Die Vampirschwestern 2 - Das Buch zum Film. Franziska Gehm

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Die Vampirschwestern 2 - Das Buch zum Film - Franziska Gehm Die Vampirschwestern

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antwortete, sah Ludo Silvania fragend an.

      „Daka will auf ein Konzert und Papa hat es ihr verboten“, erklärte Silvania.

      „Was für ein Konzert denn?“, fragte Jacob neugierig. Er liebte Konzerte.

      Daka verschränkte trotzig die Arme vor der Brust und sagte: „Krypton Krax! Die weltbeste Vampirband ever!“

      „Eine Vampirband?“ Jacob zog verwundert eine Augenbraue hoch.

      „Nee, Quatsch. Krypton Krax halt.“ Silvania bemühte sich, unbekümmert zu lächeln, obwohl sie ihrer Schwester am liebsten eine Fratze gezogen hätte. Zwischen Jacob und ihr lief es gut und sie vertraute ihm. Aber sie war noch nicht so weit, ihm ihr Geheimnis anzuvertrauen. Es war schon schwer genug gewesen, es Helene und Ludo zu sagen, ohne dass die beiden ihnen die Freundschaft gekündigt hatten. Und es war wirklich nicht so leicht gewesen, hier in Deutschland Freunde zu finden. Geschweige denn einen Freund.

      Doch Jacob schien sich nicht weiter zu wundern. Ludo dagegen hatte beim Erwähnen des Bandnamens plötzlich die Augen aufgerissen und sich geschüttelt. Dann hatte er sich hingesetzt und am Nacken gekratzt.

      „Is was?“, fragte Helene besorgt.

      „Nee, geht schon wieder. Ich hatte gerade nur so ein merkwürdiges Gefühl. So einen unheimlichen Schauer …“, winkte Ludo ab.

      „Jedenfalls dürfen wir nicht auf das Konzert gehen. Aber …“, Silvania sah von einem zum anderen, „… wir könnten uns doch einfach die Krypton Krax-Konzert-DVD anschauen. Alle zusammen. Mit Popcorn und Chips – ganz chillig zu Hause.“

      Daka schnaubte verächtlich und ging einfach davon. „Nee, echt nicht!“

      Silvania blickte zerknirscht ihre Freunde an. „Äh, blöd jetzt, aber ich geh ihr besser nach.“

      „Was ist mit Kino heute Abend?“, fragte Jacob. „Soll ich dich abholen oder treffen wir uns dort?“

      „Wir treffen uns vorm Kino. Tschüss dann!“, rief Silvania im Weglaufen.

      „Und wann wollen wir jetzt zelten?“, fragte Ludo unternehmungslustig.

      „Also, ich könnte gleich Montag“, antwortete Jacob.

      „Ich auch“, sagte Helene und die drei verließen ebenfalls ihr schattiges Plätzchen auf dem Friedhof.

      Ludo sah sich noch einmal vorsichtig um. Er hatte sich zwar von seinem kurzen Schauer erholt, war sich aber nicht ganz sicher, ob das nicht der Vorbote einer neuen Vision war. Aber vielleicht war es auch nur ein kleiner Schwindel. Schließlich war es ganz schön heiß heute.

      Abhängen und abfliegen

      Nach dem Friedhof waren Silvania und Daka schweigend nach Hause gelaufen und hatten sich in ihr Zimmer verkrochen. Silvania blätterte in ihrer neuen Mädchenzeitschrift und Daka hing ab. Bei Vampiren war das durchaus wörtlich zu nehmen. Das hieß, sie hing kopfüber an dem Seil, das quer durch das Zimmer der Vampirschwestern gespannt war. Sie hatte schon wieder die Arme vor der Brust verschränkt und grummelte noch immer wütend vor sich hin.

      „Jetzt komm, ist doch nicht so schlimm. Dafür dürfen wir mit den anderen zelten“, startete Silvania erneut einen Versuch, Daka zu trösten. Sie konnte ihre Schwester ja verstehen. Krypton Krax und Murdo waren für Daka das, was für sie ein schöner Liebesschmöker und ein romantischer Abend mit Jacob waren.

      „Ich kann Papa schon verstehen. Wir sind noch zu jung für so ein Konzert“, redete Silvania weiter.

