Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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haben dürfte!«

      *

      Rander und Parker verließen das Stadtgefängnis und brachten ein Tor nach dem anderen hinter sich, bis sie endlich das schwere Haupttor erreicht hatten.

      Schlüssel rasselten, Gitter wurden geöffnet, Ausweise studiert und nachkontrolliert, und dann endlich durften Rander und Parker durch die Torpforte hinaus in die Freiheit.

      Der Wagen, den Mike Rander sich von einem Mietwagenunternehmen besorgt hatte, stand einladend auf dem sonst leeren Parkplatz. Verdächtige Personen oder Fahrzeuge waren weit und breit nicht zu sehen. Wenn es wirklich Verfolger gegeben hatte, wie Parker vermutete, dann mußten sie sich inzwischen aus Langeweile entfernt haben.

      Rander steuerte auf den Buick zu und grub den Zündschlüssel aus seiner Rocktasche.

      Als er die Tür aufschließen wollte, legte Parker seine Hand auf Mike Randers Unterarm.

      »Ich würde zu einiger Vorsicht raten, Sir«, warnte er. »Gangster sind im allgemeinen sehr erfinderisch, wenn es darum geht, mißliebige Personen ins Jenseits zu befördern!«

      »Sie glauben?« Mike Rander brach mitten im Satz ab und sah seinen Butler überrascht an.

      »Ich glaube nicht, sondern spreche von einer Möglichkeit, Sir! Wenn Sie erlauben, werde ich mich kurz mit diesem Wagen befassen.«

      Parker hütete sich, den Buick zu hart anzufassen. Er kontrollierte erst einmal die vier Türschlösser, deren Zustand aber seinen Beifall fanden; Er erkannte mit letzter Sicherheit, daß an ihnen nicht herummanipuliert worden war.

      Woher der Butler das wußte?

      Nun, als vorsichtiger Mensch, der erfahren im Umgang mit Gangstern war, hatte er die betreffenden Türschlösser vorher präpariert und in jedes Schloß eine winzige Spur einer Graphitpaste hineingedrückt. Diese Versiegelung war noch völlig intakt. Danach waren also weder Original- noch Nachschlüssel verwendet worden.

      Mike Rander zündete sich eine Zigarette an und sah interessiert zu.

      Josuah Parker beschäftigte sich inzwischen mit der Motorhaube. War sie in der Zwischenzeit vielleicht geöffnet worden? Und zwar durch einen Gewalteingriff von außen her?

      Parker war erneut zufrieden. Er konnte nichts feststellen. Auch der Deckel des Kofferraums war intakt, Hatten die Gangster sich womöglich gar nicht um den Buick gekümmert? War Parker diesmal etwas zu vorsichtig und zu mißtrauisch gewesen?

      »Dann werden Sie ja wohl nichts dagegen haben, daß wir einsteigen«, sagte Rander und lächelte.

      »Einen Moment noch, Sir«

      Parker beugte sich nieder und suchte die Unterseite des Wagens ab.

      Schon nach wenigen Sekunden nickte er zufrieden.

      Er griff mit der Hand unter den Auspuff und zog anschließend ungemein vorsichtig und langsam ein viereckiges Päckchen hervor, das sich als Metallkästchen entpuppte.

      »Was haben wir denn da?« fragte Rander verdutzt.

      »Eine Rüttelladung, Sir«, gab der Butler zurück. »Der in diesem Päckchen befindliche Sprengstoff wird durch einen Spezialzünder zur Explosion gebracht. Spezialzünder deshalb, Sir, weil er auf die typischen Rüttel- und Schüttelbewegungen einer Auspuffanlage anspricht.«

      »Sind Sie wirklich sicher?« fragte Rander und sah sich das Metallkästchen vorsichtig an.

