Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Staffel 6 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden

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auf seine Freundin. »Na warte! Das wirst du mir büßen!« Er sprang von der Couch auf und wollte sich auf sie stürzen, als das Telefon klingelte.

      Tatjana, die sich schon auf den Kampf gefreut hatte, ließ die Hände sinken.

      »Och, immer wenn es spannend wird, ruft jemand an«, seufzte sie. »Musst du drangehen?«

      »Es könnte wichtig sein«, gab Danny zu bedenken und machte sich auf die Suche nach dem Apparat. Er fand ihn schließlich zwischen zwei Decken auf dem Sofa und nahm das Gespräch an.

      »Hallo, hier Dr. Norden«, meldete er sich im Bewusstsein, dass es sich jederzeit um einen Patienten handeln konnte, der seine Hilfe brauchte.

      »Danny, ein Glück, dass du noch wach bist.« Die aufgeregte Stimme seiner Mutter klang an sein Ohr.

      »Ich bitte dich. Es ist gerade mal viertel nach neun«, beschwerte er sich. »Mal abgesehen davon, dass ich als Böser sowieso keinen Schlaf brauche.« Er zwinkerte Tatjana zu, die noch immer im Wohnzimmer stand und dem Gespräch zuhörte. Zur Bestätigung reckte sie grinsend den Daumen der rechten Hand hoch.

      »Wer sagt denn so … Ach warte. Ich weiß. Das kann nur Tatjana gewesen sein. Solche Sprüche darf nur sie sich erlauben«, lachte Fee auf und ließ sich einen Moment lang von ihren drängenden Sorgen ablenken. Doch schnell dachte sie wieder an ihr Anliegen. »Ich hoffe wirklich, dass ich eure traute Zweisamkeit nicht zu sehr störe, aber darf ich euch bitten, jetzt noch zu uns zu kommen? Es geht um Marlas Baby.«

      »Ich schätze mal, mit dieser Frage tust du Tatjana einen Riesengefallen. Sie kommt nämlich langsam in ein Alter, in dem sie viel Schlaf braucht.«

      »Und gleich nach diesem Stadium folgt die senile Bettflucht«, ließ eine schlagfertige Antwort nicht lange auf sich warten. »Dann schaust du schnell allein vorbei? Es dauert auch nicht lange. Ich brauche nur deine geschätzte Meinung.«

      »Es ist mir eine Ehre.« Obwohl seine Mutter ihn nicht sehen konnte, deutete Danny eine Verbeugung an. »Ich bringe nur noch schnell meine Seniorin ins Bett und bin gleich bei euch.«

      »Du bist ein Schatz, danke!« Fee legte auf, und auch Danny wollte den Hörer zur Seite legen, als ihn ein Schlag auf den Rücken ins Wanken brachte. Das Gewicht, das sich gleich darauf auf seine Schultern senkte, ließ ihn in die Knie gehen.

      »Uff!« Sofort wusste er, dass sich Tatjana von hinten auf ihn gestürzt hatte und nun wie ein Rucksack auf seinem Rücken hing. »Ich dachte, du bist müde!«, keuchte er, darum bemüht, nicht umzufallen.

      »Ich bin eine Frau, schon vergessen?«, lachte Tatjana. »Ich bin multitaskingfähig und kann auch im Schlaf einen Bären besiegen. Oder wahlweise einen frechen Arzt.«

      »Ich bin nicht frech. Das nenne ich verbale Überlegenheit.« Mit einem gezielten Ruck gelang es Danny, seine süße Fracht abzuschütteln. Bevor Tatjana reagieren konnte, fuhr er zu ihr herum, schlang die Arme um sie und küsste sie, bis ihr Widerstand erschlaffte. Dann hob er sie hoch und brachte sie hinüber ins Schlafzimmer. Dort legte er sie ins Bett und deckte sie zu.

      »Eins muss man dir lassen: Du hast schon schlagfertige Argumente«, murmelte sie und rollte sich auf die Seite. »Über den Rest reden wir, wenn du zurück bist.« Sie gähnte und war schon im nächsten Moment eingeschlafen.

      Lächelnd blickte Danny auf seine unglaubliche Freundin hinab.

      »Schon erstaunlich, was für eine Wirkung so ein Bett haben kann«, wunderte er sich noch, ehe er in die Jacke schlüpfte, um sein Versprechen wahr zu machen und zu seinen Eltern zu fahren.

