Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 2 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Parker! Calderhan spricht aber das letzte Wort. Er scheint ganz versessen darauf zu sein, Sie als Butler um sich zu haben. Jetzt ist es schon soweit, daß er nur noch mit Ihnen sprechen und verhandeln will!«

      Parkers Gesicht deutete ein feines Lächeln an. Dann bat er um Entschuldigung und entfernte sich.

      Es waren nur wenige Schritt bis hinüber in den Salon, in dem sich Calderhan befand. Der Gangster saß schon wieder vor dem Fernsehgerät und trank. Als er Parker sah, grinste er anzüglich.

      »Na Kriegsrat gehalten?« fragte er dann.

      »Warum sollte ich es leugnen, Mister Calderhan«, erwiderte der Butler.

      »Warum sagen Sie nicht ›Sir‹ zu mir, Parker?«

      »Diese Bezeichnung, Mister Calderhan, behalte ich mir für Männer vor, die Anspruch auf diesen Titel haben.«

      »Sie halten mich also für ein Schwein, wie?«

      »Das sagten erfreulicherweise Sie, Mister Calderhan, nicht ich!«

      »Wollen Sie mich provozieren?« Calderhan stand auf und lächelte nicht mehr. »Wissen Sie, was mir passiert, wenn ich Sie einfach niederknalle?«

      »Ich bin gespannt, Ihre Ansicht zu hören, Mister Calderhan!«

      »Nichts wird mir dann passieren, verstehen Sie? Nichts passiert mir dann. Sie alle werden kuschen. Ich besitze den Schlüssel zu der Kernwaffe! Ich allein!«

      »Warum lassen Sie es, was das Schießen anbetrifft, nicht auf einen Versuch ankommen, Mister Calderhan?«

      »Wollen Sie mich reizen?«

      Während Calderhan noch redete, riß er plötzlich eine flache, automatische Pistole aus seinem Schulterhalfter und richtete den Lauf« auf Parker.

      »Soll ich abdrücken?« fragte er dann lauernd.

      »Selbstverständlich. Wenn es Ihnen einigen Spaß bereitet!«

      Calderhan preßte die Lippen zusammen. Sein Zeigefinger krümmte sich. Dann riß er den Stecher durch.

      Parker blieb unbeweglich stehen.

      Was übrigens kein Wunder war, zumal sich überhaupt kein Schuß gelöst hatte.

      Calderhan starrte auf die Waffe in seiner Hand, schüttelte ungläubig den Kopf und warf die Pistole dann wütend zu Boden.

      »Ich weiß, daß das Ding geladen war«, sagte er und starrte den Butler äußerst gereizt an.

      »Und ich weiß im Gegensatz zu Ihnen, Mister Calderhan, daß ich die Waffe entladen habe«, gab der Butler höflich zurück. »Ich wollte Sie damit vorsorglich vor irgendwelchen Affekthandlungen schützen, die Sie später vielleicht bereut hätten!«

      Calderhan sah langsam hoch.

      »Ich brauch nen Drink«, reagierte er dann überraschend friedlich.

      »Es wird sofort serviert«, erwiderte der Butler, ging steif und gemessen hinüber zur Hausbar und mixte für Calderhan einen Drink. Da Parker über die Geschicklichkeit und Schnelligkeit eines Taschenspielers verfügte, bereitete es ihn keine Schwierigkeiten, diesem Drink einige Spezialtropfen beizumischen. Es handelte sich um eine färb- und geruchlose Flüssigkeit, die sich sofort innig mit dem Alkohol verband.

      Calderhan war nicht eine Spur mißtrauisch, als er den Drink wie ein Verdurstender hinuntergoß. Dann ließ er sich wieder in den Sessel fallen und kümmerte sich nur noch um das Fernsehgerät, über dessen Bildschirm gerade ein Serienwestern flimmerte.

      Parkers Spezialtropfen beeindruckten Calderhan mehr als das Western-Programm. Schon nach wenigen Sekunden gähnte er langanhaltend. Dann streckte er die Beine aus und schlief schnell und ohne Übergang ein.

      Parker umsorgte den schlafenden Gangster.

      Er beugte sich über Calderhan. Dann holte er eine leichte Decke und breitete sie über ihn aus. Als er die Hände wieder zurücknahm, sah er erstaunt und fast überrascht auf seine Finger. Sie hielten eine Brieftasche fest, die Parker vorher noch nie gesehen hatte.

      Der Butler wollte keinesfalls als Taschendieb auftreten.

      Nachdem er sich mit dem Inhalt der Brieftasche vertraut gemacht hatte, behielt er eine Quittung zurück, die ihn ungemein interessierte. Anschließend steckte er die Brieftasche samt Quittung wieder zurück in die Brusttasche. Er hatte sich den Text auf dieser Quittung sorgsam eingeprägt.

      Die übrigen Taschen, die der Butler bei dieser Gelegenheit abklopfte, brachten keinen weiteren Hinweis. Parker warf noch einen letzten Blick auf den schlafenden Gangster, um dann den Salon steif und gemessen zu verlassen.

      »Was war los?« fragte Criswood interessiert, als Parker im Vorraum erschien.

      »Mister Calderhan ist eingeschlafen«, meldete der Butler. »Wie ich die Lage beurteile, wird sein Schlaf einige Stunden dauern. Mir bleibt also Zeit genug, mich mit Andy zu unterhalten!«

      »Soll ich mitkommen?« erkundigte sich Criswood.

      »Es wäre mir wesentlich lieber, Sir Sie würden sich weiterhin um Calderhan kümmern«, bat der Butler. »Darf ich damit rechnen, daß man mich ohne Schwierigkeiten zu Andy durchläßt?«

      »Ist alles geregelt«, sagte Criswood. Es war offensichtlich, daß er von Stunde zu Stunde immer nervöser wurde. Eine ungeheure Verantwortung lag auf seinen Schultern. Er war schließlich dafür verantwortlich, daß Calderhan nichts passierte und daß der Kernsatz im A-Geschoß nicht doch noch explodierte.

      Josuah Parker und Mike Rander verließen den Bungalow. Sie passierten dabei einige sehr genaue Wachen, die das gesamte Grundstück abschirmten. Es grenzte schon an das, was Parker einen blutigen Witz genannt hätte: FBI- und CIA- Agenten beschützten einen mehrfachen Mörder und Gangster. Sie lasen ihm jeden Wunsch von den Augen. Und erfüllten ihm auch diese Wünsche, wenn sie dabei auch innerlich mit den Zähnen knirschten.

      »Haben Sie Calderhan eingeschläfert?« fragte Rander, als er zusammen mit Parker dann im Wagen saß.

      »Ich möchte es nicht unbedingt leugnen, Sir!«

      »Hat es sich wenigstens gelohnt?«

      »Ich fand in Mister Calderhans Brieftasche eine Quittung, Sir, die für den Zeitraum von drei Wochen gilt.«

      »Na und?«

      »Diese Quittung, Sir, ist von einem Motel hier in Miami ausgestellt worden. Mit anderen Worten, Mister Calderhan hat zumindest drei Wochen in Miami verbracht, ohne Kontakt mit Washington aufzunehmen. Ich frage mich, warum er so lange damit gewartet hat.«

      »Was vermuten Sie?«

      »Ich möchte mich auf keinen Fall festlegen, Sir! Aber vielleicht hat Calderhan Miami nach seiner Flucht von der ›Insel der Haie« niemals verlassen.«

      »Wollen Sie damit andeuten, das A-Geschoß könnte sich hier in Miami befinden?«

      »Könnte dies nicht der Fall sein, Sir?«

      »Natürlich,

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