Der Geisterjäger Staffel 3 – Gruselroman. Andrew Hathaway

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Geisterjäger Staffel 3 – Gruselroman - Andrew Hathaway страница 16

Der Geisterjäger Staffel 3 – Gruselroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

Скачать книгу

habe ich meinen Wachhund?« Rick streichelte grinsend über Draculas Kopf. Der Hund hatte schon seinen Stammplatz im Bett seines Herrn eingenommen. »Ich hoffe nur, mein Wachhund schläft nicht zu tief, wenn der Mörder kommt.«

      Es war als makabrer Scherz gedacht und traf doch die Wahrheit ziemlich genau. Doch das ahnte Rick Masters in diesem Moment noch nicht.

      Er bekam noch einen Anruf, bevor er einschlief, und zwar von Chefinspektor Hempshaw.

      »Warum haben Sie sich nicht gleich bei mir gemeldet, Rick?« fragte Hempshaw anklagend. »Ich habe Ihre Aktion über Funk verfolgt.«

      Rick Masters war bereits ehrlich müde und hatte keine Lust zu einer langen Diskussion. »Weshalb sollte ich mich bei Ihnen melden?« fragte er gereizt. »Der Mörder hat mich nicht getroffen, und ich habe ihn nicht er­wischt. Wir sind sozusagen quitt, oder?«

      Hempshaw lenkte ein. »So war das nicht gemeint, Rick. Ich habe mir Sorgen gemacht, und ich habe gehofft, Sie hätten neue Ideen.«

      »Das habe ich auch gehofft.« Rick grinste zur Decke. »Leider ist daraus nichts geworden. Die Ideen bleiben ebenso aus wie der Erfolg. Soll ich ehrlich sein?«

      »Wenn Sie es ausnahmsweise einmal schaffen«, witzelte der Chefinspektor.

      »Ich werde mich bemühen. Also! Ich fürchte, ich habe mich bisher nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Der Mörder ist mir immer eine Nasenlänge voraus.«

      »Das ist kein Wunder«, behauptete Hempshaw. »Er weiß schließlich, wer er ist, Sie wissen es nicht.«

      »Sie trösten mich, Kenneth.« Rick gähnte herzzerreißend. »Und jetzt wünschen Sie mir eine gute Nacht. Sobald ich etwas erfahre, melde ich mich bei Ihnen.«

      »Guten Morgen, Rick«, erwiderte Hemsphaw und legte auf.

      »Tatsächlich, guten Morgen und nicht guten Abend!« Rick warf den Hörer achtlos auf den Apparat und schaltete seinen automatischen Anrufbeantworter ein. Auf diese Weise war er vor unerwünschten Störungen weitgehend sicher. Wer immer ihn jetzt anrief, hörte nur eine Tonbandstimme.

      Lediglich Eingeweihte wußten, daß sie den Geisterdetektiv trotzdem in dringenden Notfällen erreichten, nämlich wenn sie nach Ablauf der Tonbandansage genügend lange warteten, dann schaltete sich wieder die Telefonklingel ein.

      Die Tür des Wohnbüros war geschlossen, die Fenster gesichert. Dracula wachte darüber, ob übersinnliche Einflüsse auftraten. Selbstverständlich würde er auch die Annäherung eines Menschen melden.

      Rick Masters war auch noch durch seine Pistole und seine Silberkugel geschützt. Dennoch gab es eine Störung.

      Es war eine Vision. Und sie erfaßte ihn, kaum daß er das Licht löschte und die Augen schloß.

      *

      Im ersten Moment meinte Rick Masters, es wäre ein Traum. Doch dann merkte er erschrocken, daß seine Gedanken voll da waren, er also nicht schlief. Er konnte sich selbst beobachten und analysieren, was hier vor sich ging.

      Er hörte das leise Jaulen seines Hundes. Dracula merkte, daß mit seinem Herrn etwas vor sich ging, das mit magischen Einflüssen zu tun hatte. Rick konnte das Phänomen jedoch weder steuern noch beenden.

      Vorläufig wußte er nicht, worum es ging. Er befand sich scheinbar in einer völlig fremden Umgebung. Wohin er auch blickte, graue Steinmauern umgaben ihn. Es war ein unheimlicher Ort. Rick fühlte die Ausstrahlung des Todes.

