G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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zu!« sagte er sanft. »Du kommst mit nach Tecolote. Da fragen wir mal die Leute. Es kann ja sein, daß dein Bruder doch bei einem Mexikanergirl ist. Es gibt ein paar ganz hübsche Mädchen an der Grenze. Nur Ruhe bewahren, Joan, wir finden ganz sicher eine Spur von ihm.«

      »Mein Gott, jetzt habe ich richtig Angst«, flüsterte sie und preßte sich an ihn. »Du sagst das so einfach. Ich kann mich euch doch nicht anschließen. Was wird dein Boß dazu sagen? Ich habe gesehen, wie der Salooner vor ihm gebuckelt hat. Der Storekeeper kroch, möchte man meinen, beinahe auf dem Bauch vor ihm. Hat Claiborn so viel Macht?«

      »Macht, Ansehen, Geld – alles, was du dir denken kannst«, antwortete Murphy. Er nahm noch einen Schluck, goß wieder nach und trank auch das Glas noch leer. »Vor achtzig Jahren gehörte hier alles den Cabrals, der Familie seiner Frau. Dies war Mexiko, und die Cabrals waren Gouverneure, Statthalter. Der Teufel weiß, was sie noch alles waren.«

      »Und alles gehört jetzt ihm?«

      »Hier nicht. Hier hatte er Minenanteile, aber drüben kannst du hundert Meilen weit nach Süden reiten und wirst immer noch auf seinem Land sein. Nach Westen hin kannst du vier Tagesritte machen quer durch die Gran Desierte-Wüste. Alles Land gehört den Cabrals.«

      »Aber er ist doch Amerikaner!«

      »Er hat beide Staatsangehörigkeiten«, klärte Murphy sie auf. »Du mußt mal seinen Hauptbesitz sehen – Rancho de Cabral. Das ist ein Palast, ich sage dir, ein richtiger Palast. Doch Claiborn ist ein anständiger und großzügiger Mann. Sein Schwiegervater war ganz anders, stolz, unnahbar, streng und manchmal sogar grausam. Die Leute mögen Claiborn, obwohl er ein Gringo ist.«

      »Hoffentlich mag er mich«, seufzte sie. »Meinst du, er erlaubt, daß ich mich anschließe? Alan, kaum haben wir uns kennengelernt, da sollen wir uns wieder trennen müssen?«

      »Du glaubst doch wohl nicht, daß ich das will?« schnaufte Murphy. »Nein, du kommst mit, ich sorge schon dafür. Wenn ich Claiborn sage, daß dein Bruder wahrscheinlich nach Tecolote ging, erlaubt er es sicher. Mach dir keine Sorgen, wir bleiben zusammen,

      Joan!«

      »Zusammen?« seufzte Joan bitter. »Du hast deine Arbeit bei Claiborn, ich muß eines Tages wieder nach Phoenix zurück. Könntest du nicht…«

      »Was?« fragte er, als sie schwieg und den Kopf an seiner Schulter barg. »Ob ich bei Claiborn aufhören könnte? Natürlich könnte ich jederzeit aufhören, aber ich werde nirgendwo das Geld verdienen. Woanders wäre es nicht genug für uns beide. Ich müßte dann schon als Revolvermann für jemanden Dreckarbeit tun. Ich habe mal Mechaniker gelernt, Waffenmechaniker, aber der Job wird zu schlecht bezahlt, weißt du.«

      »Ich habe einige Ersparnisse«, sagte sie ganz leise. »Sie könnten für ein kleines Geschäft reichen. Aber nein, ich will nicht, daß du jetzt glaubst, ich würde mich dir an den Hals werfen. Vergiß es!«

      »Du – an den Hals werfen? Joan, du liebst mich?«

      »Ja«, bekannte sie lächelnd. »Es ist nicht Leidenschaft allein. Du bist so, wie ich mir immer einen richtigen Mann vorgestellt habe. Ein Waffengeschäft… Es würde vielleicht reichen.«

      »He, he, du«, murmelte er und streichelte sie. »Dein Geld nehmen ­ich? Das wäre das letzte, was ich täte. Etwas habe ich auch zurücklegen können. Viel ist es nicht, aber was wäre, wenn wir uns zusammentäten?«

      »Du und ich? Himmel, Alan, das wäre nicht auszudenken! Alan…«

      Sie preßte sich an ihn, ihre Hände glitten seinen Rücken abwärts, dann erreichten sie seine Lenden. Es war die verfluchte Leidenschaft und wilde Begierde, die Murphy erneut packte und in einen Taumel rasender Gefühle stürzte.

