Dr. Daniel Staffel 4 – Arztroman. Marie-Francoise

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Dr. Daniel Staffel 4 – Arztroman - Marie-Francoise Dr. Daniel Staffel

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Mutter fristen? Vergiß es!« Er unterstrich die letzten Worte noch zusätzlich mit einer heftigen Handbewegung.

      »Ich habe morgen einen Termin bei Dr. Daniel«, entgegnete Gerhild ruhig. »Martina wird mich begleiten, und dann werden wir mit ihm über die ganze Sache sprechen. Ich bin sicher, daß er uns eine akzeptable Möglichkeit bieten kann, und wenn nicht… nun, zumindest ich scheue mich nicht vor der Verantwortung für ein Baby.«

      Mit weit aufgerissenen Augen starrte Benno sie an. »Du willst…« Er schüttelte den Kopf. »Das ist doch nicht dein Ernst!«

      »Doch, Benno, es ist mein voller Ernst«, bekräftigte Gerhild ihre Worte. »Martina erwartet unser erstes Enkelkind, und das lasse ich nicht töten, nur weil es zu einem etwas ungünstigen Zeitpunkt zur Welt kommt.« Sie zuckte die Schultern. »Notfalls adoptieren wir es, dann ist Martina keine ledige Mutter, sondern hat lediglich ein kleines Geschwisterchen bekommen.«

      In diesem Moment fiel Martina ihrer Mutter um den Hals. »Mama, du bist einmalig! Ich liebe dich!«

      *

      Linda Böhnig kehrte mit einem perfekten Plan nach Steinhausen zurück. Oskar Pellendorf hatte den Vertrag nach ihren Wünschen aufgesetzt, und nun hatte Linda ihn in der Tasche. Sie würde Dr. Daniel einen Urlaub vorschlagen – vielleicht eine Woche Paris. Er war Romantiker, also würde er für die Stadt der Liebe sicher sehr empfänglich sein. Und dort würde sie dann nur dafür sorgen müssen, daß er dem Champagner ein bißchen zusprach, dann würde sich schon alles von allein regeln.

      Linda parkte ihren schnittgen Sportwagen direkt vor der stattlichen Villa. Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen, und Dr. Daniel kam eiligen Schrittes heraus.

      »Linda!« rief er erfreut und schloß sie zärtlich in die Arme. »Wie bin ich froh, daß du hier bist. Ich hatte ja solche Sehnsucht nach dir.«

      »Ich hatte doch auch Sehnsucht, Liebling«, versicherte sie, dann sah sie mit einem strahlenden Lächeln zu ihm auf. »Ich fürchte, wir müssen bald heiraten.«

      Dr. Daniel lachte. »Eigentlich stünde es ja mir zu, dir einen Heiratsantrag zu machen.« Wieder schloß er die geliebte Frau in die Arme. »Aber dafür wünsche ich mir einen etwas passenderen Rahmen.« Dann geleitete er sie ins Haus. »Hast du schon etwas gegessen?«

      Linda schüttelte den Kopf. »Ich hatte es viel zu eilig, um endlich zu dir zu kommen.«

      Dr. Daniel drückte sie für einen Moment liebevoll an sich, dann schaute er zur Küchentür hinein.

      »Irene, könntest du für Linda noch eine Kleinigkeit zu essen herrichten?« bat er.

      Seine Schwester grummelte etwas und hantierte laut scheppernd mit dem Geschirr.

      »Sie mag mich immer noch nicht«, seufzte Linda und tat dabei, als würde ihr dieser Umstand sehr zu Herzen gehen, dabei war es ihr in Wahrheit völlig egal, ob Irene sie nun leiden konnte oder nicht.

      »Das mußt du verstehen, Liebes«, versuchte Dr. Daniel zu vermitteln. »Irene ist ein paar Jahre älter als ich und hat sich schon immer ein bißchen für mich verantwortlich gefühlt. Ich glaube, sie wird immer auf mich aufpassen wollen, auch wenn ich einmal ein Tattergreis sein und am Stock gehen werde. Außerdem kennt sie dich ja kaum. Ich bin sicher, daß ihr euch vertragen werdet, wenn wir erst mal verheiratet sind.«

      »Hoffentlich«, seufzte Linda. »Ich würde mit deiner Schwester nur ungern im Dauerstreit leben. Sie ist ja eigentlich eine so sympathische Person.«

