Der Geisterjäger Staffel 3 – Gruselroman. Andrew Hathaway

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Der Geisterjäger Staffel 3 – Gruselroman - Andrew Hathaway Der Geisterjäger Staffel

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schön«, lobte er, obwohl er mit seinen Gedanken schon bei seinem Experiment war.

      Hazel merkte es, sagte jedoch nichts. Sie kannte ihren Freund. Vor ihr konnte er nichts verbergen.

      Erst als sie sich nach dem Frühstück die erste Zigarette ansteckten, kam sie auf das brisante Thema zu sprechen.

      Rick erzählte ihr, wie Richard Lauderdale auf den Friedhof gelockt und beinahe ermordet worden wäre.

      »Ich kann aber nicht tatenlos herumsitzen und darauf warten, daß wieder etwas passiert«, meinte Rick abschließend. »Darum habe ich mir etwas einfallen lassen. Ich werde Lady Jocelynes Geist beschwören. Wenn es so gelingt, wie ich mir das vorstelle, wird er erscheinen und mir verraten, welcher Mensch ihn zu diesen Mordtaten zwingt.«

      Hazel bemühte sich, ihr Erschrecken zu verbergen. Es gelang ihr nicht. »Das ist sehr gefährlich«, meinte sie beherrscht.

      Rick nickte. Es hatte keinen Sinn, Hazel etwas vorzumachen. Dazu kannte sie sich in Dingen der Magie zu gut aus.

      »Es ist gefährlich, aber es ist die einzige Möglichkeit, an den Mörder heranzukommen. Darling, ich werde vorsichtig sein. Es ist immer gefährlich, wenn man sich mit Geistern und Dämonen einläßt. Man weiß nie, wie es endet.«

      »Wo wirst du es machen?« fragte sie und blickte starr in ihre Teetasse.

      »Auf dem Pier, auf dem Angelina Egmonton ermordet wurde.« Rick lehnte sich zurück und holte tief Luft. »Dort sind die Spuren des Geistes sehr frisch.«

      »Auf dem Friedhof von Malden sind sie noch frischer«, erinnerte ihn Hazel. »Außerdem hat Lady Jocelynes Geist dort seinen Ursprung.«

      »Schon richtig«, räumte Rick ein. »Auf dem Friedhof ist der Geist aber mächtiger als auf dem Pier. Ich möchte mein Schicksal nicht unbedingt herausfordern.«

      »Ich komme mit«, sprach Hazel aus, was Rick bereits erwartet hatte.

      Normalerweise fügte er sich den Wünschen seiner Freundin, weil er genau wußte, daß sie sich um ihn sorgte und ihm notfalls sogar helfen konnte. Diesmal jedoch widersprach er.

      »Ich habe Lady Jocelynes Geist nicht unter Kontrolle, Darling. Ich will nicht…«

      »Und dann mußt du noch den Chef­inspektor anrufen«, sagte sie einfach, als habe sie ihn gar nicht gehört. Sie ließ sich nicht umstimmen. »Hempshaw muß dafür sorgen, daß niemand das Gelände der Docks betritt. Du willst sicher nicht, daß Unbeteiligte gefährdet werden.«

      »Natürlich nicht«, meinte der Geisterdetektiv seufzend und griff zum Telefon.

      Ausnahmsweise war Chefinspektor Hempshaw nicht in seinem Büro anzutreffen. Er hatte einen freien Tag, und er nutzte ihn auch. Rick wählte die Privatnummer des Chefinspektors und hatte Glück. Hempshaw hob nach dem dritten Klingelzeichen ab.

      »Ich wollte soeben einen Spaziergang durch den Hydepark machen«, sagte Hempshaw, als er die Stimme seines Freundes erkannte. »Ich habe mir das schon lange vorgenommen.«

      »Machen Sie einen Spaziergang zu den Docks«, schlug Rick grinsend vor. »Ich könnte Sie und Ihre Hilfe gut gebrauchen.«

      Er erklärte dem Chefinspektor, worum es ging. Hempshaw war sofort einverstanden. Rick hatte nichts anderes erwartet.

      »Und bringen Sie bitte die Fotoserie von dem Mord an dem Mannequin mit«, schloß Rick. »Die Aufnahmen werden den Kontakt erleichtern.«

      »Ich bin schon unterwegs«, antwortete der Chefinspektor und legte hastig auf.

