Wyatt Earp Staffel 8 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 8 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Staffel

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kehrte ihnen zwar den Rücken zu, vermochte sie jedoch im Thekenspiegel genau zu beobachteten, ohne daß es auffiel.

      Der Mann hinterm Schanktisch war ein flinker blondhaariger Bursche, der von einer Freundlichkeit war, die einem auf die Nerven gehen konnte.

      »Ah, wer kommt denn da!« rief er mit einer theatralischen Geste, wobei er ein nicht mehr sehr sauberes Handtuch wie eine Fahne schwang.

      »Brich dir nichts ab!« rief ihm

      Loundry zu. »Ich kenne dich doch, Bill, du bist ein falscher Hund und machst ein Kreuz hinter mir, wenn

      ich der Stadt den Rücken gekehrt habe.«

      »Eines?« feixte der Keeper, »Sie irren, Mister Loundry, ich mache drei! Wenn Sie nämlich hier waren, verdiene ich nichts. Dann ist die Kneipe hier immer leer.«

      Der Affenmensch stieß seinen Boß mit dem Ellbogen an.

      »Soll ich ihm die Zähne einschlagen, Cass?«

      Loundry wiegte den Kopf hin und her.

      »Ich werde es mir überlegen, Hanc.«

      Hanc Fletcher, der Affenmensch, knurrte:

      »Mit so was soll man sich nie Zeit lassen. Mir hat dieser Halunke nie gefallen.«

      Sie schoben sich an die Theke.

      Fletcher stieß Holliday an.

      »Komm, Mensch, mach Platz. Siehst du nicht, daß wir kommen?«

      Da wandte der Georgier den Kopf, und Hancley Fletcher mußte einen Blick kassieren, der einer Ohrfeige in nichts nachstand.

      Fletcher krächzte bissig:

      »Was ist denn das für eine Vogelscheuche? He, Jerry!« rief er dem kleinen Mann mit der goldgeränderten Brille zu. »Hat der nicht deinen Anzug geklaut?«

      Loundry, Fletcher und der Keeper lachten.

      Holliday gab dem blonden Bill einen Wink.

      »Einen Brandy bitte.«

      Fletcher verzog den Mund zu einem schiefen Lachen.

      »Habt ihr gehört, der Gentleman trinkt Brandy. Der ist was Besseres, wetten?«

      Die beiden anderen fixierten den Gambler aus schmalen Augen. Fletcher räusperte sich überlaut und zog sein Rauchzeug aus der Tasche.

      Plötzlich ließ er los; es fiel auf den schmutzigen Boden vor der Theke.

      Fletcher stieß Holliday wieder an.

      »He, Prediger, heb den Tabak auf, du hast ihn mir aus der Hand gestoßen.«

      Der Georgier setzte seinen Brandy an die Lippen und nippte daran.

      Er ahnte, was kam.

      Fletcher stieß ihn an – aber er bekam den Brandy selbst ins Gesicht.

      Für einen Moment konnte er nichts sehen.

      Loundrys Augen waren kieselhart geworden. Er lehnte den rechten Ellbogen auf die Theke.

      »He, Bill, wer ist das?«

      Der Keeper zog die Schultern hoch.

      »Ein Mann, der verdammt gut Karten spielen kann. Mehr weiß ich auch nicht von ihm.«

      »Karten spielen?« Loundry war hellhörig geworden.

      Als Fletcher sich jetzt das brennende Zeug aus den Augen gewischt hatte und sich auf den Fremden stürzen wollte, vermochte ihn sein Chief nicht davon abzuhalten, so schnell war er.

      Aber schneller war der Mann aus Georgia. Mit einem traumhaft raschen Griff hatte er einen seiner Revolver gezogen und hieb dem Affenmenschen den schweren Lauf über den Schädel.

      Der so »gebuffalote« Tramp war bedient; er knickte in die Knie ein und schwankte rückwärts, mehrere Stühle mit sich reißend gegen einen Tisch, wo er unter Gepolter und Getöse zu Boden stürzte.

      Mit namenloser Verwunderung hatte Loundry diesen Vorgang verfolgt.

      »He! Er scheint nicht nur gut im Poker zu sein!« rief der blonde Bill in einer Art einfältiger Begeisterung.

      Loundrys Gesicht war um einen Schein blasser geworden. So etwas war ihm noch nicht passiert. Ein völlig harmlos, ja, direkt ungefährlich aussehender Mann schlug mit einem einzigen Hieb den bärenstarken H. Fletcher von den Beinen!

      Jerry Ashley-Latour (er hieß wirklich so!) hatte sich anderthalb Schritte von der Theke entfernt.

      Und plötzlich zuckte seine Linke zum Colt. Aber noch hatte dieser gewiß gefährliche Revolverschütze die Waffe nicht ganz aus dem Halfter gebracht, als ihm Doc Hollidays Revolvermündung schon entgegengähnte.

      Loundry war wie versteinert.

      Damned! Das war nicht irgendwer, der da stand, das war ein Mann mit Namen! Und zwar mit einem Namen, den jeder kennen mußte. Vom Ziehen verstand Cass Loundry genug, um zu wissen, wo der Durchschnitt aufhörte und die Klasse begann.

      Dieser Mann da war Spitzenklasse.

      Wer so unerhört schnell zog, der schoß bestimmt auch schnell.

      »Steck deine Kanone weg, Jerry«, sagte er, ohne seinen Gefährten anzusehen.

      Ashley ließ den Colt in den Lederschuh zurückfallen.

      »Hast du das gesehen, Cass?« »Natürlich. Was war denn schon Besonderes daran?«

      »Der Mann ist ja geradezu sagenhaft schnell.«

      Es war Loundry unangenehm, daß sein Partner die tatsächlich enorme Schnelligkeit des Fremden nun auch noch so herausstellte.

      »Bluff«, sagte er mit einer wegwischenden Handbewegung. »Wenn diese Gestalten im Gunfight stehen, kriegen sie nasse Hosen.«

      Holliday hatte seinen vernickelten, elfenbeinbeschlagenen Sechsschüsser ins Halfter fliegen lassen.

      Und da machte der schmächtige vogelköpfige Jeremias Ashley-Latour einen großen Fehler.

      Er riß den Colt wieder hoch.

      Und doch hatte die Mündung seiner Waffe das Halfter kaum einen Inch verlassen, als ihm von der Hüfte des Spielers der Schuß entgegenpeitschte

      Ashley wurde um seine eigene Achse gewirbelt. Sein Colt klatschte gegen die Bordwand der Theke.

      Der kleine Bandit hielt seine blutende Hand hoch und keuchte atemlos:

      »Cass, Cass!« Dann starrte er seinen Boß aus geweiteten Augen an und hauchte nur noch: »Cass!«

      Aber Loundry rührte sich nicht. Er machte nicht die mindesten Anstalten, dem Kleinen beizuspringen.

      Ashley

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