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Rick verzichtete auf weitere Spekulationen und rief Hempshaws Mitarbeiter über Funk. Der Mann meldete sich sofort und gab seine Position durch.
»Richard Lauderdale ist noch immer vor mir«, gab der Mann durch. »Er hat es ziemlich eilig.«
»Ich bin in ungefähr zehn Minuten bei Ihnen«, erwiderte Rick und schaltete auf Empfang, damit ihn der Detektiv jederzeit über eine Richtungsänderung informieren konnte.
Es tat sich jedoch nichts, so daß eines klar wurde, nämlich, daß Richard die Stadt verlassen wollte. Er blieb auf der Straße nach Malden, einem kleinen Ort außerhalb der Londoner Grenzen.
Rick sah vor sich die Lichter von Malden auftauchen. Es waren nur wenige Lampen, die auf den Straßen oder in Häusern brannten. Der Ort machte einen menschenleeren Eindruck. Wer hier draußen nicht schlief, saß hinter zugezogenen Vorhängen oder war nach London gefahren. Es ging auf zehn Uhr abends zu. Rick hatte inzwischen den Yarddetektiv überholt und war mit Richard Lauderdale allein auf der Landstraße.
Vorsichtshalber löschte er die Lichter des Morgans. Das war möglich, weil der Mond am Himmel stand. Das Licht reichte zwar nicht weit, doch Richard Lauderdale fuhr nicht schnell. Rick konnte die Straße kaum erkennen und den Wagen des jungen Mannes im Auge behalten.
Rick stutzte, als die Bremslichter an Richards Wagen aufleuchteten. Der Mann hatte nicht die Absicht, nach Malden zu fahren. Er schwenkte nach rechts ein.
Für einen Moment sah es so aus, als würde er direkt im Feld landen. Rick fürchtete schon, der Tod könnte Rick am Steuer ereilt haben, als er im Scheinwerferlicht des anderen Wagens eine schmale Straße erkannte.
Rick hielt den Atem an. Die Straße führte schnurgerade auf eine hohe Mauer zu.
Kam es jetzt endlich zu einer Entscheidung?
*
Rick Masters entschied sich blitzschnell. Richard Lauderdales Ziel lag bestimmt hinter dieser Mauer. Er glaubte nicht, daß der junge Mann noch weiterfahren würde.
Deshalb stellte er auf halber Strecke den Morgan quer, so daß die schmale Straße blockiert war. Wollte Richard in dieser Richtung entkommen, würde er eine Überraschung erleben.
Als der Geisterdetektiv ausstieg und zusammen mit Dracula loslief, erreichte Richard Lauderdale soeben die Mauer und löschte die Scheinwerfer. Gleich darauf flammte in seiner Hand eine Taschenlampe auf.
Im Laufen hielt Rick ständig den Blick auf den jungen Lauderdale gerichtet. Er beobachtete, wie Richard zu einem schmiedeeisernen Tor ging und daran rüttelte.
Dracula knurrte, als er die Geräusche hörte, doch Rick brachte ihn mit einem leisen Zischen zum Schweigen. Der Hund war sehr gelehrig und verstand sofort, daß er keinen Laut von sich geben durfte.
Von jetzt an konnte Rick sicher sein, daß sein Hund ihn nicht verriet.
Richard war es mittlerweile gelungen, das Tor zu öffnen. Er ließ es offenstehen und trat ein. Der Lichtstrahl seiner Taschenlampe geisterte über Grabsteine.
Natürlich! Wieso hatte Rick nicht sofort daran gedacht? Hier lag der Friedhof von Malden.
Es war ihm allerdings noch immer nicht klar, was Richard auf dem Friedhof zu suchen hatte.
Rick atmete kaum schneller, als er das Tor erreichte und zwischen den Grabsteinen hindurchspähte. Richard ging auf das große hölzerne Kreuz in der Mitte des Friedhofs zu und sah sich dabei ständig nach allen Seiten um.
Endlich wurde es Rick zu bunt. Er trat aus dem schützenden Dunkel des Torbogens hervor und wollte Richard schon anrufen, als dieser herumwirbelte. Er starrte jedoch nicht in Ricks Richtung, sondern in den Hintergrund des Friedhofs.
