G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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dachte er. Nackt und schön, ihre Haut glänzt…

      Seine Gedanken verwirrten sich, ihre runde Hüfte verschwamm vor seinen Augen, über ihre Brüste zog ein Schleier.

      »Ich – ich weiß nicht«, lallte Murphy mit schwerer Zunge. Es kam ihm vor, als schwebte er plötzlich, und er riß verzweifelt die Augen auf. »Die Hitze, diese Schwüle…«

      »Alan, fühlst du dich nicht wohl? Mir ist auch so seltsam, ich bin müde, ich könnte jetzt schlafen. Komm, leg deinen Kopf an meine Brust, mach die Augen zu, Alan!«

      »Ja«, lallte Murphy. »Ja, die – die Augen zumachen.«

      Er war so müde, daß er plötzlich das Gefühl hatte, in unendliche Tiefen zu stürzen. Es war, als zöge ihn etwas herunter, und er machte die Augen weit auf. Ihr Gesicht war vor ihm, sie lächelte. Ihre Augen…

      Es war der Ausdruck ihrer Augen, der ihn mit einemmal störte. Während er zu sehen glaubte, daß sie ihn spöttisch anlächelte, verschwamm ihr Gesicht schon wieder.

      Warum lächelt sie so? dachte er noch, während das Gefühl zu fallen immer stärker wurde.

      Warum lächelt sie?

      Er fiel und fiel, aber es war ein sanfter Fall, mehr ein Abgleiten in wonnige Gefilde.

      Das war das letzte, was Murphy fühlte.

      *

      »Wach auf, Alan! Aufwachen!«

      Ich will schlafen, dachte er, ich bin so müde. Warum lassen sie mich denn nicht in Ruhe? Wer ruft mich da?

      »Alan Murphy-Alan, wach auf!«

      Die Stimme wurde deutlicher. Zuerst war sie ihm fremd erschienen, mittlerweile erkannte er sie, aber als er die Augen öffnen wollte, fiel ihm das so schwer, daß er sie sofort wieder schloß.

      »Nehmt Wasser!«

      Wasser? dachte Murphy. Wir haben doch keins, wir haben ja gar kein.. .

      Und dann klatschte es kalt auf seinen Körper. Das war doch viel mehr, als noch in dem einen Schlauch war. Es war wie eine Sintflut, die sich über seinen Kopf ergoß, in seinen aufgesperrten Mund schoß und an dem er sich verschluckte. Das Würgen danach machte ihn halbwegs munter, aber er war ziemlich benommen. Immer noch war er von dem Wunsch beseelt, zu schlafen, nichts als schlafen zu wollen.

      »Trink, Alan – hier, trink!«

      Irgend etwas berührte seine Lippen. Es war heiß, und er roch den Duft des Kaffees.

      »Du sollst trinken!«

      Jemand lachte schallend. Es hörte sich an, als wenn ein Pferd wieherte. Aber Murphy schluckte den Kaffee. Er wurde gerüttelt und riß endlich die Augen weit auf. Wasser rann aus dem Haar über sein Gesicht. Er wurde von hinten gehalten und hochgestemmt, bis er schließlich saß.

      Feuerschein flackerte, Wind fauchte böig in die Flammen. Es prasselte. Holz knisterte und knackte laut, wenn die Flammen wie Garben hochschossen.

      »Hier, Alan!«

      Murphy blickte durch eine Schleierwand auf das verzerrte Gesicht. Er sah die hochgeschwungenen Brauen und das kupferrote Haar, die grünen Augen und den leicht geöffneten Mund. Aber er sah sie wie durch eine Scheibe, über die Regenwasser lief.

      »Trink, Alan!«

      »Was – was ist mit mir?« lallte er schlaftrunken. »Joan, was habe ich denn? Ich sehe dich nicht richtig.«

      »Joan!« Jemand lachte schrill.

      »Joan? Das ist gut, das ist der Spaß wert. Der blöde Hund!«

      Wer nennt mich blöder Hund? dachte er. Wer wagt es…

      »Wasser!« sagte sie.

