Das Amulett Staffel 3 – Liebesroman. Patricia Vandenberg
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Felicia nahm sich zusammen.
Was Frau Schönhofer ihr anbot, ließ sie alles andere vergessen.
»Lis hat mir erzählt, was Ihre Schwester geschrieben hat, und was ihr widerfahren ist. Hoffentlich sind Sie ihr deswegen nicht böse, Felicia. Aber vielleicht kann ich dazu beitragen, daß alles gut wird, wenn ich Ihnen das echte Amulett anvertraue.«
»Das wollen Sie tun?« fragte Fee atemlos.
Frau Schönhofer lächelte. »Es ist ihm ja bestimmt, den Besitzer zu wechseln, wenn sich dessen Wünsche erfüllt haben. Und wir können wohl sagen, daß wir vermessen wären, uns noch mehr zu wünschen.«
Mit einer herzlichen Geste ergriff sie die Hand des Mädchens. »Sie haben aus eigener Initiative so viel Gutes getan, daß ich fast glaube, Sie brauchen das Amulett für sich selbst gar nicht. Möglicherweise aber doch. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß es bei Ihnen in guten Händen ist, und es wäre eine große Freude für uns, wenn wir erfahren würden, daß es seine Zaubermacht noch nicht verloren hat.«
Voller Dankbarkeit sah Felicia Annette Schönhofer an. »Ich weiß wirkIich nicht, wie ich Ihnen danken soll«, stammelte sie.
Sinnend blickte Annette Schönhofer in die Ferne. Sie legte Felicia das echte Amulett um. »Dieses weiß Böses vom Guten zu unterscheiden. ›Dem Bösen wird die Macht genommen, Glück dem, der auserwählt ist‹«, schloß sie gedankenvoll und küßte Felicia auf die Wange. »Alles Glück auch für Sie, kleine Felicia!«
Wie ein Traum war es. Eine geheimnisvolle Macht schien ihr Ruhe ins Herz zu senken, und mit einer scheuen Bewegung strich sie über den herrlichen Opal, der in einem geradezu unwirklichen Feuer erstrahl
Frau Schönhofer beobachtete es, dann lächelte sie zufrieden.
»Merken Sie sich, Felicia, wenn es ein Mensch berührt, der Böses will, verdunkelt sich der Stein und verliert allen Glanz. Es ist kein Märchen. Wir sind davon überzeugt worden. Aber in den Händen eines guten Menschen wird sein ganzer Zauber erst offenbar.«
»Wie glücklich du sie gemacht hast, Mutti«, sagte Lis, nachdem Felicia, der man ihr Glück ansah, hinausgegangen war.
*
»Warum versteckst du dich, Fee?« fragte Frau Faller betrübt. »Warum gehst du Dr. Bergström aus dem Weg? Er ist doch deinetwegen gekommen.«
»Bist du da sicher, Tante Henny? Was kann ich ihm schon bedeuten.«
So ist das also, dachte Henny Faller. Sie liebt ihn. Wie gut sie es zu verbergen gewußt hatte.
»Nun ist er wieder weggefahren«, meinte sie bedauernd, und Felicias Gesicht überschattete sich.
Sie wandte sich zu Frau Faller um, und diese bemerkte nun, was sie da um den Hals trug. Sie stieß einen erstaunten Schrei aus.
»Frau Schönhofer hat es mir gegeben«, berichtete Felicia. »Ich habe sie nicht darum gebeten. Vielleicht hätte ich es nicht annehmen dürfen.«
»Doch, mein Kind, gerade du«, stellte Henny Faller liebevoll fest. »Durch dich wird es noch viel Glück spenden, dessen bin ich sicher.«
Felicia ließ ihre Gedanken wieder in die Ferne schweifen. War es nicht viel wichtiger, daß man das Glück zu anderen brachte, als daß man es für sich selbst haben wollte? Aber sie war jung und konnte nicht ohne Wünsche sein.
»Was ist nun, Fee, willst du dich nicht für den Ball umkleiden?« fragte Frau Faller erneut.
