Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman. Karin Bucha

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Karin Bucha Staffel 4 – Liebesroman - Karin Bucha Karin Bucha Staffel

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er war verheiratet.

      Warum dieser unerhörte Betrug? Warum über ein junges Menschenherz schreiten und gewissenlos damit spielen?

      Viele Fragen hetzten durch Gunhilds Kopf. Eine grenzenlose Leere und Traurigkeit waren in ihrer Brust.

      Sie faßte in dieser Stunde des inneren Zusammenbruchs den folgenschweren Entschluß, Doktor Murphy bedingungslos zu folgen.

      Sie würde die Expedition als seine Mitarbeiterin mitmachen.

      *

      In recht angeregter Laune kehrte Michael mit den beiden Damen gegen Abend ins Hotel zurück.

      Noch ehe er den Pförtner erreicht hatte, um nachzufragen, ob ein Telefongespräch für ihn gekommen sei, stürzte Fritz auf ihn zu.

      »Herr Doktor! Herr Doktor!« rief er.

      »Nun, Fritz?«

      »Ich wollte Ihnen nur sagen, daß Besuch da war für Sie.«

      »Besuch für mich?« Das klang recht ungläubig.

      Aber da war auf einmal eine süße Ahnung in ihm. Hastig setzte er hinzu:

      »Eine Dame etwa? Eine sehr schöne, junge Dame?«

      Fritz bestätigte es durch ein heftiges Kopfnicken.

      »Ja, schön war sie wohl, aber nur – nur schrecklich blaß, und so – ich weiß nicht, wieso erregt und verstört.«

      Doktor Mayring kriegte Fritz an der Schulter zu packen.

      »Hat sie ihren Namen genannt? Hat sie gesagt, daß sie wiederkommen will?«

      »Ich habe gesagt – ich habe ihr erklärt, daß es ganz unbestimmt sei, wann Herr Doktor zurückkäme. Sie seien

      mit Ihrer Gattin und Fräulein Schwester…«

      »Mit wem soll ich unterwegs gewesen sein?«

      »Nun, mit Ihrer Frau«, wiederholte Fritz.

      »Hör mal, Fritz, hast du diesen Blödsinn etwa der jungen Dame erzählt?«

      Fritz war beleidigt. Trotzig stieß er hervor:

      »Ich sagte doch schon, ich habe der Dame erklärt, daß Sie mit Ihrer…«

      Michael schüttelte den Boy derb.

      »Fritz, du bist das größte Dusseltier, das mir jemals unter die Augen gekommen ist«, sagte er grimmig. »Wie kannst du solchen Unsinn verbreiten. Die Dame ist meine Mutter. Das erkläre ich dir nur, damit du diesen Wahnsinn nicht noch anderen erzählst. Nun paß mal gut auf. Wie hat die junge Dame auf deine Erzählung reagiert?«

      Fritz’ Augen waren kugelrund. Ihm kam eine schreckliche Ahnung von einer Riesendummheit.

      »Sie sah wie – wie eine Kalkwand aus.«

      Jäh ließ Michael den Jungen los und schrie ihn wütend an:

      »Du hast mir ja etwas Schönes angerichtet! Los, flitz davon und hol mir ein Taxi herbei. Aber schnell, schnell!«

      Fritz flog förmlich davon, und wenige Minuten später saß Doktor Michael Mayring schon im Wagen und ließ sich nach Gunhild Bruckners Wohnung fahren.

      Er stürmte die Treppen hinauf, immer drei Stufen auf einmal nehmend.

      Atemlos stand er vor der Wohnungstür.

      Die Klingel schrillte. Es durchfuhr ihn wie ein heißer Schreck. Dann wartete er.

      Endlich nahten Schritte.

      Er sah sich einer alten Dame gegen­über, die ihn aus ängstlichen, verweinten Augen anblickte.

      »Was wünschen Sie?«

      Auf einmal waren unerhörte Spannung und quälende Unruhe in Michael.

      »Kann ich bitte Fräulein Gunhild sprechen?« stieß er noch atemloser hervor

      Ein feindseliger Blick streifte ihn.

      »Wer sind Sie?« fragte Tante Elly.

      »Doktor Michael Mayring!« sagte er, sich höflich verneigend.

      »Bitte, treten Sie ein.«

      Etwas verlegen stand er vor der alten Dame, die ihn lange und eingehend musterte, in einer feindseligen Art, die Michael das Blut in die Stirn trieb.

      »Meine Nichte ist fort«, sagte sie endlich.

      »Fort? Wie soll ich das verstehen?« fragte Michael und hielt den Atem an.

      Ein Gefühl nahenden Unheils kroch ihn an. Ihn bangte vor der nächsten Minute, die ihm eine schreckliche Ahnung bestätigen mußte.

      Tante Elly fuhr, von einem neuen Klingelzeichen erschreckt, zusammen und lief hinaus.

      Kopfschüttelnd stand Michael in dem fremden Zimmer. Hier also lebte Gunhild.

      Gedankenschwer begann er auf und ab zu wandern, bis erregte, laute Stimmen, die aus dem Nebenzimmer zu ihm drangen, ihn zum Stillstehen zwangen.

      Deutlich unterschied er die Stimme der alten Dame und die eines jungen Mannes. Er meinte, diese frische, fröhliche Stimme schon einmal gehört zu haben.

      Einem inneren Zwang folgend, trat er näher an die Verbindungstür heran und lauschte. Es zwang ihn einfach etwas dazu, zu lauschen. Eifersucht quälte ihn. Hatte Gunhild mehrere Verehrer?

      Er wurde bald eines anderen belehrt.

      *

      »Sie sind es?« empfing Tante Elly Harry Ohnesorg und führte ihn in das neben dem Wohnzimmer gelegene schmale Zimmerchen. »Sie sind zu spät gekommen, Gunhild ist bereits weg. Ihr Chef hat sie selbst abgeholt.«

      Harry nahm die zitternden Hände der alten Dame in die seinen.

      »Tante Elly, ich bin nur gekommen, um mich von Ihnen zu verabschieden und Ihnen für all Ihre Liebe und Güte zu danken. Auch ich fahre in wenigen Minuten weg.«

      Tante Elly riß die Augen auf.

      »Sie auch?«

      Harry lächelte.

      »Tante Elly, ist es Ihnen eine Beruhigung, wenn ich Ihnen jetzt sage, daß ich die Reise zusammen mit Gunhild mache, um über sie zu wachen?«

      Im Handumdrehen versiegten Tante Ellys Tränen, weil sie das Gehörte nicht fassen und begreifen konnte.

      »Sie auch? Warum haben Sie das denn Gunhild nicht gesagt?«

      Harry wiegte den Kopf.

      »Ich weiß auch nicht, warum ich es verheimlichte. Jedenfalls wollte ich nicht, daß dieser Doktor Murphy zu früh

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