G.F. Barner Staffel 2 – Western. G.F. Waco

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G.F. Barner Staffel 2 – Western - G.F. Waco G.F. Barner Staffel

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Schaft der Apachen steckte.

      Elmsford kam heran, taumelte, lief die letzten Schritte im Zickzack und sah entsetzt im Sternenlicht, was hier passiert war.

      Ein Bein von Harris lag dicht neben dem Rumpf, und die vielen Spuren verrieten die Unzahl der Geier, die hier ihre Mahlzeit aus dem Sand gescharrt hatten. Der Flugsand hatte die Toten zugeweht, aber hier und da mochte eine Hand oder ein Fuß aus dem Sand geragt haben, und die Geier waren anscheinend von allen Seiten herangeflogen.

      »Vier – vier nur«, lallte Sieber. »Wo – wo sind die anderen, die Frau, Claiborn? Das da muß der Revolvermann gewesen sein, Alan Murphy. Sein Gurt, seht doch!«

      »Die werden noch gelebt haben – die anderen«, murmelte Keefer. »Sie haben sie lebend an ihre Lassos gebunden und vielleicht meilenweit geschleift. Verdammt! Natürlich waren es die beiden Apachen mit ein paar anderen dieser streunenden Satansbrut. Die Wagen verbrannt – alles tot! Sie werden die Frau mitgeschleppt haben. Ich muß nach Spuren suchen.«

      Keeter war minutenlang vom Schock überwältigt worden, doch er raffte sich bald wieder auf und ging los. Der Boden war übersät von den Kralleneindrücken der Geier, hier und da lag ein zerrissenes Stück Stoff oder ein Fetzen Tuch mit einem blinkenden Uniformknopf, aber Keefer fand keine Spur. Die Quelle war verschüttet worden, dabei war eine Mulde entstanden. Die mußte freigegraben werden, um die Chollas daraus zu entfernen.

      Der Sergeant kehrte, nachdem er weit genug gegangen war, bedrückt zu den anderen zurück.

      »Ich kann nichts finden, es ist zu dunkel«, sagte er enttäuscht. Jim schämte sich einen Augenblick seiner Schwäche.

      Er hatte sich übergeben müssen, und das hätte ihm nicht passieren dürfen. Soldaten erwarteten von einem Sergeant eiserne Härte, doch er hatte die Kontrolle über sich verloren, und es bedrückte ihn, daß er die Männer schon wieder antreiben mußte.

      »Wir haben noch was zu erledigen«, sagte er. »Was an Resten da ist, muß tief genug unter Sand und Steine vergraben werden. Wir vergraben auch die Schläuche, nehmen ausreichende Wasservorräte mit und brechen nach Santa Rosa auf. Es wird tagsüber marschiert. Dabei legen wir zweimal zwei Stunden Pause ein, verstanden? Wir müssen nach Santa Rosa, und wenn wir nur etwas Glück haben, stoßen wir auf Lattimer. Der Befehl besteht immer noch, ob der Lieutenant nun tot ist oder nicht. Ich bin jetzt der dienstälteste Sergeant und habe den Befehl auszuführen, und der besagt klipp und klar, daß wir nach Tecolote müssen. Reißt euch zusammen, wir müssen jetzt handeln!«

      »Ein kleiner Marsch bei Tag durch die Wüste nach Norden ist immer gesund«, frotzelte Dick Elmsford. »Jim, glaubst du, daß wir Joe Lattimer in Santa Rosa treffen?«

      »Ja. Vielleicht ist er noch nicht zurück, aber er wird schon kommen, wenn wir ein paar Stunden in Santa Rosa sind. Miß Claiborn…«

      Plötzlich dachte er wieder an Luisa Claiborn und ihm wurde klar, daß er es nicht übers Herz brachte, ihr die Nachricht vom Tode ihres Vaters zu überbringen. Er lag wahrscheinlich irgendwo in den Bergen, wohin die Apachen vermutlich vor dem Sturm geflüchtet waren. Vielleicht hatten die Geier sich den Toten vorgenommen. Ober irgendwer war ihm gnädig gewesen, und die Apachen hatten ihn in eine Felsspalte oder eine Mulde geworfen, so daß der Sand ihn zugeweht hatte. Dann würde er dort bis zum Jüngsten Tag liegen, und niemand würde ihn finden.

      Keefer blieb keine Zeit für lange Grübelei. Er hatte sich Pferde zu beschaffen, die er nur in Santa Rosa bekommen konnte. Dort mußte er auf den Chief-Scout Lattimer warten, wenn der sich nicht längst schon dort aufhielt. In diesem Fall würde Lattimer einen seiner Männer zurückschicken, um Pferde holen zu lassen, während sie zu zwei Mann auf einem Pferd oder auf dem Wagen, den Lattimer für Miß Claiborn brauchen würde, wieder nach Süden fahren.