      *

      Als sich Danny Norden zu seinen Eltern gesellte, war der ganze Tisch im Esszimmer mit Unterlagen übersät. Bücher und Fachzeitschriften lagen neben dem Laptop, in dem das Ehepaar abwechselnd nach neuesten Erkenntnissen aus der Medizin suchte. Außerdem hatten sie Kontakt mit einem Spezialisten, dem die Unterlagen des Falls bereits vorlagen. Schon bald waren die Ärzte in eine Diskussion vertieft, die mit dem Beschluss endete, Marla zu einer Operation ihres Kindes im Mutterleib zu raten.

      Nachdem Fee Norden ihre Pläne gleich am nächsten Morgen mit ihrem Bruder Mario Cornelius besprochen hatte, wurde die Klinikchefin Jenny Behnisch informiert. Die setzte sofort eine Konferenz an, und nur eine halbe Stunde später hatten sich Mario, Dr. Lammers und Fee in ihrem Büro eingefunden.

      Volker Lammers machte keinen Hehl aus seiner Meinung.

      »Ehrlich gesagt stehe ich einer Ballondilatation im Mutterleib skeptisch gegenüber. Die Gefahr für Mutter und Kind ist eindeutig zu groß.« Seine Handbewegung sah so aus, als ob er das Thema vom Tisch wischen wollte, worüber sich Mario schon wieder ärgerte.

      »Und was würden Sie machen? Das Kind einfach so sterben lassen?«

      »Worüber regen Sie sich auf? Manchmal müssen wir eben einsehen, dass auch uns Grenzen gesetzt sind«, gab Lammers zurück und wandte sich an Jenny. »Oder wie sehen Sie das?«

      »Dazu weiß ich zu wenig über diese Methode«, erwiderte die Klinikchefin. »Können Sie mir Genaueres darüber sagen und Ihre Meinung begründen?«

      Mit dieser Frage erwischte sie Lammers auf dem falschen Fuß.

      Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und spielte mit dem Kugelschreiber, der vor ihm auf dem Tisch lag. Er war sich der Blicke bewusst, die auf ihm ruhten, und wusste auch, dass er Gefahr lief, das Gesicht zu verlieren. Für gewöhnlich nie um eine Ausrede verlegen, fiel ihm ausgerechnet in diesem Moment keine passende Antwort ein.

      »Das weiß doch jedes Kind, dass Eingriffe im Mutterleib ein hohes Risiko bedeuten. Das wird bei Frau Brandt nicht anders sein. Außerdem hatte ich keine Zeit für genauere Recherchen. Ich musste mich um den Hirnabszess kümmern«, versuchte er, sich herauszureden.

      »Wenn ich mich recht erinnere, habe ich mich auch mit Lukas Claas beschäftigt.« Fees Stimme war schnippisch. »Trotzdem habe ich mir die Zeit genommen, mich über diese Art der Operation zu informieren.« Sie schickte ihrem Kollegen ein scheinheiliges Lächeln und wandte sich dann an Jenny. »Vor ein paar Jahren stellten diese Operationen im Mutterleib tatsächlich noch ein großes Risiko für Mutter und Kind dar. Inzwischen wurde die Technik aber erheblich verfeinert. Und Professor Engelmann aus dem Herzzentrum hat einige beachtliche Erfolge vorzuweisen.«

      »Hast du persönlich mit dem Kollegen gesprochen?«, wollte Jenny wissen.

      Felicitas bejahte und berichtete von der Besprechung, die sie am Abend zuvor mit Mann, Sohn und dem Professor abgehalten hatte, der sich per Internet zugeschaltet hatte.

      »Ich habe ihm sämtliche Untersuchungsergebnisse zukommen lassen, und wir haben ausführlich darüber gesprochen. Auch er befürwortet diesen Eingriff.«

      »Das widerspricht meinen Erfahrungen«, war Volker Lammers nicht gewillt, klein beizugeben. »Meines Wissens sind die Ergebnisse nach wie vor unbefriedigend.«

      Händeringend suchte Felicitas nach einem Argument, um diesen Skeptiker zu überzeugen.

      »Die Gefahr, dass Fynn in Marlas Bauch stirbt, nimmt von Tag zu Tag zu. Wir können doch nicht tatenlos zusehen, wie sie ihr Kind verliert.«

      Ihre emotionale Reaktion entlockte Volker Lammers ein spöttisches Lächeln.

      »Emotionen waren noch nie ein guter Ratgeber. Finden

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