      Mit einem gekonnten Salto wirbelte Daka von dem Seil und landete mit einem Knall neben ihrer Schwester.

      „Zu jung, zu jung! Das ist mir so was von egal! Ich lasse mir das nicht verbieten. Ich fliege dahin, egal was Papa sagt!“, rief Daka.

      „WAS?“ Silvania fiel vor Schreck ihre Zeitschrift aus der Hand. „Das kannst du doch nicht machen! Papa will das nicht.“

      Daka stemmte die Hände in die Hüften. „Ich mache, was ich will, und nicht, was irgendwer anders will!“

      Mihai Tepes wollte sich gerade noch eine kleine Blutschorle genehmigen, bevor er sich zur Arbeit aufmachte, als seine geliebte Ehefrau hereinflatterte. Auch wenn sie nicht fliegen konnte, weil sie ja ein Mensch war, schien sie wirklich ein paar Zentimeter über dem Boden zu schweben, wie Mihai irritiert feststellte.

      „Huhu, Kinder, Mihai! Ich bin wieder daha!“, flötete sie.

      Seine Frau schwebte und flötete – Mihai musterte sie prüfend. Elviras Augen glänzten, ihre Wangen waren gerötet und ihre Haare verwuschelt. Das war im Grunde immer der Fall, aber heute glänzten ihre Augen noch funkelnder, ihre Wangen waren einen Hauch röter und ihr Wuschelkopf noch etwas wuscheliger als sonst. Normalerweise war niemand anders als er selbst für diesen Zustand seiner Frau zuständig. Aber seine Frau war den ganzen Nachmittag unterwegs gewesen und er hatte nach einem kleinen Schläfchen mit seinen Rennzecken Fidel und Castro trainiert. Wer also hatte Elvira zum Flöten und Schweben gebracht?

      „Ach, Mihai, heute ist mein Glückstag“, trällerte Elvira. „Das Atelier ist einfach perfekt! Genau richtig. Ich habe sofort den Vertrag unterschrieben.“

      Jetzt trällerte Elvira auch noch. Nachdenklich nahm Mihai einen großen Schluck von seiner Blutschorle. „Das ist ja schön“, meinte er.

      „Wir haben auch gleich auf unser neues Verhältnis, äh, Miet-Verhältnis angestoßen. Jacobs Vater hat mich spontan auf ein Gläschen eingeladen. Er hatte einen ausgezeichneten Champagner da“, säuselte Elvira und warf ihre Handtasche schwungvoll auf die Küchenanrichte. „Wir haben uns über Kunst unterhalten. Richtig gut. Ich habe gar nicht gemerkt, wie mir das gefehlt hat …“

      SCHWAPP! Mihai stieß fast sein Glas um. Seine Frau schwebte, flötete, trällerte, säuselte und ihr fehlte etwas???

      „Er ist auch wirklich sehr nett. So erfrischend undeutsch – Australier eben.“ Elvira plapperte immer weiter und bemerkte gar nicht, dass ihr Vampirmann sie mit gerunzelter Stirn beobachtete.

      „Und?“ Silvania kam neugierig in die Küche und Elvira umarmte sie stürmisch.

      „Alles super, Süße. Jacobs Vater ist ja wirklich total nett. Und witzig. Und attraktiv – wie dein Jacob.“ Elvira strich ihrer Tochter über die Wange.

      Silvania sah ihre Mutter überrascht an. „Mama, du bist ja beschwipst!“

      Elvira kicherte. Mihai schlürfte geräuschvoll.

      „Na ja – ein bisschen vielleicht“, gab Elvira zu.

      „Ehrlich gesagt, finde ich es nicht so nett und witzig von diesem Menschen, dich gleich so abzufüllen.“ Mihai spuckte jedes Wort aus wie eine faule Ratte. „Was will der Typ von dir? Ich meine, wo doch erwiesen ist, dass Alkohol Menschen ähnlich enthemmt wie das Blut uns Vampire.“

      „Ach komm, Papa. Meinst du vielleicht, Jacobs Vater will Mama anmachen? Das ist doch Gumox.“ Silvania schüttelte ungläubig den Kopf.

      Mihai schnaufte und nahm noch einen großen Schluck von seiner Schorle.

      „Ach, Schatz, Inima. Wirklich, wir haben uns bloß gut verstanden.“ Elvira

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