»Ich habe gar keine Lust mehr, aber ich kann Lis nun wohl nicht enttäuschen«, seufzte Felicia.
Henny Faller lächelte. »Es wird bestimmt recht unterhaltend werden.«
Ja, wenn Holger da wäre, dachte Felicia bitter, aber so?
Sollte man nicht für eine Liebe kämpfen? Warum wollte sie aufgeben? Annette liebte ihn doch gar nicht. Für sie war er nichts anderes als ein Notanker. Oder hatte sie nur so lange gebraucht, um zu der Erkenntnis zu kommen, daß er doch der einzig richtige Mann für sie war, und Magnus von Thalau war nur eine Schwärmerei?
Wir werden ja sehen, wie sich alles entwickeit, dachte Felicia, die plötzlich optimistisch wurde. Wundervoll sah das Amulett auf dem neuen Abendkleid aus. Überhaupt kam sie sich ganz verändert vor. Sie machte die Augen weit auf, schloß sie wieder, um sich dann nochmals im Spiegel zu betrachten. War sie das wirklich noch? Bei aller Bescheidenheit blickte ihr da kein häßliches Entlein entgegen. Ein sehnsüchtiges Lächeln legte sich um ihren Mund. Wenn Holger sie doch so sehen könnte!
*
Für Annette hatten sich die Tage, dank Jasmins Gesellschaft, sehr abwechslungsreich gestaltet. Heute hatte Magnus frei und wollte mit Almut und Jasmin einen Ausflug machen. Doch das Kind beharrte darauf, daß Annette mitkommen sollte.
»Meinst du nicht, daß es ihr ein bißchen zuviel wird, wenn du ihr jeden Nachmittag stiehlst?« fragte Magnus seine kleine Nichte.
»Ich stehle ihr doch nichts«, erwiderte sie empört.
»Außer sehr viel Zeit«, erinnerte er.
»Die kann man nicht stehlen«, erklärte Jasmin eigensinnig. »Sie ist doch ganz allein. Es ist ihr bestimmt sehr langweilig, wenn ich nicht da bin.«
»Nun gut, wenn du unbedingt willst, frag sie halt, ob sie mitkommt«, gab er nach.
»Das solltest du lieber tun, Magnus«, mischte sich Almut ein.
Jasmin nickte. »Ja, das finde ich auch. Sonst denkt sie, du willst nicht, daß sie mitkommt.«
War es nicht auch so? Er konnte in ihrer Gegenwart nicht unbefangen sein. Einesteils fühlte er sich von ihr angezogen, andernteils dachte er ständig an ihre vielen Verehrer. Trennten sie nicht Welten, die jetzt nur durch Jasmin flüchtig überbrückt wurden?
Von Jasmin stürmisch bedrängt, schickte er sich also an, zum Nachbarhaus hinüberzugehen.
Kaum hatte er die Tür seines Hauses hinter sich geschlossen als ein Taxi die Straße entlangkam, das vor der Villa Lorenzen hielt.
Magnus hatte das Gefühl, der Boden würde ihm unter den Füßen weggerissen, als er den Mann erkannte, der diesem Taxi entstieg. Bob Webster! Wie kam er zu Annette Lorenzen? Was hatte sie mit diesem Mann zu schaffen?
Was soll das alles bedeuten, fragte er sich, zutiefst deprimiert und maßlos erregt. Eilig ging er zurück ins Haus. Jasmin kam auf ihn zu.
»Nun, warum ist Annette nicht gleich mitgekommen?« fragte sie.
»Sie hat Besuch«, erwiderte er knapp. »Wir werden jetzt fahren, sonst wird es zu spät.«
Jasmin sah ihn vorwurfsvoll an. »Vielleicht bleibt der Besuch nicht lange«, wandte sie schmollend ein.
»Wir fahren jetzt«, erklärte er finster. Jasmin senkte den Kopf. So streng hatte Onkel Magnus noch nie mit ihr gesprochen.