      Er sah, wie sich ihre Lippen bewegten. Dann kam es wieder. Ein ganzer Schwall schlug über ihm zusammen. Und danach schüttelte er sich und fror. Es heulte unheimlich. Ein eisiger Wind fegte und verursachte bei ihm eine Gänsehaut.

      »Joan, was ist mit mir?«

      Nun sah er sie klar und deutlich. Sie saß auf einem Sattel, hatte die Knie angezogen und…

      Joan Stork trug Hosen, ein kariertes Männerhemd und eine Jacke darüber. Unter ihrem Kinn lag das schmale Lederband eines Hutes, und der Hut hing in ihrem Nacken. Ein breitrandiger Stetson, wie ihn Männer trugen.

      Murphy schloß wieder die Augen, riß sie aber sofort wieder auf, denn das Bild mußte die Phantasie ihm vorgaukeln.

      Das Bild blieb. Er sah nun noch mehr: den Revolvergurt und den Achtunddreißiger im Halfter. Joan Stork trug eine Waffe – sie, die lockende Versuchung schlechthin. Der Typ einer anschmiegsamen und übersinnlichen Frau, trug eine Waffe und Männerhosen, sogar Stiefel.

      Zuerst sah er nur Joan an, danach glitt sein Blick weiter, bis er den Mann am Feuer sitzen sah. Der Mann war schwarzbärtig, unheimlich breit und stiernackig. Sein Gesicht glich einem vierkantigen, aus einem Felsstück gehauenen Klotz. Es war ein Gesicht, dessen dunkle stechende Augen unter schweren Lidern tief in den Höhlen lagen. Die buschigen Brauen waren zerzupft wie Borsten einer in heißem Wasser zerkochten Bürste. Der Mund war breit, die Lippen waren gewölbt, und im Mundwinkel steckte eine jener schwarzen Zigarren, wie man sie nur in Mexiko rauchte.

      Der Mann starrte Murphy durchbohrend an und sog an der Zigarre. Der scharfe Wind zerriß den Rauch, als er ihn aus dem anderen Mundwinkel ausstieß.

      Hinter diesem Mann stand ein Mexikaner, die Patronengurte über der breiten Brust gekreuzt, den spitzkronigen Sombrero nach hinten geschoben. Krauses Haar lugte unter dem Schweißband verklebt und gekräuselt hervor.

      »Ah, buenas tardes, el magnifico Señor Murphy!« sagte der Mexikaner und lachte breit. »Guten Abend, mein Freund. Geht es gut, ja?«

      Das Lachen schrillte Murphy in den Ohren, und er nahm, weil seine Trommelfelle schmerzten, den Kopf herum. Dann wurde er steif vor Schreck und Entsetzen.

      Links von ihm lag der Lieutenant am Boden. Man hatte ihm Stiefel und Jacke ausgezogen. Und in seinem Körper steckten einige Pfeile, in seinem Kopf war ein Loch und die Blutlache unter ihm hatte den Sand getränkt.

      Ich träume, dachte Murphy, es ist ein Alptraum; nichts davon ist wahr.

      Als er den Blick weiterwandern ließ, sah er Sergeant Bullock am Boden liegen. Er lag auf dem Rücken, im Hinterkopf ein Loch, in Lenden und Rücken ein paar Pfeile. Er war noch bekleidet.

      Allmächtiger, dachte Murphy entsetzt, tot – alle tot? Die Apachen sind gekommen. Hat Lattimer nicht gesagt, es gäbe ein paar kleine Horden ausgestoßener Apachen, zu denen die anderen beiden fliehen könnten? Die Indianer waren hier, aber ich lebe, bin verwundet, muß ja verwundet sein. Joan ist ihnen entkommen, sie hat mich gerettet. Mein Gott, es muß mich sehr schlimm erwischt haben, weil ich doch so müde bin, sterbensmüde.

      Murphy wollte die Arme heben, und als er sie nicht hochbekam und merkte, daß sie auf seinem Rücken lagen, dachte er in seinem Entsetzen, daß sie ihm die Arme auf dem Rücken

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