G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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Krachen des Schusses erfüllte den Flur. Sie wurde an das Treppengeländer geschleudert. Ihr war, als hätte man ihr ein Flammenschwert in die rechte Seite gestoßen. Aber sie drückte noch ab, verfehlte jedoch den Mann und das Bett. Die Kugel bohrte sich in die Lehmwand. Gleichzeitig spürte sie den Einschlag in die linke Hüfte.

      Juan, dachte sie, während sie über das Geländer stürzte, du hast geschossen, du hast ja mich getroffen, du dummer Junge. Du hast…

      Ihr Schrei wurde von dem nächsten krachenden Abschuß übertönt. Lattimer hatte seinen Revolver auf Juan angelegt.

      Der Junge fiel auf den Rücken. Er blickte auf die Decke über sich, auf die schwarzen Balken in den weißen Feldern. Dann drehten sich die Balken und die Felder um Juan Florino.

      Der Junge, der noch nie auf einen Menschen geschossen hatte, fiel in die Tiefe – genau wie schon vor ihm die Frau.

      Die Treppenstufen dröhnten, als der Körper herunterkollerte und unten liegenblieb.

      Oben starb der Junge, unten lag die Frau, der er gerade noch den Braten gebracht hatte. Er starb, ohne jemals eine Frau besessen zu haben.

      Draußen war der Teufel los. Ein Mann stürzte über die Tonne. Ein Querschläger jagte jaulend in den Gitarrenboden und fetzte Holz und Saiten entzwei.

      Jesse Miller taumelte rücklings ins Feuer, riß den Braten mit und fiel in die Flammen.

      Sein fürchterlicher Schrei vereinte sich mit dem Sam Clintons, dessen rechter Ellbogen von einer Kugel zerschmettert worden war. Der Revolver wirbelte durch die Luft und landete in den Flammen. Dann knatterten die Schüsse los, als wäre ein Feuerwerk abgebrannt worden.

      Jemand rannte auf Sam Clinton zu. Er sah die blaue Uniform, die Stiefel und das heransausende Gewehr, und bekam den Hieb gegen den Kopf.

      »Ich habe den Hund!« rief Sergeant Keefer und dann trat er einem Mann, der den Colt aufheben wollte und tückisch schielend zu Amos Raiden blickte, mit aller Wucht gegen den Arm. »Hund, heulst du?«

      »Gnade, Barmherzigkeit!« wimmerte jemand. »Ich war nicht dabei, ich habe nichts damit zu tun. Ich war ja gar nicht…«

      »Du wirst auch baumeln!« knirschte Ashley und schlug mit seinem Gewehr zu. »Ihr werdet alle baumeln!«

      »Der verbrennt, zieh ihn aus den Flammen, Elmsford!« schrie Keefer. »Schnell, raus mit ihm!«

      Überall jammerten und stöhnten Verwundete.

      »Stehen Sie auf, Sir!« sagte der

      Scout, der nun am Ende der Geisterfährte angelangt war. »Sie können aufstehen, Sir, Sie sind frei!«

      Der Mann lag still, die Augen fest geschlossen.

      »Lattimer«, sagte er tonlos, »morgen sollte ich einen Brief an meine Familie schreiben, ja, morgen. Lattimer, wie geht es meiner Tochter?«

      »Gut, Sir, sie ist sicher längst zu Hause. Kommen Sie, Sir, ich helfe Ihnen auf!«

      »Sie haben es mir erzählt. Es muß grauenhaft gewesen sein«, flüsterte Claiborn in sitzender Stellung. »Joe, Junge, sie haben uns ein Schlafmittel in den Kaffee getan. Die tranken ja nur Tee, diese Laurie Miller und ihr Bruder Jesse. Diese Frau hat Murphy erschossen, sie hat es mir selbst erzählt, als ich mich weigerte, jemals einen Brief an meine Familie zu schreiben. Sagen Sie, Joe, wie kann eine Frau so sein?«

