G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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in diesem verdammten Land, gibt es schöne Zivilklamotten, Häuptling?«

      Um Lattimers Mund huschte ein Lächeln.

      »Nun mal langsam«, sagte er. »Zuerst ist da Lewis Claiborn. Sam Clinton hat ihn mitgenommen, und ihr könnt euch alle ausrechnen, was der Halunke will: noch mehr Geld. Claiborns Familie besitzt sehr viel. Sie hat zwar ungeheure Verluste an Geld durch die Rinderpest in Mexiko erlitten, aber sie kann von jeder Bank, denke ich, bis an die fünfzigtausend Dollar leihen. Ich bin sicher, Clinton hat diesen Plan schon lange gehabt, und er wollte wahrscheinlich nicht den alten Claiborn, sondern seinen Sohn Al entführen, vielleicht auch Miß Claiborn.«

      »Mich – meinen Bruder?« stammelte Luisa entsetzt. »Aber, Joe, wir haben nie etwas von diesem Bravado gesehen oder gehört.«

      »Der Satan wäre auch schön dumm gewesen, wenn er seine Nasenspitze bei Ihnen gezeigt hätte«, entfuhr es Keefer. »Entschuldigung, Miß, daß ich mich einmische, aber er wäre wirklich verrückt gewesen.«

      »He, Keefer, du hast recht«, sagte Lattimer. »Der Lump Clinton muß sich sehr genau nach den Claiborns und Cabrals erkundigt haben. Sie machen nie ein Geschäft, wenn sie Geld leihen müssen, sie zahlen immer bar. Das haben Sie doch gesagt, Luisa? Nun, sehen Sie, Ihr Vater hätte die Nachbarhazienda kaufen können, wenn er zu einer Bank gegangen wäre und Geld aufgenommen hätte, aber das hat er nicht getan. Also entschied er sich für den Verkauf der Minenanteile. Ich bin sicher, Clinton wußte nicht, ob dieses Geld auf dem Bankweg oder in der Kutsche nach Mexiko geschafft werden sollte. Darum der Einsatz dieser Frau, der angeblichen Mrs. Joan Stork. – Keefer, wir haben einen Befehl auszuführen, oder?«

      »Ich sch… ich pfeife auf den Befehl!« fauchte der Sergeant und sah zu Luisa Claiborn. »Ich besorge mir Zivilsachen, du suchst den Halunken Clinton, und dann servieren wir ihn ab. Warum haben wir ihn denn nie erwischt, he? Weil der dreimal verfluchte Kerl immer über die Grenze abhaute und seine Fährte sich nicht verfolgen ließ. Diese verdammte Geisterfährte!«

      »Du regst dich zu sehr auf, du mußt erst überlegen, mein Freund«, sagte Lattimer gelassen. »Clinton hat von unserem Befehl erfahren. Der Lump kennt die Armee so genau, daß er all das ahnt, was wir vorhaben. Wir werden nach Tecolote kommen und die dortige Telegrafenstation benutzen, um das, was passiert ist, nach Camp Lowell zu melden. Klar?«

      »Ja«, schnaufte Keefer. »Und man wird uns den Befehl geben, sofort nach Camp Lowell zurückzukehren.«

      »Nein!« entgegnete Lattimer kopfschüttelnd. »Man wird uns den Befehl geben, die verdammten Apachen zu jagen und uns Verstärkungen schicken, mit denen wir uns irgendwo treffen sollen, mein Freund.«

      »Was, Apachen? Aber, es waren doch gar keine Apachen.«

      »Wir werden das aber melden, Junge.«

      »Verflucht!« maulte Keefer. »Du willst Apachen für die Sache… Mann, dann führst du die Armee doch absichtlich hinters Licht, das darfst du aber nicht.«

      »Nein?« Der Chief-Scout grinste. »Ich führe nicht nur die Armee hinters Licht, ich lege auch Clinton herein. Begreifst du das? Sobald Clinton einen Überfall in Arizona inszeniert hatte, meldeten es die Grenzposten über den Telegrafen an die einzelnen Stationen. Und stets war der Kerl schneller verschwunden, als man ihn stellen konnte. Wir haben doch vermutet, daß er den Telegrafen angezapft haben muß, ehe er einen Überfall ausführte. Er war immer bestens informiert und konnte sich rechtzeitig aus dem Staub machen, der schöne Geisterfährtenleger. Diesmal servieren wir ihm die von ihm erwartete Meldung. Ich halte jede Wette, daß er die Grenzleitung schon angezapft hat und nur auf unsere Meldung und die für uns bestimmten Befehle wartet.«

      Keefer verfärbte sich und schlug sich die Hand vor den Kopf.

