Dr. Norden Staffel 8 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Staffel 8 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden

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war kurz davor, die Nerven zu verlieren. Anmerken ließ er es sich nicht.

      »Es geht um einen Notfall. Frau Lohmeier. Ich muss sie operieren.«

      Andrea Sander legte den Kopf schief.

      »Frau Lohmeier?«, wiederholte sie so langsam, dass Daniel sie am liebsten geschüttelt hätte.

      Mit neben dem Körper geballten Fäusten stand er vor ihr.

      »Genau die.«

      »Sie wissen doch, dass Frau Dr. Behnisch ein Operationsverbot verhängt hat.«

      Volker Lammers hielt die Luft an. Jetzt wurde es spannend. Vollkommen unverhofft bot ihm das Schicksal wieder einmal eine Chance, seiner ärgsten Konkurrentin und ihrem Mann eins auszuwischen. Das neue Jahr begann wahrlich gut.

      Selbst wenn Daniel geahnt hätte, dass der Intrigant Zeuge des Gesprächs wurde, hätte ihn das in diesem Moment nicht interessiert.

      »Waren Sie heute schon bei Frau Lohmeier?«, fragte er scharf.

      Andrea Sander sah ihn verdattert an.

      »Nein. Was sollte ich auch da? Ich bin Chefsekretärin, keine Krankenschwester.«

      »Aber ich war bei ihr. Deshalb werde ich sofort operieren. Ob mit oder ohne Jennys Einverständnis.« Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und hastete über den Parkplatz zurück in die Klinik.

      Volker Lammers zögerte nicht lange. Er nutzte die Deckung der parkenden Autos, um sich ebenfalls zurück zu schleichen. Nur Andrea Sander stand da und überlegte verzweifelt, was sie jetzt tun sollte.

      *

      Während des Abendessens war jedes Mitglied der Familie Norden darum bemüht, Felix aufzumuntern.

      »Erzähl doch mal von Amerika. Darfst du dann wirklich selbst fliegen?«, erkundigte sich Anneka. »Ein richtiges Flugzeug?« Allein der Gedanke machte sie schwindlig.

      »Das ist der Plan«, gab Felix wortkarg zurück.

      »Ich könnte mir vorstellen, dass das Fliegen nicht so das Problem ist.« Es war Danny, der die Frage seiner Schwester der Höflichkeit halber aufnahm. »Start und Landung sind wahrscheinlich viel spannender, als oben zu sein.«

      »Merk dir: Ein guter Flieger hat genauso viele Starts wie Landungen«, warf Janni ein, und die Familie lachte.

      Alle, außer Felix. Der ärgerte sich immer mehr darüber, dass sein Vater der Runde fern blieb. Dementsprechend schlecht war seine Laune.

      »Mann, Felix, was ist denn eigentlich los mit dir?«, stellte Tatjana ihn schließlich zur Rede.

      »Nichts. Warum?«, schnappte er zurück.

      »Ich kann zwar nicht besonders gut sehen. Aber dein Gesicht ist so böse, dass ich auch so schon Angst bekomm.«

      »Du und Angst?« Felix schnitt eine Grimasse. »Dass ich nicht lache.«

      »Ja, lach doch einfach mal!«, machte Danny einen letzten Versuch, seinen Bruder aufzuheitern.

      »Haha!«, knurrte Felix mürrisch und widmete sich wieder seinem Teller.

      Fee, Danny, Anneka, Dési, Tatjana und Janni tauschten vielsagende Blicke. Doch niemand sagte mehr ein Wort.

      Genauso wie April, die während der ganzen Mahlzeit geschwiegen hatte. Dabei hätte sie genug zu sagen gehabt, wagte es aber nicht. Verkrampft saß sie auf der äußersten Kante des Stuhls und stocherte in ihrem Essen herum. Ihr unsicherer Blick flog zwischen den Familienmitgliedern hin und her.

