Der Geisterjäger Staffel 3 – Gruselroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 3 – Gruselroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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ließen sich erst seinen Ausweis zeigen, sprachen über Walkie Talkie und öffneten danach das Gittertor.

      Rick hatte für diese Vorsichtsmaßnahmen nur ein abfälliges Lächeln übrig, und er sagte Harold F. Lauderdale seine Meinung. Der Stahlbaron erwartete ihn vor dem Herrenhaus.

      »Sie können sich das Geld für die Bodyguards sparen, Mr. Lauderdale«, meinte Rick Masters. »Wenn diese unheimliche Frau wiederkommt, werden sie genauso wenig ausrichten können wie alle anderen.«

      »Das lassen Sie meine Sorge sein«, erwiderte Lauderdale schroff. »Tatsache ist, daß Sie den Mord an meinem Chauffeur nicht verhinderten.«

      »Hätte er sich an meine Anweisungen gehalten, wäre ihm nichts passiert«, konterte Rick und sah den Millionär scharf an. »Im übrigen merken Sie sich bitte eines, Mr. Lauderdale. Ich habe nicht die geringste Lust, meine Kräfte in einem ständigen Kleinkrieg mit Ihnen aufzureiben. Sie wollen etwas von mir, nämlich Schutz vor dem unbekannten Mörder, der Ihre Familie ausrotten möchte. Also arbeiten Sie gefälligst mit mir zusammen und nicht gegen mich.«

      Dem Stahlbaron verschlug es den Atem. So sprach bestimmt niemand mit ihm. Nach einigen Sekunden rang er sich jedoch zu einem säuerlichen Lächeln durch.

      »Sie und Mrs. Kent passen gut zusammen«, meinte er spitz.

      Rick grinste offen. »Das haben wir auch gefunden, Mr. Lauderdale. Und nun zur Arbeit. Sagt Ihnen der Name Lady Jocelyne etwas? Denken Sie scharf nach.«

      Der Millionär bemühte sich ehrlich, schüttelte jedoch nach einer Weile den Kopf. Rick seufzte enttäuscht. Er hatte gehofft, zwischen der längst toten Mörderin und der Familie Lauderdale würde vielleicht eine Verbindung bestehen. Das hätte seine Arbeit erleichtert.

      »Halten sich jetzt wenigstens alle an meine Anweisungen?« forschte der Geisterdetektiv weiter. »Tragen sie geweihte Gegenstände oder andere Waffen gegen das Böse bei sich?«

      »Der Tod meines Chauffeurs war ihnen eine Warnung«, gab Lauderdale zu.

      »Dann rufen Sie bitte alle Ihre Angehörigen in der Halle zusammen«, ersuchte Rick Masters. »Ich möchte ihnen einige Tips geben, falls die Mörderin wieder auftaucht.«

      Harold F. Lauderdale wirkte für einen Moment unsicher. »Tut mir leid, aber nach den Vorfällen der letzten Nacht hat sich die Familie wieder in alle Winde zerstreut. Nur mehr meine engsten Angehörigen wohnen unter diesem Dach.«

      Rick stöhnte. »Warum haben Sie die Leute nicht zurückgehalten?« rief er erregt. »Ich habe es Ihnen doch ausdrücklich eingeschärft.«

      Lauderdale zuckte die Schultern. »Ich bin zwar der Clanführer, aber es handelt sich durchweg um erwachsene Menschen. Ich kann ihnen keine Vorschriften machen.«

      »Auch das noch!« Rick starrte wütend auf die Büsche, aus denen in der letzten Nacht der Geist gekommen war. »Es ist, als wollten die Leute sterben. Werden sie denn gar nicht vernünftig?«

      »Die Lauderdales sind eine Familie von Einzelgängern«, bemerkte der Stahlbaron. »Ich habe das mein ganzes Leben lang erfahren müssen.«

      »Ich hätte Ihren Angehörigen nur etwas mehr Verstand zugetraut«, konterte der Geisterdetektiv. »Inzwischen müßten sie doch erkannt haben, mit was für einem Gegner wir es zu tun haben.«

      Harold F. Lauderdale rieb sich das kantige Kinn und sah Rick Masters abschätzend an. »Ehrlich gesagt, Mr. Masters, ich weiß auch gar nicht mehr, ob Sie der richtige Mann für diese Sache sind«, meinte er. »Ich hatte mir einen Erfolg erhofft, aber nicht diese Ratlosigkeit.«

      Wenn er vermutet hatte, Rick ­würde wütend auffahren, so hatte er sich getäuscht. Rick Masters behielt die Ruhe bei, die er bisher gezeigt hatte.