      *

      Es war Rick Masters gelungen, Chef­inspektor Hempshaw von dem Wirken übersinnlicher Kräfte zu überzeugen. Er hatte es auch geschafft, Hempshaw zur Mitarbeit bei der Beschwörung in den Docks von London zu überreden.

      Doch als sie schließlich am Themsehafen zusammentrafen, machte der Chefinspektor doch ein sehr skeptisches Gesicht. Das hatte allerdings einen anderen Grund als bei Hazel.

      Sie machte sich Sorgen um Rick. Hempshaw sprach aus, was er dachte.

      »Was soll der Hokospokus?«

      Rick war nicht beleidigt und nicht einmal verwundert. Er kannte eben den Chefinspektor, seine direkte Art und seine ständige Skepsis. In diesem Punkt würde sich Hempshaw nie ändern.

      »Haben Sie die Fotos dabei?« fragte er statt dessen, ohne auf Hemp­shaws Frage einzugehen.

      Der Chefinspektor streckte die Hand in das Innere seines Dienstwagens. Sergeant Myers übergab ihm einen Stapel Fotos.

      Außer den beiden Detektiven waren noch vier Polizisten anwesend, die nichts anderes zu tun hatten, als die Piers von Neugierigen freizuhalten. Um diese Vormittagsstunde war jedoch niemand hier. Die Polizisten hatten nichts zu tun.

      »Das ist doch Unfug!« rief Hemp­shaw, nachdem er Rick eine Weile zugesehen hatte.

      Rick reagierte noch immer nicht. Er legte die Fotos auf den rauhen, rissigen Betonboden und beschwerte sie mit Steinen. Danach holte er die Silberkugel aus der Tasche und strich damit einmal um alle Bilder herum.

      »Woher haben Sie denn das?« erkundigte sich Hempshaw gereizt. Er mochte es nicht, daß er in eine solche Beschwörung hineingezogen wurde. Sie ließ sich nicht logisch erklären, und gerade das war für den Chefinspektor immer das Wichtigste. Der klare Menschenverstand mußte siegen. In diesem Fall versagte er jedoch.

      »Wie Sie wissen, Kenneth«, antwortete Rick Masters ruhig, »besitze ich eine umfangreiche Bibliothek über Schwarze und Weiße Magie, Geister und Dämonen und sämtliche Beschwörungsmöglichkeiten. Aus einem der Bücher habe ich die Anweisungen. Den Rest muß ich dem Zufall und der Improvisation überlassen.«

      »Wie schön!« murmelte Hemp­shaw. »Eine Geisterbeschwörung am Vormittag bei hellem Sonnenschein. So habe ich mir das immer schon vorgestellt.«

      »Behalten Sie für die nächsten Minuten Ihre Zweifel für sich«, bat Rick den Chefinspektor. »Und sorgen Sie dafür, daß ich nicht gestört werde.«

      Hempshaw hielt sich daran. Er zog sich ein Stück zurück. Hazel ging mit ihm. Sie hielt Dracula auf dem Arm, so daß sie jede Veränderung mit dem Tier sofort feststellen konnte.

      Rick blieb inmitten der Fotos stehen und sah von einem zum anderen. Er versuchte, sich mit Lady Jocelynes Geist in Verbindung zu setzen. Er erinnerte sich an das Zusammentreffen und an die Vision, die er erlebt hatte.

      Alle auf den Piers merkten gleichzeitig, daß sich etwas tat, Rick daran, daß die Vision wieder vor seinem geistigen Auge erstand und er sich in den Gefängnishof zurückversetzt glaubte.

      Hazel Kent zuckte zusammen, als Dracula zu zittern begann und ein leises Winseln ausstieß.

      Chefinspektor Hempshaw und seine Begleiter schließlich blickten erstaunt zum Himmel hoch. Eben noch hatte die Sonne geschienen. Nun war der Sonnenschein wie ausgelöscht. Statt dessen türmten sich schwere, schwarze Wolken am Himmel. Ein eisiger Wind blies von der Themse her und ließ die Menschen frösteln.

      Noch ein unheimliches Phänomen trat ein. Die Sicht

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