G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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er laut stöhnte und nun ganz wach wurde.

      »Joan!« stieß er hervor. »Die Apachen… Mein Gott, muß ich sterben?«

      »Ja«, antwortete sie ohne Mitleid, und er blickte ihr in das schöne Gesicht, doch das zeigte keinerlei Regung. In ihren Augen funkelte es kalt. »Ja, du mußt sterben, Murphy.«

      »Ich sagte doch, er begreift das nicht – das Zeug hat ihn umgeworfen, und er ist noch nicht ganz bei Verstand«, hörte er die Stimme von Joans Vetter Steve hinter sich. »Na, Murphy, du denkst doch, daß die Apachen hier gehaust und wir noch einmal Glück gehabt haben?«

      »Ja, ja«, stammelte Murphy. »Wo hat es mich erwischt, Stork?«

      »Ich heiße nicht Stork«, entgegnete der Vetter Joans. Er packte Murphys klatschnasses Haar, riß ihm den Kopf herum und schlug ihm rechts und links ins Gesicht. »Und du bist auch nicht verwundet, du Narr! Sie heißt nicht

      Joan, sondern Laurie Miller-Miller wie ich. Ich bin Jesse Miller. Und das ist Sam Clinton.«

      Es waren die Schläge, die Murphy bewußt werden ließen, daß er nicht träumte, daß dieser Mann, dessen Namen er schon oft gehört hatte, wirklich Sam Clinton war. Ja, Sam Clinton. Aber Miller – wer war Miller?

      »Jetzt hat er begriffen«, stellte Miller hämisch fest. Er schlug Murphy die Hand auf den Hinterkopf und versetzte ihm einen Fußtritt in die Seite. »Schmerz wirkt Wunder, was? Da wird selbst so ein geiler Hahn wie der hier munter.«

      »Es ist wirklich genug, Bruder«, sagte die Frau Laurie Miller. »Hör auf! Er weiß es jetzt, und das reicht. – Murphy!«

      »Du heißt nicht Joan Stork, sondern Laurie Miller?« stöhnte Murphy. Er blickte auf seine gefesselten Beine und schluckte an dem Kloß, der in seiner Kehle zu sitzen schien. »Warum – warum das alles?«

      »Na, was hast du mir gestern erzählt, Murphy? Du warst so müde, nachdem wir unseren Spaß gehabt hatten. Und du hast mir doch etwas von Claiborn erzählt, oder?«

      Gestern, dachte Murphy, gestern? Der Schreck lähmte ihn, und er sah in ihr unbewegtes Gesicht, als wäre er hypnotisiert. Alles, was sie gesagt hatte, war erlogen gewesen.

      Es gab kein erspartes Geld, es würde keinen Store und keine Büchsenmacherwerkstatt geben. Sie hatte ihn belogen, als sie ihm eine gemeinsame Zukunft vorgegaukelt hatte. Plötzlich erinnerte er sich genau an das, was er ihr über die dringende Reise erzählt hatte. Sie war so dringend, daß Lewis Claiborn sogar seine Tochter in Santa Rosa zurückgelassen hatte. Claiborn mußte binnen sechs Tagen in Pozo Grande sein. Er hatte Geld bei sich, mit dem er das Land eines Nachbarn kaufen wollte. Eine Hazienda in der Nachbarschaft kam zur Versteigerung. Claiborn hatte seine Minenanteile in Arizona verkauft, um genug Geld für den Kauf der Hazienda zu haben. Und das Geld war…

      Ja, richtig, dachte Murphy, es ist in der Kutsche im doppelten Boden unter dem Rücksitz versteckt. Ich habe ihr davon erzählt, warum ich Claiborn bis nach Pozo Grande zum Rancho de Cabral begleiten müßte.

      Murphy nahm ganz langsam den Kopf herum, seine Augen weiteten sich jäh, als er die Kutsche links stehen und Claiborn neben ihr am Boden liegen sah. Claiborn war an Händen und Beinen gebunden. Er lebte, aber er schlief wie ein Toter. Der Sitz lag neben der Kutsche, Holz war zerschlagen worden. Sie hatten das Geld schon genommen.

      »Ein guter Trick, Murphy«, sagte Sam Clinton. Er behielt die Zigarre beim Sprechen zwischen den Lippen, seine Stimme klang zischend. »Wirklich ein guter Trick. Fünftausend Dollar trägt er in seiner Reisetasche bei sich, und hält man die Kutsche an, gibt er zähneknirschend und widerwillig diese fünftausend Dollar heraus, aber im Doppelboden hat er noch zwanzigtausend Harte. An die denkt doch niemand, wenn er fünftausend Dollar in schönen Scheinen vor sich sieht. Ihr habt die Rinderpest am Rio Pozo gehabt, das wußten wir. Wir erfuhren auch, daß einige Rancheros derartige Verluste erlitten, daß sie bankrott gingen. Die Cabrals hat die Rinderpest gut fünfzehntausend Dollar gekostet. Aber was sind fünfzehntausend Dollar für die Cabrals? Nichts.«

      Er lachte leise. Sein Bart zuckte dabei. Doch dieses Lachen, das Murphy lähmte, klang gefährlich.