      Dr. Daniel lächelte. »Da hast du recht, und ich liebe sie auch von ganzem Herzen. Sie hat mir damals meinen neuen Anfang hier in Steinhausen sehr erleichtert.« Bei diesen Worten wurde er ernst. »Es war nicht einfach, in das Haus zurückzukehren, wo ich mit Christine so glücklich gewesen bin.«

      Zärtlich streichelte Linda sein Gesicht. »Das muß ja wirklich schrecklich für dich gewesen sein.«

      Die Erinnerung an diese schmerzliche Zeit drohte Dr. Daniel einzuholen, doch rasch schüttelte er diese Gedanken wieder ab. Es war vorbei, und Christine wäre sicher glücklich, wenn sie wüßte, daß er mit ihrer Kusine nun eine neue Liebe erleben durfte. Immerhin hatte Christine ihn kurz vor ihrem Tod noch gebeten, nicht allein zu bleiben, doch damals war es für ihn einfach unvorstellbar gewesen, daß er für eine andere Frau jemals etwas würde empfinden können.

      »Du denkst noch sehr oft an Christine, nicht wahr?« drang Lindas flüsternde Stimme an sein Ohr.

      Dr. Daniel nickte. »Ja, und ich fürchte, daß sich das auch nicht so schnell ändern wird – obwohl ich dich sehr liebe.«

      »Aber, Liebling, dafür habe ich doch vollstes Verständnis«, versicherte Linda rasch. »Ich will ja nicht, daß du Christine vergißt. Ich will dich nur wieder glücklich machen.«

      Dr. Daniel küßte sie zärtlich. »Das tust du bereits, Linda. Seit Christines Tod war ich nicht mehr auch nur annähernd so glücklich wie jetzt mit dir.« Dann machte er ein geheimnisvolles Gesicht. »Und nun, mein Liebes, habe ich eine Überraschung für dich.«

      Erstaunt sah Linda ihn an. »Eine Überraschung?« Und dann dämmerte es ihr plötzlich. Ein strahlendes Lächeln glitt über ihr Gesicht. »Du wirst meine Klinik übernehmen, habe ich recht?«

      Schlagartig wurde Dr. Daniel ernst. »Nein, Linda, es tut mir leid, aber ich habe mich noch nicht endgültig entschieden. Laß mir noch ein bißchen Zeit, ja?«

      Linda versuchte, sich die Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, was ihr auch sehr gut gelang. Schließlich war Dr. Daniels Entscheidung nur noch von nebensächlicher Bedeutung. Der Vertrag, den sie bei sich hatte, würde ihn ohnehin zwingen, die Klinik zu übernehmen.

      »Natürlich lasse ich dir Zeit, Robert«, erklärte Linda gönnerhaft, dann spielte sie perfekt die Neugierige. »Und was hast du nun für eine Überraschung?«

      »Weihnachten steht vor der Tür, und ich besitze im Zillertal eine wunderschöne Berghütte. Dorthin werden wir morgen gleich nach der Sprechstunde fahren und erst im Neuen Jahr zurückkehren. Was sagst du dazu?«

      Die Aussicht, das Weihnachtsfest in einer primitiven Berghütte zu verleben, reizte Linda nicht gerade sonderlich. Viel lieber wäre sie in einem Nobelhotel abgestiegen, aber sie kannte mittlerweile Dr. Daniels Hang zur Romantik, und so heuchelte sie ihm ihre Begeisterung vor.

      »Das ist ja wunderbar, Robert!« Stürmisch umarmte sie ihn. »Ich habe mir schon immer gewünscht, einmal Weihnachten in so stilvoller Umgebung zu feiern. Und dann auch noch ganz allein mit dir. Eine schönere Überraschung hättest du mir gar nicht bereiten können.«

      *

      Stefan kam ein wenig früher als sonst vom Dienst nach Hause. Als er den blitzenden Sportwagen vor der Villa seines Vaters stehen sah, stockte sein Schritt sekundenlang.

      Deshalb also, dachte er. Ich habe mich ja schon gewundert, daß Papa heute nicht mehr in die Klinik gekommen ist. Normalerweise schaut er dort mindestens zweimal am Tag nach dem Rechten.

      Er seufzte. Am liebsten hätte er jetzt kehrtgemacht und den Abend woanders verbracht. Aber zu wem hätte er schon gehen können? Seit Rabea die Verlobung gelöst hatte, hatte er keine Freundin mehr. Sicher, die junge Darinka gefiel ihm, aber was sie beide im Augenblick verband, war nicht mehr als eine sehr lockere Freundschaft. Sie gingen gelegentlich gemeinsam in die Kantine, hatten sich aber noch

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