      »Ziemlich sicher«, gab der Butler zurück. »Mister Criswood wird Ihnen meine Angaben bestätigen können!«

      »Wie bekommen wir das vertrackte Ding jetzt weg?« wollte der junge Anwalt wissen. Dann weiteten sich seine Augen vor Schreck und Staunen, denn Parker war bereits damit beschäftigt, den Zünder auszuschrauben. Er besorgte das mit der Kaltblütigkeit und Geschicklichkeit eines ungemein erfahrenen Feuerwerkers.

      »Nun steht der Rückfahrt nichts mehr im Wege, Sir«, meldete er anschließend.

      »Und der Zünder? Immerhin dürfte er genügend Knallquecksilber enthalten, um uns Ärger zu machen.

      Parker nickte zustimmend.

      Er sah sich suchend um, entdeckte eine Batterie von Müllkästen, die auf der Straße vor einem großen Wohnblock standen. Er ging auf diese Müllkästen zu, öffnete eines dieser Gefäße, trat einige Schritt zurück und warf den Zünder dann gekonnt in den Mülleimer hinein.

      Worauf der Mülleimer sich sofort selbständig machte und wenigstens zehn Zentimeter vom Pflaster hochsprang. Als er wieder zurück zur Erde kam, sah er recht deformiert und mitgenommen aus.

      Randers ließ die Zigarette fallen und beobachtete seinen Butler sehr beeindruckt.

      »Manchmal«, sagte er dann lächelnd, »bin ich direkt froh, Parker, daß es Sie gibt!«

      Das Motel befand sich an der nördlichen Ausfallstraße und zeichnete sich nicht gerade durch Modernität oder Sauberkeit aus. Es war unterer Durchschnitt.

      Hinter einer Einfahrt mit einer Schranke befand sich der Bürobau. An ihn schlossen sich zwei langgestreckte Holzhäuser an, in denen die einzelnen Apartments, untergebracht waren. Die Wagen der Gäste standen in einer offenen Remise.

      Ein glatzköpfiger, mittelgroßer, dicker Mann mit kleinen, listigen Augen entpuppte sich als der Besitzer des Motels. Er hieß Lern Coltax und witterte sofort ein Geschäft, als Rander und Parker sein Büro betraten.

      Coltax war ein guter Menschenkenner, wie sich schnell herausstellte.

      Nachdem er Rander und Parker für wenige Sekunden gemustert hatte, wußte er sofort, daß hier keine Übernachtung zu verkaufen war. Rander und Parker gehörten nicht zu dem Kundenkreis, der in solch einem Motel zu verkehren pflegte.

      »Was soll’s denn sein?« erkundigte sich Coltax; nachdem er sich vorgestellt hatte.

      »Nur eine kleine Auskunft«, sagte Parker, während Mike Rander sich in dem schäbigen Büro interessiert umsah. »Mister Rander und meine bescheidene Wenigkeit interessieren uns für einen Ihrer Gäste, der für insgesamt drei Wochen hier bei Ihnen gewohnt hat.«

      »Davon habe ich eine ganze Menge«, gab Coltax vorsichtig zurück.

      »Wir meinen einen gewissen Larry Calderhan, Mister Coltax.«

      »Nie gehört!« Coltax zuckte die Schultern.

      »Er wohnte hier bei Ihnen unter dem Namen Jeff Canders. Auf diesen Namen lautete die Quittung!«

      »Jeff Canders. Stimmt, der hat hier bei mir gewohnt. Was ist mit ihm? Darf ich mal fragen, wer Sie eigentlich sind?«

      »Ich bin Anwalt«, sagte Mike Rander. Er deutete auf Parker und fügte hinzu, »und das Ist mein Butler!«

      »Schön und gut. Mister Rander. Weshalb sind Sie hinter Canders her? Hat er was angestellt?«

      »Man versucht, ihm gewisse Dinge in die Schuhe zu schieben, wie es im Volksmund so treffend heißt«, schaltete Josuah Parker sich wieder ein.

      »Ach

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