      Sie ist anders, dachte er, als er sich über sie warf. Sie ist wie Höllenglut und Fegefeuer zusammen. So eine Frau habe ich noch nie gehabt, und ich werde auch nie wieder eine wie sie besitzen. Meine Güte, bei ihr könnte man vor Lust und Wonne sterben.

      Er war ihr längst schon total verfallen und wußte genau, daß er nie von ihr loskommen würde. Wenn sich ihr Leib aufbäumte, war es ihm, als führe ihm ein Feuerstrom durch das Rückenmark.

      Diese Nacht vergaß er nie.

      Es durfte nicht die letzte sein.

      *

      Lieutenant Howard Harris fühlte den Schock wie eine Faust, die seinen Magen umkrallte, dann in seine Brust griff und ihm schließlich das Herz zusammenpreßte, bis er keine Luft mehr bekam.

      Nie zuvor hatte der Lieutenant das Gefühl absoluter Verlassenheit so stark empfunden wie in diesem Augenblick. Er brauchte nur in die Gesichter seiner Männer zu blicken, und ihm wurde klar, daß sie dasselbe dachten: Lattimer wäre das nicht passiert.

      Harris blickte auf die Giftchollas, starrte sie mit dem Ausdruck des Entsetzens und der Furcht an, bis ihm bewußt wurde, daß er die Verantwortung trug, daß man seine Befehle erwartete und die Entscheidung nur von ihm getroffen werden konnte.

      Die Giftchollas, sogenannte Kugelkakteen, deren gelbliches Fleisch hell leuchtend in der Quijotia-Wasserstelle trieb, waren das, was Lattimer vorhergesagt hatte.

      Seid vorsichtig! hatte Lattimer gewarnt. Ich weiß nicht, was die beiden Apachen getan haben, die Yellow Hand zur Wasserstelle geschickt hat. Sie werden Limpo-Waterhole unbrauchbar gemacht haben, aber dann sind sie sicher zurückgekehrt. Kann sein, daß sie mir und den Gefangenen nach Gila Bend folgen, um sie zu befreien. Es ist aber auch möglich, daß sie sofort kehrtmachen und zu anderen ausgestoßenenen Apachen, die verstreut in den Bergen leben, reiten. Dann könnten sie an Quijotia Waterhole vorbeikommen. Und wäre ich Apache, würde ich das Wasserloch vergiften.

      Harris preßte in grimmiger Verzweiflung seine Lippen zusammen. Das Wasser war ungenießbar, es würde mindestens eine Woche dauern, bis sich nach dem Abfischen und Herausholen der Chollas die Giftstoffe gesetzt hatten. Vielleicht dauerte es noch länger.

      Die Apachen waren hiergewesen, und sie hatten das getan, was Joe Lattimer prophezeit hatte.

      Harris war mit seinen acht Mann und dem Pima-Scout mehr als vierzig Meilen von der Grenze und nach Norden hin von Santa Rosa entfernt. Und er hatte nicht nur seine Patrouille, sondern auch den leicht fiebernden Lew Claiborn, Alan Murphy, Joan Stork und deren Vetter bei sich. Vierzehn Menschen hatten noch einen halben gefüllten Schlauch Wasser, das war alles.

      Sergeant Jim Keefer spie ein Stück verkrusteten Alkalistaubs, der sich auf den Lippen festgesetzt hatte, in den Sand.

      Sergeant Bullock kniff die Lider zusammen, strich sich langsam über die Beilnarbe an seinem Kinn und sah zum Himmel, dessen purpurrote Färbung in das schmutzige Lila der Nacht überging.

      »Er hat es gewußt«, sagte Bullock dann träge. »Das muß man ihm schon lassen. Er hat es gewußt, oder, Shanopack?«

      Es war kennzeichnend für seine Stimmung, daß er den Pima mit vollem Namen anredete. Die sieben anderen Kavalleristen blickten stumm auf den Indianer, und Harris hatte den Eindruck, daß sie ihn am liebsten zum Teufel gejagt hätten. Der Pima hatte die Spuren der beiden Apachen an der Limpo-Waterstelle gefunden und nach Norden gedeutet:

      »Sind Norden, folgen Lattimer, Sir.«

      Harris hätte sich ohrfeigen können.

      Fünf

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