      »So ist das also«, murmelte Murphy. »Ihr habt es gewußt, aber nicht genau erfahren können, was Claiborn in Arizona wollte. An Geld holen habt ihr jedoch gedacht, oder?«

      »Richtig.« Clinton nickte. Seine Pupillen funkelten wie Stecknadelköpfe aus glitzerndem Glas, das vom Feuerschein angestrahlt wurde und einen rötlichen Schimmer hatte. »Wir haben uns gesagt, daß er seine Minenanteile beleihen würde, und wir fragten uns, wie er das Geld dann nach Mexiko schaffen würde. Vielleicht über die Staatsbank? Das dauert manchmal Wochen, und so mußten wir damit rechnen, daß er es mitnahm, aber wir waren nicht ganz sicher. Darum schickten wir Laurie los. Sie war gut, nicht wahr?«

      Aus diesen Worten sprach blanker Hohn. Es mußte Clinton ungeheuer befriedigen, daß sein Plan so perfekt ausgeführt worden war. Murphy starrte den Mann an, dieses Ungeheuer, diesen kaltblütigen, erbarmungslosen Mörder, und er hatte das Gefühl, einen bösen Alptraum zu erleben. Und das scheppernde Lachen der anderen Banditen brachte ihn in die noch rauhere Wirklichkeit zurück.

      »Du wirst nicht mehr lange lachen, Clinton«, sagte Murphy mit einer Gelassenheit, die einen zum Tode verurteilten Mann überkommt, wenn er die Furcht davor verloren hat. »Eines Tages wird dich die Armee fangen und aufhängen, dich und alle, die jetzt bei dir sind.«

      »Glaubst du?« Clinton lachte höhnisch, erhob sich und wies zum Himmel. »Hörst du es heulen? Es gibt Sturm, und wenn der sich gelegt hat, wird es keine Spuren mehr im Sand geben. Du denkst an Lattimer, nicht wahr? Er wird ein paar Tote finden, nicht alle, die hier gewesen sind, nur ein paar. Die anderen können von Apachen an Lassos zu Tode geschleift und irgendwo in eine Felsspalte geworfen worden sein, wo sie der Sand zugedeckt hat. Er wird nie herausbekommen, daß die angeblichen Storks lebend davongekommen sind. Für ihn werden alle tot sein, und er wird Meldung in Camp Lowell machen müssen, so schnell es ihm nur möglich ist. Ich kenne die Armee, ich habe sie studiert und weiß, was sie unternimmt, wenn etwas wie das hier passiert ist. Auf uns kommt auch Lattimer niemals.«

      »Sei nur nicht so sicher!« knirschte Murphy. »Ah, ich verstehe, ihr verbrennt die Kutsche und den Wagen dieses hinterhältigen Weibes. Apachen nehmen manchmal eine Frau mit, und diese hier könnte ihnen besonders gut gefallen. Dein Plan ist raffiniert, aber ob er gut genug für Joe Lattimer ist, du Satan, das bezweifle ich. Was sollte Laurie Miller tun? Sich an mich heranmachen, mir die rührende Geschichte von ihrem verschollenen Bruder erzählen und dafür sorgen, daß ich plauderte und mich bei Claiborn dafür einsetzte, daß sie sich uns anschließen konnte? So sah doch euer Plan aus, oder? Aber dann kamen die Apachen, Claiborn schloß sich der Patrouille an, ihr habt dann euren Plan ändern müssen. Richtig?«

      »Er hat nicht umsonst hundert Dollar im Monat von Claiborn bekommen«, sagte Jesse Miller finster und gab Murphy einen Fußtritt. »Sam, er kann denken.«

      »Ja«, brummte Clinton mürrisch. »Er rechnet mit Lattimer und denkt jetzt an den Pima. Er denkt auch an Sergeant Keefer und weiß nicht, daß all seine Gedanken falsch sind. Murphy, du hast eine Schwäche für Frauen. Ich wußte genau, daß du auf Laurie hereinfallen würdest, du Gimpel. Woher haben wir wohl die Indianerpfeile, na? Du brauchst nicht zu raten, Mister, der Pima ist schon seit Stunden tot. Die beiden Apachen lauerten ihm auf und hatten keine Ahnung, daß wir zusahen, wie sie ihn in die Falle reiten ließen. Er tötete noch den einen Apachen, den anderen knallten wir ab. Dies sind ihre Pfeile. Und Sergeant Keefer? Die Mesqual Springs sind von den Rothäuten gestern vergiftet worden. Zwei Tage muß Keefer warten, bis sich das Gift zersetzt hatte. Außerdem kommt er heute nicht mehr zu den Quellen,

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