      »Mann«, stieß er hervor, »wenn du recht hast, muß er glauben, daß wir Apachen aufspüren und die vielleicht wochenlang suchen. Aber du hast etwas vergessen, überleg mal, Joe! Er hat Mr. Claiborn und wird dessen Familie erpressen. Wenn erst bekannt wird, wirst du auch wissen, wer den Lieutenant und unsere Kameraden abgeknallt hat. Und dann…«

      »Du redest schon wieder und denkst nicht nach«, unterbrach ihn Lattimer. »Sergeant, unser Freund Clinton hat sich noch nicht an die Cabral-Familie gewandt. Das wird er erst tun, wenn er sicher ist, daß wir angestrengt nach Apachen suchen. Wie sollen wir, wenn wir wochenlang durch die Wüste reiten und wieder Indianer aufspüren, erfahren können, daß irgendwo in Mexiko, jenseits der Grenze, die wir nicht überschreiten dürfen, der totgeglaubte Mr. Claiborn ganz lebendig, aber um etliche tausend Dollar ärmer, wieder auftaucht und friedlich auf seinem Rancho lebt? Sergeant Keefer, ehe wir das erfahren, vergehen Wochen, und dann ist Clinton für immer – hörst du gut? – für immer verschwunden. Mit dieser Menge Geld kann er überall und in jedem Land leben.«

      Jim Keefer nickte verstehend.

      »Er hat recht«, sagte er zu Sergeant Amos Raiden. »Er hat schon wieder einmal recht. Wir lauern dem Kerl auf, der den Erpresserbrief zu den Cabrals bringt. Und dann…«

      »Er denkt schon wieder nicht«, seufzte Lattimer. »Du hast den Telegrafen und den Kerl vergessen, der irgendwo auf einem Mast steigt, die Leitung anzapft und dann sein Morsegerät einschalten wird, um mit anzusehen, wie der Kasten Punkte und Striche ausspuckt. Sergeant Keefer, ist dir wenigstens klar, daß dieser Mann uns zu Clinton bringen wird?«

      »Und ob. Mensch, deinen Kopf möchte ich haben«, sagte Keefer. »Warum denke ich immer falsch, Joe? Also, wir liefern Miß Claiborn an der Grenze beim mexikanischen Alkalden ab. – Miß Claiborn, Sie müssen so tun, als wäre Ihr Vater längst tot. Können Sie das?«

      »Natürlich. Jede Frau kann weinen, wenn sie will«, bemerkte Lattimer und legte ihr die Hand auf den Arm. »Luisa, Sie müssen völlig verzweifelt wirken. Schaffen Sie das?«

      »Ja, Joe, ganz bestimmt. Wie gut ich bin, Joe, ist entscheidend, oder? Glauben Sie, daß Clinton seine Leute auch in Tecolote – unserem Tecolote auf der mexikanischen Seite, meine ich – sitzen hat?«

      »Todsicher«, gab der Chief-Scout zurück. »Sagen Sie Ihrer Mutter und Ihrem Bruder, Ihr Vater käme nach Hause, aber tun Sie anderswo alles, damit es den Anschein hat, als wären Sie vom Tod Ihres Vaters überzeugt. Das ist die einzige Chance, ihn zu retten. Erfährt Clinton von unserer Absicht, ist Ihr Vater verloren. Daran müssen Sie ständig denken, verstanden?«

      Joe sprang in den Sattel und trieb sein Pferd an, als befürchtete er, daß sie ihm wieder einmal für irgend etwas danken könnte.

      Lattimer preschte den Hang hoch. Alle Spuren mußten so beseitigt werden, daß binnen zwei Stunden Sonne und Wind nichts mehr von ihnen übrigließen. Wer immer herkam, er durfte nicht ahnen, daß es hinter dem Höhenzug ein gerade geöffnetes und wieder zugeschaufeltes Grab gab.

      »Jim, jetzt haben wir wieder etwas gelernt«, sagte Amos Raiden zu Jim Keefer. »Wir werden nie so denken können wie er, aber wenn wir jemals in eine ähnliche Lage kommen, machen wir keinen Fehler. Ich wäre genau wie du überzeugt gewesen, daß es Apachen getan haben, ich hätte Stein und Bein geschworen. – Miß, was haben Sie?«

      »Raiden, er ist ein großer Mann, nicht wahr?« fragte Luisa leise und blickte zum Hang, wo Lattimer ritt. »Was werden Sie tun, wenn er die Armee verläßt?«

      Amos Raiden wechselte einen Blick mit Keefer und den anderen Männern.

      »Miß, ich weiß nicht, was wir tun werden, wenn er uns verläßt«, antwortete er nachdenklich. »Man sagt, Al Sieber, Jacks Onkel, wäre der

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