G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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gar nicht.«

      Sie lachten alle, bis sich Laurie Miller erhob und auf Murphy zukam. Das Gelächter verstummte, sie blickten auf die rothaarige Frau.

      »Ich war also ein Narr«, sagte Murphy bitter. »Ich habe dir geglaubt, Joan. Für mich bleibst du Joan, und du wirst mich nie vergessen.«

      Sie sah ihn an und lächelte spöttisch.

      »Meinst du?« fragte sie spitz. »Du bist wirklich ein Narr, Murphy, wenn du glaubst, daß du mir etwas bedeutet hast. Ich habe viele Männer wie dich gekannt – zu viele, Alan Murphy, verstehst du? Es war ein Mann wie du, der mich an andere Männer verkaufte und von mir lebte. Ich glaubte ihm, daß er eines Tages mit mir ein gemeinsames Leben in einem anderen Land führen wollte, bis ich schließlich erfuhr, daß er gar nicht daran dachte. Er lachte über meine Gutgläubigkeit, bis ich ihn erschoß, mit diesem Revolver, Murphy.«

      Sie zog die Waffe mit spielerischer Leichtigkeit aus dem Halfter und spannte den Hammer. Das Lächeln stand wie eingefroren in ihrem eiskalten Gesicht.

      »Du – du bist eine Mörderin?« murmelte Murphy verstört. »Du bist eine – eine…«

      »Eine Hure, wenn du es genau wissen willst«, sagte sie achselzuckend. »Ja, ich habe gemordet. Ich habe Männer in dieser Wüste ins Verderben gelockt, reiche Narren, die in Mexiko Geschäfte gemacht hatten und wieder zurück in die Staaten wollten. Sie liegen hier irgendwo unter dem Sand. Hier liegen viele, von denen man nie eine Spur gefunden hat. Ich war stets der Lockvogel für Sam Clinton und meinen Bruder Jesse. Männer werden immer schwach, wenn sie unterwegs einer hilflosen Frau neben einem Wagen mit drei Rädern und einem zerbrochenen vierten Rad finden.«

      »Was soll das?« sagte Murphy keuchend. »Ich täusche mich nicht, du kannst diese Liebeslust nicht gespielt haben, du hast sie empfunden, du bist in ihr aufgegangen. Das war kein Spiel, niemals.«

      Sam Clinton sah die Frau starr an, und Murphy entging Clintons mißtrauischer Blick nicht.

      Die Männer schwiegen und blickten irgendwie ängstlich zu Laurie Miller. Der pockennarbige Mexikaner biß sich auf die Lippen. Er schien vergebens gegen seine Furcht anzukämpfen.

      Sie haben Angst, dachte Murphy, und es lief ihm kalt über den Rücken. Sie fürchten sich alle vor diesem Weib, das sieht doch ein Blinder.

      »Ich habe etwas empfunden«, sagte Laurie Miller eisig. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie es ist, wenn man mit einem Mann nackt im Bett liegt und ganz genau weiß, daß er bald sterben wird. Es gibt keine größere Lust als jene, du eitler, aufgeblasener Narr. Weißt du, was ein Skorpionweibchen macht, wenn es ein Männchen angelockt hat und sie sich gepaart haben? Weißt du das, Murphy? Das Weibchen tötet das Männchen, bringt den Liebhaber um.«

      »Du bist – du bist ja noch schlimmer als diese gewissenlosen Schurken!« stieß Murphy angeekelt hervor. »Den Satan könnte ich mir nicht schrecklicher ausmalen. Du bist ein Ungeheuer aus Fleisch und Blut.«

      »Ich bin zu Tränen gerührt«, höhnte sie und spuckte aus. »Ich hasse alle Männer, und ich hasse dich.«

      Mein Gott, welch ein Satansweib! dachte Murphy. Lattimer, diese Frau bringt auch einen Mann wie dich um. Sie ist eine Hexe, eine verfluchte Hexe, die…

      Der brüllende Knall steigerte sich zu einem Donnerschlag, der einen Blitz aus dem Himmel herabzucken und mitten in Alan Murphys Kopf einschlagen ließ. Er hatte seinen Boß verraten, und er bezahlte jetzt mit seinem Leben für diesen Verrat.

      Murphys letzter Gedanke hatte Joe Lattimer gegolten, doch der war gut hundert Meilen von diesem Platz entfernt.

      Dafür war Sergeant Jim Keefer mit seinen drei Mann immer noch nahe genug, aber er war wiederum zu weit entfernt, um die Schüsse zu hören. Der Wind war bereits zu stark geworden. Er kam von Südwesten heran und fauchte böig und stark auffrischend über das Land.