      Plötzlich hatte er das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Wieder sah er sich um und entdeckte eine Gestalt, die ihm bisher entgangen war. Eine Frau.

      Sie war in ein graues, sackähnliches Kleid gehüllt, das ihren Hals freiließ. Ihre Haare waren schmucklos nach hinten gekämmt.

      Der Geisterdetektiv stutzte. Irgendwoher kannte er diese Frau. Er hätte im Moment nicht sagen können, woher, aber…

      Er zuckte heftig zusammen und stieß gegen etwas Warmes, Weiches. Natürlich, er lag ja nach wie vor auf dem Bett und erlebte alles nur in seiner Phantasie. Bei seiner Bewegung war er gegen Dracula gestoßen, der sich schutzsuchend an ihn drängte.

      Rick konnte sich nicht weiter um den Hund kümmern. Die Vision hielt ihn völlig gefangen.

      Die Frau war keine andere als die Lady aus dem Gemälde, die unheimliche Mörderin. Doch nun sah Rick sie leibhaftig vor sich und nicht nur als Geistergestalt.

      Ihre Kleidung erinnerte ihn an etwas, doch wieder kam er nicht sofort darauf.

      Erst als er sich noch einmal genauer in der durch Magie entstandenen Umgebung umsah, begriff er, was hier vor sich ging. Er war zusammen mit der Fremden in einem Kerker, und sie trug Sträflingskleidung, allerdings eine Kleidung, wie sie in der Gegenwart nicht mehr üblich war. Der Geisterdetektiv war in die Vergangenheit versetzt worden, und er kannte auch die Zeit. Achtzehntes Jahrhundert. Von damals stammte das Gemälde.

      Aufregung packte ihn. Vielleicht erfuhr er jetzt mehr über das Schicksal der Frau, die auf dem Gemälde abgebildet war. Möglicherweise brachten ihn diese Erkenntnisse sogar an die Lösung heran.

      Er betrachtete die Frau genauer. Ihr bleiches Gesicht wirkte noch durchsichtiger, noch zerbrechlicher als auf dem Gemälde. Ihre Augen hatten einen stumpfen Ausdruck angenommen und flackerten.

      Diese Frau litt Todesangst!

      Das brachte Rick auf die richtige Idee. Er sah sich ihr Kleid noch einmal genau an und erinnerte sich an Abbildungen von Todeskandidaten. Die Frau wartete auf ihre Hinrichtung.

      Er hatte den Gedanken kaum zu Ende geführt, als die Zellentür aufflog.

      Die nächsten Minuten erlebte Rick nur gezwungenermaßen und voller Widerwillen mit. Aus nächster Nähe mußte er mit ansehen, wie die Frau aus dem Gemälde gehängt wurde.

      Verurteilt als Massenmörderin.

      Sie hatte zwanzig Menschenleben auf dem Gewissen.

      *

      Kaum war es vorbei, als Rick Masters mit einem Schrei hochfuhr.

      Er saß zitternd in seinem Bett und war schweißgebadet. Mit schlotternden Knien stieg er aus dem Bett, riß sich den Pyjama vom Leib und lief unter die Dusche.

      Die Hinrichtung in der Vision war so echt gewesen, als wäre er tatsächlich Augenzeuge geworden. Es hatte ihn mehr mitgenommen, als er sich je hätte träumen lassen.

      Fünf Minuten unter der voll aufgedrehten Dusche beruhigten Rick einigermaßen. Er konnte wenigstens wieder logisch denken.

      Eine Massenmörderin! Das war der Schlüssel des Geheimnisses.

      Im achtzehnten Jahrhundert hatte sie zwanzig Menschen ermordet. Zwanzig war die Schlüsselzahl. Rick erkannte die raffinierten Pläne des Mörders, der die Familie Lauderdale ausrotten wollte.

      Der Mörder hatte so lange gesucht, bis er einen Gegenstand fand, der mit einer zwanzigfachen Mörderin in Verbindung stand. Das Gemälde war für seine finsteren Zwecke geradezu ideal.

      Mit magischen Fähigkeiten hatte der Mörder

Скачать книгу