Nun entdeckte auch Rick Masters die Ursache für Richard Lauderdales Erschrecken.
Die bleiche Mörderin!
Sie kam direkt auf Richard Lauderdale zu.
*
Der Geisterdetektiv zog seine Pistole und die Silberkugel. Die Pistole, falls sich irgendwo der wahre Mörder verborgen hielt, die Silberkugel gegen den Geist.
Noch wußte er nicht, ob die Szene echt war, die er vor sich sah, ob der Mördergeist den jungen Lauderdale wirklich angriff oder von ihm neue Befehle erhalten sollte.
Erst als Richard Lauderdale mit einem grauenhaften Schrei zurücktorkelte und die bleiche Mörderin die krallenförmig gebogenen Finger zum tödlichen Griff hob, erkannte Rick die Wahrheit. Richard Lauderdale war in eine Falle gegangen. Der Mörder hatte ihn hierher gelockt. Diese Szene konnte niemand spielen. Richards Entsetzen war echt, und der Geist versuchte tatsächlich, ihn zu ermorden.
Mit drei Sprüngen schnellte sich Rick zwischen den Geist und sein Opfer und hob die Silberkugel. Gleichzeitig versetzte er Richard einen Stoß, der ihn aus der Reichweite der tödlichen Lady entfernte.
Der Geist prallte vor der Macht der Silberkugel zurück und versuchte, Rick Masters zu umgehen. Noch immer kannte dieses Wesen nur seinen Auftrag, nämlich Richard Lauderdale zu töten.
Doch der Geisterdetektiv gab nicht auf. Immer wieder schnitt er der Lady aus dem Genälde den Weg ab und murmelte ununterbrochen Beschwörungsformeln.
Der Erfolg blieb nicht aus!
Der Geist wandte sich endlich zur Flucht. Zu diesem Zeitpunkt war der Körper der Frau fast durchsichtig geworden. Nur mehr die Umrisse zeigten an, wo sie sich befand. Das Silber und die Beschwörungen setzten ihr so zu, daß sie kaum noch die Kraft zur Flucht fand.
Einen Moment schwankte Rick. Sollte er den Geist verfolgen oder sich um Richard Lauderdale kümmern? Er entschied sich für den Geist. Richard war vernünftig genug, um sich richtig zu verhalten.
»Rühren Sie sich nicht von der Stelle!« schrie Rick dem jungen Mann zu. »Ich bin gleich wieder da!«
Dracula blieb ebenfalls zurück. Der Hund merkte die Gefahr aus dem Jenseits und fürchtete sich vor dem Geist der Hingerichteten.
Rick Masters hetzte hinter der schemenhaften Gestalt her. Sie erreichte die hintere Begrenzungsmauer und ging einfach hindurch. Das überraschte den Geisterdetektiv nicht mehr. Er hatte dieses Phänomen bereits im Haus der Lauderdales in Wimbledon beobachtet.
Er selbst mußte über die hohe Mauer klettern, schaffte es, im Sprung die Mauerkrone zu erfassen, und schwang sich hinauf. Als Rick sich auf der anderen Seite wieder hinunterfallen lassen wollte, stockte er.
Der Mördergeist hatte inzwischen eine beträchliche Entfernung zurückgelegt, mindestens zwei bis drei Meilen. Dabei hatte sich die magische Kraft dieser ruhelosen Seele bedeutend verstärkt, denn nun schimmerte die Gestalt wieder deutlich durch die Nacht.
Noch ein Stück weiter erkannte Rick Masters die Rücklichter eines Autos. Er zweifelte keinen Moment daran, daß es der schwarze Lieferwagen war, doch Rick hatte keine Chance, das Auto zu erreichen. Es hatte auch keinen Sinn, zu seinem Morgan zu laufen. Bis er den Wagen startete, war das Auto des Mörders über alle Berge. Nicht einmal eine Funkmeldung an die Polizei hätte etwas gebracht. Bis zum Eintreffen