      Sergeant Jim Keefer ritt der Hölle entgegen.

      *

      Die Hölle, darüber war sich Jim Keefer im klaren, konnte auch nicht viel schlimmer sein als das, was von Südwesten auf sie zukam. Der Rest Hoffnung, den der Sergeant gehabt hatte, zerschmolz wie Butter in der Sonne. Er zog hinter der einzigen Deckung, die sich ihm bot – ein paar kümmerlichen Saguarokakteen – an der Longe, die sein Pferd mit dem von Dick Elmsford verband.

      Der Wind heulte durch die über mannshohen Kakteen, der Sand prasselte gegen Mensch und Tier. Als Elmsford heran war, tauchte auch Corporal Hunter Ashley wie ein Gespenst aus den Sandwolken auf. Ihm folgte Jack Sieber, und da alle Pferde mit Longen verbunden waren, bildeten sie nun eine Kette und verständigten sich durch lautes Zurufen.

      Nichts erinnerte an die morgendliche Stunde. Die Sonne mußte längst aufgegangen sein, doch es war beinahe so dunkel wie in der Nacht. Bis jetzt hatte Keefer die Richtung zu den Mesqual Springs einhalten können, doch der Sturm nahm zu, und Jim mußte sich darauf vorbereiten, daß sie ihm schutzlos in der weiten Ebene ausgesetzt waren.

      Seit zwei Stunden hatte Sergeant Keefer versucht, die Bergketten zu erreichen und in irgendeinem Tal Unterschlupf zu finden.

      »Wir schaffen es nicht, wenn wir weiter in Richtung Quelle marschieren!« rief Keefer den drei Corporals zu, als sie dichtgedrängt und zusammengekauert im Schatten der Pferde hockten. »Es hilft nichts, wir müssen vor dem Sturm her, wir können nicht weiter dagegen anmarschieren, die Pferde sind am Ende.«

      »Ja«, bestätigte Sieber. »Sie waren schon fertig, als wir losritten, Jim. Der verdammte Sandsturm macht auch ihnen zu schaffen. Mein Gaul stolpert schon dauernd. Versuchen können wir es. Wenn es uns nicht gelingt, haben wir nur noch eine Chance. Seid ihr euch darüber klargeworden?«

      Elmsford und Ashley nickten apathisch. Ihre Halstücher wirkten zwar als Filter, doch der Sand hatte längst ihre Nasenlöcher verstopft, klebte dort aneinander und bildete Pfropfen, die man alle drei Minuten herausbohren mußte.

      Manchmal dauert es einen halben Tag, ehe ein Wüstensturm richtig loslegt. Und mit dieser Hoffnung hatten sie ihren Weg so schnell wie möglich fortgesetzt. Die Hoffnung hatte getrogen, der Sturm brach früher als erwartet los, und jedem war klar, daß die Pferde höchstens eine Stunde durchhalten würden. Hatten sie dann nicht die Berge erreicht, gab es nur noch eine Möglichkeit: sie mußten die Tiere erschießen. Die würden sonst qualvoll verenden. Tote Pferde boten auch im freien Gelände eine Deckung für Menschen. Man konnte sich hinter ihnen unter einer Decke verkriechen und das Ende des Sturmes abwarten.

      »Ihr wißt, sie fallen ganz plötzlich um!« schrie Keefer den drei Männern zu. »Achtet auf die Longen! Keine darf sich lösen! Wer bei diesem Sturm allein unterwegs ist, der kann sein Testament machen. Also, nach Nordosten!«

      Keefer trat neben das Pferd, faßte es fest am Zaumzeug und zog es dann herum, bis sie den Wind im Rücken hatten. Hätte er sich in den Sattel geschwungen, wäre das Pferd keine halbe Stunde gelaufen und unter ihm bald zusammengebrochen. Trotz der Decke, die Keefer über den Kopf des Pferdes gezerrt hatte, drang der feine Flugsand in Maul und Nüstern des Tieres ein.

      Eine Stunde, dachte Keefer beklommen, länger hält es nicht mehr durch. Diese verfluchte deckungslose Ebene, sie bringt die Pferde und vielleicht auch uns um. Was wird, wenn wir die Bergkette verfehlen?

      *

      Jack Sieber drückte ab. Um feuern zu können, hatte er den Revolver erst unter der Decke reinigen müssen. Der Knall verhallte im Brüllen

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