      »Was ist?« Felix, der neben ihr saß, deutete auf ihren Teller. »Schmeckt’s dir nicht?«

      Schon öffnete sie den Mund, um zu antworten. Dann fiel ihr ein, dass sie nicht sprechen sollte und nickte nur. Das genügte Felix als Antwort. Seine Gedanken kreisten ohnehin um ein anderes Thema.

      »Seit ich weg bin, hab ich das Gefühl, überhaupt kein Teil dieser Familie mehr zu sein«, platzte er schließlich heraus.

      »Was?« Annekas Schreck war echt. »Wie kommst du denn auf so einen Blödsinn?«

      »Das frag ich mich allerdings auch«, pflichtete Janni ihr bei und bemühte sich, ernst zu bleiben. »Vor allen Dingen seit es diese tragbaren Telefone gibt, die über Funk mit dem Telefonnetz kommunizieren und ortsunabhängig eingesetzt und mit denen sogar Bilder und Textnachrichten verschickt werden können.« Der Spott in seiner Stimme war unverhohlen.

      Felix rollte mit den Augen.

      »Du hast doch keine Ahnung, Grünschnabel«, fauchte er. »Warte erstmal, bis du aus dem Nest gestoßen wirst und dich allein in der großen, weiten Welt zurechtfinden musst, während alle anderen zusammen Spaß haben.«

      »Moment!« Fee ging energisch dazwischen. »Darf ich dich darauf hinweisen, dass dich niemand gestoßen hat? Es war ganz allein deine Idee, auf die Pilotenschule zu gehen.«

      »Und es ist nicht unsere Schuld, dass du an Weihnachten nicht bei uns warst«, hielt auch Danny mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. »Wenn du unzufrieden darüber bist, nicht mehr bei der Familie zu sein, dann ist das dein Problem. Wir tun alles dafür, um dich zu sehen. Wären wir sonst heute spontan alle hierher gekommen?«, stellte er eine berechtigte Frage.

      Felix starrte demonstrativ auf seinen Teller. Er wusste, dass Danny recht hatte. Er durfte seine Unzufriedenheit nicht an seiner Familie auslassen. Trotzdem konnte er sich im Augenblick nicht anders helfen.

      »Aber Dad ist nicht hier«, führte er ein weiteres Argument ins Feld. »Das ist doch der beste Beweis dafür, dass ich ihm nicht wichtig bin«, erklärte er mit trotziger Schuljungenstimme Stimme, als ein lautes Rülpsen die Familie am Tisch zusammenzucken ließ.

      Schlagartig gehörte alle Aufmerksamkeit April. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund. Ihre Wangen glühten vor Verlegenheit.

      »Tut mir leid. Der ist mir so rausgerutscht!« Sie spürte Felix‘ Zorn fast körperlich. »Schau mich nicht so an, als würdest du mich am liebsten gleich auffressen«, wehrte sie sich verzweifelt gegen seinen stummen Vorwurf. »Und überhaupt. Worüber beschwerst du dich? Wenn du die ganze Zeit nur rummeckerst, ist es doch kein Wunder, dass dich keiner dabei haben will«, beschloss sie, zum Angriff überzugehen. »Du weißt doch gar nicht, wie gut du es hast! Ich wäre froh, wenn meine Familie nur halb so viel Interesse an mir hätte wie deine an dir.« Mit diesen Worten sprang sie vom Tisch auf und lief aus dem Zimmer.

      Betretenes Schweigen machte sich im Esszimmer breit.

      »Tja, wo sie recht hat, hat sie recht.« Es war Janni, der Aprils Beispiel als erster folgte und aufstand.

      Einer nach dem anderen verschwand aus dem Zimmer, bis Felix mit seiner Mutter allein war. Felicitas saß am Tisch und musterte ihn mit ernster Miene.

      »Ich weiß nicht, warum dein Vater nicht hier bei uns ist«, sagte sie endlich. »Aber eines ist sicher: Es geht nicht darum, dass du ihm nicht wichtig bist. So gut solltest du ihn kennen. Dein Vater ist Arzt!«

      Mehr gab es dazu nicht zu sagen, und auch Fee

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