      In drei Tagen, überlegte Sergeant Keefer, sind wir wieder hier. Ich wette jede Summe, daß Joe Lattimer auch dann noch feststellen wird, was hier geschehen ist.

      *

      Joe Lattimers Stimme klirrte ähnlich wie die Klappspaten, die auf das Geröll stießen. Die Sonne stand senkrecht über ihnen, und die Hitze war dermaßen groß, daß sie den Männern mit den nackten Oberkörpern den Schweiß aus allen Poren trieb.

      »Grabt weiter!« sagte Lattimer scharf. »Mehr nach links!«

      Keefer griff nach den Beinen des toten Corporals Ed Warton und zog ihn aus dem Loch unterhalb der Felsen hervor. Jim wurde es nicht deshalb übel, weil sie Warton genau hier gefunden hatten, sondern weil ihm klar wurde, daß Lattimer wieder einmal recht behalten hatte.

      Es waren keine Apachen gewesen.

      Der Chief-Scout hatte sich zuerst eigenhändig mit einem Klappspaten daran gemacht, die von Keefer vor drei Tagen begrabenen Toten wieder auszuschaufeln. Dann hatte er sie lange betrachtet und sich umgedreht – wie ein alter, müder Mann, dem das Leben nichts mehr zu sagen hat und nichts mehr vormachen kann. Kein Wort war über seine Lippen gekommen. Er hatte sein Pferd bestiegen, war losgeritten und hatte auf dem östlich gelegenen Höhenzug minutenlang angehalten. Schließlich hatte er ihnen gewinkt, heraufzukommen. Er hatte auf die breite Sandbahn, die in einer flachen Vertiefung über den Höhenzug verlief und unter ihm an den Felsen wallartig endete, gedeutet und zu graben befohlen.

      Der Platz lag keine sechshundert Yards vom Nachtcamp des Lieutenants entfernt. Sand war durch das Tal genau hierher getrieben worden, und wenn sich Keefer nun nachträglich in die Gedanken Lattimers versetzte, so mußte er zum selben Schluß kommen, wie er: der Sand war wie durch ein Tor über den Höhenzug getrieben worden und hier herabgesunken. Die ungeheuren Massen hatten den tiefen Einschnitt zugedeckt. Es war die beste Stelle für ein Grab, das jemand einigen Leuten zugedacht hatte und für das kein Schaufelstich erforderlich gewesen war. Der Sand hatte ihm die Arbeit abgenommen.

      Sergeant Amos Raiden stieß mit seinem Spaten an einen Stiefel. Er sah das Leder und rief Lattimer zu, er solle kommen und es sich ansehen.

      Nie zuvor war der Chief-Scout den Männern unheimlicher gewesen als nach dieser grausigen Vorhersage, daß man hier Tote finden würde. Er kam mit seltsam hölzernen Bewegungen auf den Wall ausgeschaufelten Sandes und wartete, bis der Tote freigelegt worden war.

      Es war Bob Edelman. In seinem Hinterkopf steckte eine Kugel. Das Geschoß war über dem linken Ohr eingetreten und hatte sich dann verfangen. Die Schmauchspur an seinen Haaren verriet, daß er aus nächster Nähe erschossen worden war.

      Corporal Stanley Liman, dessen hübsche Frau mit den zwei Kindern nun das Schicksal vieler anderer Soldatenfrauen würde teilen müssen, hatte unten an den ausgebrannten Wagen gelegen. Mit ihr würde Mrs. Rufus Bullock in Camp Lowell trauern. Auch ihr Mann hatte unten gelegen. Der Colonel James Howard Harris würde steinernen Gesichts den Tod seines einzigen Sohnes erfahren und vielleicht nie verdauen. Zwei Schwestern und eine grauhaarige Mutter würden um Howard Harris weinen. Aber um Alan Murphy, den Revolvermann Claiborns, weinte bestimmt niemand.

      »Grabt weiter!«

      Keefer war so hundeschlecht, daß er am liebsten davongelaufen wäre, aber ein Sergeant lief nicht fort, solange er nicht allein war.

      »Joe – Joe«, sagte Keefer mit zitternder Stimme. »Liegen der Pima, Claiborn und die beiden Storks hier unter dem Sand? So lang ist die Mulde doch gar nicht mehr, sie müßten schon…«

      Keefer verschluckte sich und vollendete dann seinen abgebrochenen Satz:

      »… übereinander liegen.«

      »Da

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