      »Joe, drei Mann sind tot«, meldete Amos Raiden an der Tür. »Hallo, Sir, kommen Sie, wir müssen hier weg!«

      »Lebt Clinton?«

      »Ja, Joe.«

      »Hängt ihn, auf der Stelle!«

      »Keefer ist schon dabei, Stricke zu suchen.«

      »Ihr dürft unsere Pferde nicht vergessen. Sir, wo ist Ihr Eigentum? Und wo sind die Sachen unserer Kameraden?«

      Er denkt an alles, dachte Claiborn. Er wäre auch hergeritten, wenn ich nicht mitgeschleppt worden wäre. Mein Gott, Staatenkavallerie auf mexikanischem Boden – ohne Kriegserklärung! Das darf man nie erfahren.

      »Clintons Zimmer ist unten. Er hat mich dort ›verhört‹, wie er sagte. Er wollte mein Geld und dann auf Nimmerwiedersehen verschwinden, Joe. Der Mann ist zu allem fähig.«

      »Er wird nie mehr zu etwas fähig sein!«

      Der Chief-Scout ging mit grimmigem Gesichtsausdruck hinaus, entschlossen, mit allem ein Ende zu machen.

      *

      »Alles Gute für Sie, Sir«, sagte Joe Lattimer. »Kommen Sie heil zu Ihren Leuten! Oder soll ich…«

      »Nein, nein, um Gottes willen, Lattimer, reiten Sie zur Grenze. Sie können es vielleicht gerade noch bis zum Morgengrauen schaffen.«

      »Das werden wir, Sir, keine Sorge. Was wollen Sie dem Alkalden in Tecolote erzählen?«

      »Hm. Ich sah Mexikaner, die ich nicht kannte. Sie banden mich ohne ein Wort der Erklärung los und gaben mir meine Sachen, dann schickten sie mich nach Hause. Was weiter wurde, weiß ich nicht.«

      »Gut, Sir, reiten Sie besser. Der Weg nach Hause ist weiter als der, den wir nehmen müssen. Einen Gruß an Miß Luisa, Sir – von uns allen!«

      »Danke, Joe, mein Junge. Hm, ich habe eine Bitte.«

      »Ja, Sir?«

      »Wenn Sie die Armee verlassen, würden Sie uns besuchen, sofort, Joe, ehe Sie etwas anderes beginnen?«

      »Ich werde kommen, Sir.«

      »Das ist ein Versprechen, Joe?«

      »Ein Versprechen!«

      Die acht Mann hielten stumm, als er jedem von ihnen die Hand lange drückte.

      »Ich«, sagte er – und er hatte ein Würgen im Hals, »ich – ich danke der United States Kavallerie, der besten Truppe, die diese Welt jemals gesehen hat. Das seid ihr! Ich werde es nicht vergessen, nie in meinem Leben. Das ist ein Versprechen, wie es euch Joe Lattimer geben könnte, Männer. Wir sehen uns noch.«

      Dann ritt er nach Westen.

      »Vamos!« sagte Chief-Scout-Lattimer. Es war seltsam, daß er es auf spanisch sagte. »Adelante, vorwärts!«

      »Moment noch!« sagte Sergeant Keefer und gab Clintons Beinen einen Stoß. »Er schaukelt so prima. Der schönste Anblick meines Lebens.«

      Dann ritten sie nach Norden davon, und Keefer dachte traurig, der Spaß war schnell vorbei, und die Wirklichkeit hatte ihn wieder:

      Das ist bestimmt unser letzter gemeinsamer Ritt mit Joe. Wir werden nie mehr mit ihm Seite an Seite reiten. Es sind ja nur noch drei Wochen, dann verläßt er uns. Er wird allein dieselbe Tour noch einmal reiten und Sir Claiborn besuchen. Wie die Claiborns ihn wohl aufnehmen werden, möchte ich bloß wissen. Ich würde was darum geben, wenn ich dabeisein könnte. Vor Jahren hilft sein Vater den Claiborns – oder den Cabrals, es kommt ja auf dasselbe

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