kannte ihn niemand auf der Ranch.

      Wyatt schlug jetzt zwei Fliegen mit einer Klappe: Er konnte ungestört auf den Mann warten, dessentwegen er den weiten Ritt hierher in den heißen Süden unternommen hatte, und gleichzeitig verdiente er ein paar Dollars.

      Doc Holliday saß vom ersten Tage an im »Silbernen Hufnagel« und pokerte.

      Bereits nach einer Weile hatte er sich ein kleines Vermögen zusammengespielt. Nachdem die Leute jedoch bemerkt hatten, welch brillanter Spieler da zu ihnen gekommen war, mieden sie ihn. Und nur noch gänzlich Unentwegte setzten sich zu ihm an den Tisch.

      Seinen Namen kannten sie nicht.

      Ein Glück, daß es so war.

      Es ging gut, bis zu dem Tag, an dem Cass Loundry in die Stadt kam.

      Loundry stammte aus Pecos und ließ sich zuweilen hier sehen. Die Bürger von San Antonio waren nicht sehr glücklich darüber. Loundry war ein berüchtigter Revolverschwinger und Spieler, dessen Ehrbarkeit am Spieltisch stark in Zweifel gezogen wurde. Er kam, wie immer, nicht allein.

      Holliday hatte schon von ihm gehört. Und als er ihn an diesem Vormittag auf der Straße von dem Sa-

      loonfenster aus sah, wußte er sofort, daß es besser war, wenn er diesem Manne auswich. Hatte der Marshal ihn doch gebeten, möglichst jedes Aufsehen zu vermeiden.

      Aber es schien das Schicksal des Doktor John Holliday zu sein, immer Aufsehen zu erregen; ganz einerlei, ob er das beabsichtigte oder nicht.

      Er verließ den Platz am Fenster und ging zur Theke.

      Loundry stand auf dem Vorbau und blickte über die geschwungenen, kitschig verzierten Schwingarme der Tür in das Halbdunkel der Bar.

      Er war ein sehr großer, schlanker, breitschultriger Bursche mit leichten O-Beinen und langen, schmalen behandschuhten Händen. Tief an seinem linken Oberschenkel hing ein Revolver mit gelbem Knauf.

      Loundry trug sich reichlich geckenhaft. Sein Hemd war grün und rüschenverziert. Dazu hatte er sich ein schreiend gelbes Halstuch umgebunden. Die braune Hose war hauteng und aus Kalbsleder. Die Stiefel waren mit rotabgesetzten Steppereien bedeckt. Riesengroß die mexikanischen Sternradsporen.

      Das Gesicht des Schießers aus Pecos war lang und hager, spitz die Nase und pulvergrau die zu nahe bei der Nasenwurzel stehenden Augen.

      Das Haar war von einem schmutzigen Braun.

      Der weiße Stetson mußte ihm viel zu groß sein, jedenfalls hatte es den Anschein, daß er von den abstehenden Ohren des Gents gehalten wurde und ohne diese auf die Schultern gerutscht wäre.

      Er hatte ein eigentümliches Grinsen im Gesicht, was wohl daran lag, daß er den rechten Mundwinkel ständig heruntergezogen hatte.

      Rechts neben ihm stand ein Mann, der einen halben Kopf kleiner war als er, dafür aber die Figur eines Geldschrankes hatte. Ein wahrer Affenschädel saß fast halslos auf dem massigen Rumpf. Die kurze ärmellose Lederweste war erheblich zu eng, und der mächtige Brustkorb schien selbst das blaue Hemd sprengen zu wollen.

      Dieser Mann trug seinen Colt ebenfalls über dem linken Oberschenkel.

      Hinter den beiden stand ein kleiner, spitzgesichtiger Bursche von vielleicht dreißig Jahren. Er war gekleidet wie ein Richter, ganz in Schwarz, sogar eine goldgeränderte Brille trug er. Was er mit den anderen gemeinsam hatte, war der Colt über dem linken Oberschenkel.

      Loundry mochte etwa achtundzwanzig sein.

      Der Affenmensch hatte die Vierzig schon erreicht.

      Und jetzt schoben die drei

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