      »Sie können mir den Fall wieder wegnehmen, wenn Sie wollen«, erwiderte er. »Allerdings bleibe ich unter allen Umständen am Ball. So halte ich es immer, wenn magische Kräfte beteiligt sind. Sie würden sich nur das Honorar ersparen.«

      Damit hatte er Lauderdale an einer empfindlichen Stelle getroffen. Der Stahlbaron wollte nicht als jemand dastehen, der mit einem schmutzigen Trick ein paar Pfund herausholte.

      »Kommen Sie ins Haus!« forderte Lauderdale den Geisterdetektiv auf. »Und berichten Sie, was Sie bisher erfahren haben.«

      Zehn Minuten später erzählte Rick dem Ehepaar Lauderdale sowie dem dreißigjährigen Sohn und der gleichaltrigen Tochter von seiner Vision.

      Er hatte sehr aufmerksame, doch ziemlich ungläubige Zuhörer. Keiner von ihnen konnte glauben, daß Rick in einem Wachtraum längst vergangene Ereignisse miterlebt hatte.

      Das änderte sich schlagartig, als das Licht im Raum schwand und sie sich unter einem Galgen wiederfanden.

      *

      Es war mehr als unheimlich. Draußen strahlte helles Tageslicht. In dem Salon, in dem sich die Familie Lauderdale und der Geisterdetektiv aufhielten, herrschte jedoch schlagartig Dämmerung.

      Morgendämmerung! Die Stunde der Hinrichtung!

      Noch konnte Rick seine nächste Umgebung erkennen, wenn auch nur mehr wie durch Schleier hindurch. Dracula war draußen im Park geblieben. Rick hatte das für besser gehalten, weil ihn der Hund auf diese Weise vor jedem Angriff von außen warnen konnte. Doch nun kam dieser Angriff aus dem Nichts heraus. Nicht die geisterhafte Mörderin näherte sich ihnen, sondern sie wurden in Form einer Vision in die Vergangenheit gezogen.

      Rick hatte diesen Galgen bereits letzte Nacht gesehen. Daran war die zwanzigfache Mörderin gestorben.

      Der Geisterdetektiv hielt den Atem an. Er wartete jeden Moment auf das Erscheinen der zum Tode verurteilten Mörderin.

      Sie kam jedoch nicht. An ihrer Stelle tauchten alle anderen Personen auf, die damals an der Hinrichtung teilgenommen hatten.

      Rick stutzte. Was hatte das zu bedeuten? Wieso fehlte die Hauptperson? Auch wenn es nur eine Vision war, so mußte sie sich doch an den historischen Ablauf halten.

      Erschrocken blickte er zu den anderen Personen, die sich bisher in dem Salon aufgehalten hatten und nun völlig verstört auf dem grauen Gefängnishof standen. Rick stockte der Atem.

      Während Harold F. Lauderdale, sein Sohn Richard und seine Frau Ann noch immer ihre normale Kleidung trugen, war mit seiner Tochter Jean eine erschreckende Veränderung vor sich gegangen.

      Anstelle des Tennisdreß hatte sie jetzt das graue, schmucklose Kleid der Delinquentin an. Ihr Hals war frei, ihre Haare streng nach hinten gekämmt.

      Auch wenn sie noch nicht in letzter Konsequenz erkannte, was mit ihr passieren sollte, so verzerrte doch bereits tödliches Entsetzen Jean Lauderdales Gesicht. Sie wollte zurückweichen, als aus dem Nichts heraus zwei kräftige Henkersknechte erschienen und sie an den Armen packten. Sie drängten die Wehrlose zum Galgen hinauf.

      Jean Lauderdale war unfähig, auch nur einen einzigen Schrei auszustoßen. Der Schock lähmte sie. Ihre Verwandten jedoch schrien gellend auf.

      Die Absicht des Magiers war klar. Er bediente sich jetzt nicht mehr des Geistes der Hingerichteten, sondern versetzte mit Hilfe seiner magischen Fähigkeiten seine Opfer in die Vergangenheit. Er hatte Jean Lauderdale dasselbe Schicksal zugedacht, wie es vor zweihundert Jahren Lady

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